CH-Verlauf: Kaum verändert – Sonova im Fokus – Julius Bär verlieren
Die Stimmung am Aktienmarkt sei nach den guten Vorgaben aus den USA insgesamt gut, heisst es bei Börsianern. Da der Markt aber bereits gestern rund 1,5% (SMI) zugelegt habe, sei die Luft fürs erste jedoch etwas draussen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt bis 12.00 Uhr lediglich 0,03% auf 6’387,12 Punkt ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil 0,07% auf 977,39 Zähler, der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) 0,05% auf 5’499,80.
Sonova (+4,6%) finden mit den vorgelegten Zahlen bei den Anlegern am meisten Gehör. Die Zahlen seien weit über den Erwartungen ausgefallen und als sehr stark zu werten, heisst es am Markt. Das Unternehmen habe selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen. Zudem sei die Erhöhung der firmeneigenen Prognosen umfangreicher als erhofft ausgefallen. Die Aktien waren bereits am Vortag um 3,1% gestiegen, nachdem das Unternehmen die strategisch begründete Übernahme von Advanced Bionics für rund 500 Mio CHF bekannt gegeben hatte.
Deutlich im Plus stehen Adecco (+1,8%). Die Aktien des Personaldienstleisters wurden im Nachgang zu den Q3-Zahlen von vergangener Woche von einer französischen Bank (Cheuvreux) positiv beurteilt und der «Swiss Selected List» beigefügt. Logitech (+1,2%) profitieren ausserdem von einer Trading-Kaufempfehlung der Zürcher Kantonalbank mit Kursziel 19,80 CHF. Die kurzfristigen Momentum-Indikatoren hätten auf neutral gedreht, was gute Chancen ergebe, dass der Kurs in den nächsten Wochen wieder zulege, meint die Bank etwa.
Uneinheitlich notieren die Banken UBS (+0,3%), CS (-0,8%) und Julius Bär (-0,7%). Die Privatbank hat ein sogenanntes Interim Management Statement veröffentlicht und dabei über gewisse Entwicklungen in den ersten zehn Monaten informiert. Marktbeobachter sprechen in ersten Reaktionen aber von einem Bericht ohne grosse Überraschungen, zeigen sich von der Verlangsamung des Neugeldzuflusses aber mehrheitlich enttäuscht. Die Titel der früheren Bär-Tochter GAM Holding verlieren 0,5%.
Die Versicherungstitel zeigen sich ebenso uneinheitlich, wobei Swiss Re (+0,1%) zulegen und ZFS (-0,5%) und Swiss Life (-0,5%) auf der Verliererseite stehen. Neben Swiss Life legen am morgigen Mittwoch noch Holcim (+1,2%) und Swisscom (+0,5%) Zahlen vor.
Unter den defensiven Schwergewichten tendieren Roche (-0,1%) leicht tiefer. Das Pharmaunternehmen hat über eine positive Phase-II-Studie für den Schizophrenie-Produktkandidat RG1678 berichtet. Nestlé (+0,3%) und Novartis (+0,2%) stützen dagegen den Index.
Die deutlichsten Verluste verbuchen Petroplus (-4,5%). Marktbeobachter machen dafür Umschichtungen in die Titel der der österreichischen OMV verantwortlich. Das Unternehmen hat anders – als Petroplus – mit Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen.
Im breiten Markt stehen Schlatter (-5,5%) und Burckhardt Compression (-4,6%) – letztere nach H1-Zahlen – zuoberst auf der Verliererliste. Huber+Suhner büssen nach 9-Mte-Zahlen 0,9% ein. An der Spitze stehen Cicor (+11,3%), und Tec-Sem (+5,3%). (awp/mc/pg/18)