«Die Verunsicherung ist sehr hoch», kommentiert ein Händler den bisherigen Börsentag. Die zu Handelsbeginn vorhandene Euphorie sei recht schnell verpufft. Aus Sicht des Marktkenners war dies jedoch nicht überraschend, denn die Futures auf die wichtigsten US-Indizes hätten im Minus gestanden.
Die Senkung der Zinsen durch die US-Notenbank war im Handel zunächst positiv aufgenommen, zumal die Wall Street mit einem Kursplus von rund 140 Punkten nach der Schlussglocke in Europa den Handelstag beendet hatte. Nach Ansicht des Händler sei jetzt Geduld gefragt. «Wir müssen uns gedulden, bis die monetären Spritzen ihre Wirkung entfalten.»
Bis um 11.55 Uhr steigt das Bluechips-Barometer SMI um 4,19 Punkte oder 0,06% auf 7’018,06 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte Swiss Leader Index sinkt 0,05% auf 1’067,26 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 0,04% auf 5’785,12 Punkte.
Die Banktitel vollführen in der ersten Sitzungshälfte Kapriolen. UBS (+0,7% auf 28,22 CHF) und CS (+2,5% auf 51,10 CHF), die dem Index zunächst einen kräftigen Schub verpasst hatten, reduzieren deutlich ihre Kursaufschläge. Julius Bär (+3,1% auf 74,10 CHF) setzen sich an die Spitze der Gewinner. Hier hatte es geheissen, das italienische Finanzinstitut Intesa Sanpaolo plane offenbar, die Julius-Bär-Tochter GAM zu übernehmen.
Die Versicherungswerte tendieren ausnahmslos im Plus. Swiss Re klettern 0,7% auf 81,90 CHF, ZFS 0,3% auf 303 CHF, Bâloise um 0,4% auf 88,55 CHF und Swiss Life um 0,7% auf 235,80 CHF. Das Unternehmen teilte am Morgen mit, das Angebot an die Aktionäre der AWD Holding AG erfolgreich abgeschlossen zu haben.
Das Börsenschwergewicht Nestlé (+0,2% auf 496,25 CHF) zeigt leicht besser als der Gesamtmarkt.
Ans Tabellenende rutschen dagegen Die Titel der Luxusgüterhersteller. Swatch verlieren 4,3% auf 261,50 CHF und Richemont -1,8% auf 53,45 CHF.
Im SLI stehen OC Oerlikon legen 0,1% auf 318,25 CHF zu. Bericht und Dementi über eine bevorstehende Übernahme der M+W Zander-Sparte Facility Engineering durch Oerlikon gilt es hier zu verdauen.
Wenig Gefallen bei den Käufern finden dagegen Kühne + Nagel (-2,6% auf 94 CHF). Dahinter folgen SGS (-2,2% bzw 29 CHF auf 1’305 CHF). Allerdings werden die Aktien ex Dividende gehandelt. Ohne den Abschlag von 35 CHF Dividende würden die Aktien im Plus notieren.
In der zweiten Reihe legt insbesondere Dätwyler (+8,4%) nach Zahlenpräsentation und einer Übernahme zu. Der Börsenneuling u-blox (+4,1%) steigerte den Umsatz markant. Vetropack (+2,4%) übertraf die Markterwartungen. Ebenso gewinnen PubliGroupe (+5,4%) und Jungfraubahn (1,5%) nach Ergebnisvorlagen. (awp/mc/pg)