«Bei all der Ungewissheit ist derzeit niemand bereit, Geld zu investieren», so der Händler.
Besonders gross sei die Unsicherheit derzeit im Finanzsektor, was diese Werte entsprechend zu spüren bekämen, meinte der Händler weiter. CS zählen denn auch erneut zu den schwächsten Werten im SMI, neben Logitech und Geberit, die nach ihren als «enttäuschend» taxierten Zahlenausweisen unter die Räder kommen.
Am Nachmittag könnte die Vereidigung des neuen US-Präsidenten Barack Obama den Märkten neue Impulse bringen, nachdem Obama in seiner Antrittsrede ein Zeichen für den Neuanfang setzen soll, heisst es am Markt.
Bis um 12.00 Uhr notiert der SMI mit +4,46 Punkten bzw. +0,08% auf 5’385,83 Zählern kaum verändert. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI verliert 0,53% auf 750,88 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) steht ebenfalls kaum verändert bei +0,01% auf 4’445,78 Stellen.
Die grössten Abschlägen verzeichnen im SMI/SLI weiterhin Logitech (-10,4% auf 13,09 CHF) und Geberit (-7,3% auf 105,80 CHF). Das von Logitech für das dritte Quartal vorgelegte Ergebnis sei bei Umsatz und Reingewinn klar hinter den Konsensschätzungen zurückgeblieben, heisst es am Markt. Ebenso seien die Umsatzzahlen von Geberit für das Geschäftsjahr 2008 unter den Konsensschätzungen ausgefallen.
Auch CS zählen (-6,0% auf 23,70 CHF) zu den grössten Kursverlieren. Julius Bär (-1,8% auf 39,32 CHF) gehen ebenfalls im Minus um, UBS (+0,2% auf 12,62 CHF) verzeichnen leichte Aufschläge. Generell sei das Sektorsentiment nach den jüngsten Hiobsbotschaften zu den Banken europaweit weiterhin sehr schlecht, meinte ein Händler. Die Abwärtsbewegung im Finanzsektor werde zudem dadurch verstärkt, dass Leerverkäufe in Schweizer Finanzwerten seit letztem Freitag wieder erlaubt seien. Dass CS stärker abgestraft werden als UBS hänge damit zusammen, dass die Unsicherheit bei der CS im Vorfeld der anstehenden Jahresausweise grösser sei, erklärte der Händler.
Auch die Assekuranzwerte leiden weiterhin unter dem negativen Sektorsentiment, inzwischen schreiben alle Titel der Branche Verluste. Die grössten Abschläge gibt es dabei für Swiss Re (-3,7% auf 40,14 CHF) und ZFS (-2,6% auf 205,00 CHF).
Auf der Gegenseite positionieren sich SGS (+1,6% auf 1’208 CHF) oder ABB (+0,8% auf 13,77 CHF) mit den grössten Kursaufschlägen. ABB werden von guten Umsatzzahlen der Konkurrentin Alstom beflügelt.
Grössere Avancen gibt es auch für die Schwergewichte Roche (+1,3% auf 172,20 CHF), Novartis (+0,8% auf 53,75 CHF) und Nestlé (+0,4% auf 41,04 CHF). JPMorgan hat für die Nestlé-Aktien zwar das Kursziel gesenkt, die Anlageeinstufung aber mit Overweight bestätigt. Die Sorgen der Investoren, dass Nestlé die Umsatzwachstumsziele für 2009 verfehlen könnte, halten die Analysten für übertrieben.
Richemont (+0,7% auf 17,01 CHF) befinden sich nach den herben Vortagesverlusten weiter auf Erholungskurs. Mehrere Analysten haben im Anschluss an die schlechter als erwartet ausgefallenen Umsatzzahlen des Luxusgüterherstellers ihr Kursziel gesenkt. Swatch (-0,7% auf 120,10 CHF) notieren inzwischen kaum verändert.
Auch Lonza (+0,7% auf 101,90 CHF) verzeichnen grössere Aufschläge. Der Pharmazulieferer spannt bei der Entwicklung von Biosimilars mit dem weltgrössten Generikahersteller Teva Pharmaceutical zusammen.
Am breiten Markt avancieren Schulthess um 2,4%. Im Handel wird der Umsatzausweis des in der Wasch- sowie der Kälte- und Wärmetechnik tätigen Unternehmen als löbliche Ausnahme im Bau- und Industriesektor bezeichnet. Schulthess habe sowohl die Konsenserwartungen als auch die eigenen Vorgaben übertroffen.
Deutlich zurückgenommen werden dagegen Komax (-4,0%) und Lindt & Sprüngli (-2,3%), die mit ihren Zahlen die Erwartungen enttäuschten. Nach durchmischten Zahlen steigen dagegen Goldbach Media (+0,1%), Jelmoli (+3,0%) oder Galenica (+1,3%).
Arpida verzeichnen Abschläge von 6,7%. Das biopharmazeutische Unternehmen hat wie erwartet von der US-Gesundheitsbehörde FDA keine Zulassung für Iclaprim zur Behandlung komplizierter Haut- und Hautstrukturinfektionen (cSSSI) erhalten. (awp/mc/pg/22)