Marktbeobachter verweisen auf Anschlusskäufe angesichts aktuell tiefer Preisniveaus, was ein gutes Zeichen sei. «Ausserdem rücken fundamentale Daten bei den Anlegern wieder stärker in den Blick», sagt ein Händler.
Im Fokus stehen UBS nach Aussagen zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal. Die stärkeren frühen Verluste bei den Valoren der Grossbank begründen Händlern auch mit Gewinnmitnahmen nach der überdurchschnittlichen Performance am gestrigen Dienstag. Syngenta dagegen können nach dem Umsatzausweis für das erste Quartal deutlich zulegen. Für den weiteren Verlauf dürfte einiges von der Entwicklung in den USA abhängen. Dort werden der Empire State Manufacturing Index sowie Daten zur Industrieproduktion und den Verbraucherpreisen publiziert.
Bis um 12.05 Uhr gewinnt der SMI um 0,02% oder 0,81 auf 5’098,51 Punkte, nachdem am Morgen ein Tagestief bei 5’032,72 Punkten gesetzt wurde. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index SLI gibt um 0,03% auf 746,91 Zähler und der breite SPI um 0,01% auf 4’314,95 Stellen nach.
An der Tabellenspitze unter den 30 Bluechips halten sich Syngenta (+6,8% auf 236,50 CHF). Analysten sprechen von einer soliden Performance und verweisen auf die bestätigte Gewinnguidance für 2009. Der negative Währungseffekt habe dem vorgelegten Zahlenkranz etwas den Glanz genommen, heisst es. Die UBS stuft die Papiere auf «Buy» von «Neutral» hoch. Neu lautet das Kursziel 300 (255) CHF.
Das Schlusslicht bilden dagegen UBS (-3,2% auf 12,85 CHF), die als zweiter Bluechip mit Nachrichten am Start sind. Die Grossbank hat im Vorfeld der heutigen Generalversammlung über vorläufige Zahlen zum ersten Quartal informiert sowie weitere Restrukturierungsmassnahmen bekannt gegeben. Laut «Wall Street Journal» plant das Institut gemeinsam mit einem Partner einen Fonds für toxische Papiere aus Emerging Markets.
Die Anleger hatten bei der Grossbank zwar einen Verlust für das erste Jahresviertel erwartet, mit knapp 2 Mrd CHF sei diese etwas höher als befürchtet auszufallen, heisst es am Markt. Negativ werten Analysten ferner den deutlichen Geldabfluss von 23 Mrd CHF im Bereich Wealth Management & Swiss Bank, begrüssen dagegen die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen.
Die übrigen Finanzwerte halten sich unterschiedlich. Einigen gelingt ein Vorzeichenwechsel – dies gilt für Swiss Re (+1,9% auf 26,46 CHF) und Swiss Life (+0,2% auf 90,15 CHF). CS (-0,1% auf 38,10 CHF), Julius Bär (-1,8% auf 35,32 CHF), ZFS (-0,6% auf 193,40 CHF) und Bâloise (-0,5% auf 77,95 CHF) tendieren dagegen im Minus.
Roche gewinnen vor den für morgen Donnerstag erwarteten Erstquartalszahlen 0,3% auf 149,20 CHF. Der Pharmakonzern hat zudem über Veränderungen in der Konzernleitung bei der US-Tochter Genentech informiert.
Ähnliche Aufschläge verzeichnen Novartis (+0,3% auf 42,14 CHF). Einen Fallbericht zum Medikamentenkandidaten FTY720 über eine hämorrhagische fokale Enzephalitis bei einem Patienten werten Analysten als «keine guten Nachrichten». Die ebenfalls grosskapitalisierten Nestlé (-0,7% auf 39,04 CHF) tendieren inzwischen negativ.
Grössere Aufschläge gibt es noch bei Petroplus (+4,9% auf 18,83 CHF) sowie bei Clariant (+2,8% auf 5,56 CHF) nach einer positiven Studie von Merrill Lynch. Die Analysten haben das Anlagerating auf Buy (Neutral) angehoben und das Kursziel von 7 CHF bestätigt.
Im breiten Markt bleiben Elma und Hügli nach Geschäftszahlen ungehandelt. Golay Buchel geben 2,5% nach. Das Unternehmen will die Geschäftstätigkeit der Abteilung Diamanten in Lausanne im Laufe des Jahres einstellen. (awp/mc/pg/20)