CH-Verlauf: Kaum verändert – Finanzwerte drücken, Roche im Hoch
Dafür dass der Markt nicht mehr ins Minus gerutscht ist, sorgen weiterehin in erster Linie Roche. Der Pharmakonzern hat über das Wochenende zahlreiche Studiendaten publiziert. Diese weisen darauf hin, dass Roche ihre führende Position weiter ausbauen kann und beim wichtigen Krebsmedikament Avastin keine Konkurrenz zu befürchten hat. Im Bankensektor würden neue Liquiditätssorgen insbesondere den britischen Bankensektor, aber auch die hiesigen Werte belasten, nachdem Bradford & Bingley (B&B) eine Kapitalspritze benötige, so Marktbeobachter. B&B hat zudem ausserordentliche Abschreibungen in Höhe von 36 Mio GBP bekannt gegeben und dies mit einem sich eintrübenden wirtschaftlichen Umfeld und dem Häuserpreisverfall in Grossbritannien begründet.
Der SMI steht um 11.45 Uhr um 0,01% oder 1,04 Punkte im Minus bei 7’512,33 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI verliert um 0,67% auf 1’150,23 Stellen. Der breite SPI ist hingegen um 0,01% im Plus bei 6’334,29 Punkten. Aus charttechnischer Sicht rechnet die ZKB in einem Kommentar in den nächsten 1 – 2 Wochen mit einem erneuten Test der Untersützung bei 7’420 Punkten. Aus mittelfristiger Sicht, d.h. für die nächsten 1 – 2 Monate, hält sie dagegen am seitwärtsgerichteten Szenario fest, «solange der SMI nicht den Widerstand bei 7800 nachhaltig überschritten hat».
Unter den SMI/SLI-Valoren verlieren die Banktitel nach den wieder aufkeimenden Besorgnissen über die noch nicht ausgestandene Finanzkrise am deutlichsten. UBS geben um 5,2% auf 23,80 CHF nach. Julius Bär verbilligen sich um 2,6% auf 83,10 CHF. Etwas resistenter zeigen sich CS mit Abgaben um 1,5% auf 52,30 CHF. Im Versicherungssegment liegen Bâloise (-1,4% auf 116,90 CHF), Swiss Re (-1,4% auf 79,85 CHF) und ZFS (-1,1% auf 302,25 CHF) deutlich im Angebot. Swiss Life verlieren um 0,9% auf 290,50 CHF. Zwischen die Finanzwerte schieben sich die konkjunktursensitiven Valoren Adecco und ABB, die um 1,8% auf 58,40 CHF bzw. um 1,5% auf 33,36 CHF nach unten korrigiert werden.
Als Stütze erweisen sich allen voran Roche GS (+3,7% auf 186,40 CHF). Am wichtigsten Kongress der Onkologie-Experten, der Jahresveranstaltung der American Society of Clinical Oncology in Chicago, hat sich nach Analysteneinschätzungen gezeigt, dass der Basler Konzern seine führende Stellung in der Krebsbekämpfung behaupten und weiter ausbauen werde. Zudem erwiesen sich Befürchtungen als unbegründet, wonach dem Medikament Avastin bedeutende Konkurrenz erwachsen könne. Auch Novartis hat an der Veranstaltung positive Studienergebnisse präsentiert, die Aktien legen um 1,6% azf 55,65 CHF zu. Weiter sind zudem die defensiven Nestlé gesucht. Die Titel verteuern sich um 0,6 auf 515,50 CHF.
Ebenfalls in der Pluszone notieren Ciba (+1,3% auf 34,78 CHF). Die Titel würden nochmals von den Ende der Vorwoche bekannt gegebenen Preiserhöhungen profitieren, hiess es im Handel. Actelion (+0,1% auf 57,00 CHF) zeigen sich unbeeindruckt von einem Downgrading auf «Neutral» von bisher «Overweight» durch JP Morgan. Im Gesamtmarkt verteuern sich Esmertec um 5,3%, nachdem das Unternehmen ein positives Fazit für das erste Quartal 2008 gezogen hat. Romande Energie verlieren 0,4%. Am Morgen hatte der Energieversorger berichtet, das Westschweizer Beratungsunternehmen hcsa zu übernehmen. Deutliche Verluste erleiden Sopracenerina (-7,4%) und Groupe Minoteries (-6,3%). Die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Spirt Avert verlieren nach einem (negativen) Bericht in der Sonntagszeitung 15,7%. (awp/mc/ps)