CH-Verlauf: Kaum verändert – Warten auf Entscheid der Notenbanken

Insbesondere Banktitel, aber auch der Rückversicherer Swiss Re stützen dabei den Gesamtmarkt.


Am Nachmittag sollten dann wieder US-Konjunkturdaten an Bedeutung gewinnen. Mit den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wird der letzte Indikator für den grossen Arbeitsmarktbericht am Freitag publiziert.


Der Leitindex SMI steigt um 12.15 Uhr um 0,09% auf 6’356,63 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil um 0,07% auf 976,55 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) legt dagegen um 0,06% auf 5’643,96 Zähler zu.


Actelion (+2,6%) profitieren von Gerüchten, wonach Bristol-Myers-Squibb die Beteiligung auf über 3% erhöhen wird. Das Überschreiten dieser Schwelle würde eine Pflichtmeldung auslösen, was bei einigen Marktteilnehmern Spekulationen über die weitergehenden Pläne des US-Pharmaunternehmen nach sich zieht. Selbst über eine potenzielle Übernahme wird spekuliert.


Swiss Re (+2,8%) stehen ebenso weit oben im Kurstableau. Der Rückversicherer muss sich in den USA nun offenbar doch nicht gerichtlich dem von einer Aktionärsgruppe erhobenen Vorwurf stellen, mit falschen und irreführenden Aussagen die Risiken von Derivaten gegenüber Kunden verborgen zu haben. Wie die NZZ berichtet, wies ein Bezirksgericht eine entsprechende zivilrechtliche Betrugsklage ab.


ZFS (+0,4%) notieren nach negativem Handelsauftakt im Plus. Der Konzern erklärte sich in einem Rechtsstreit in den USA zur Zahlung von rund einer halben Milliarde Dollar an seine Kunden bereit. Der Vergleich war nach Ansicht der Experten der Bank Vontobel nicht erwartet worden. Die Gesamtkosten reduzierten den für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Gewinn um 10%, stellten jedoch die Fähigkeit zur Dividendenzahlung nicht in Frage.


UBS (+0,1%) und CS (+0,1%) konnten ebenso das Vorzeichen umkehren. Damit setzen die Banktitel die Kursgewinne seit der Veröffentlichung des Expertenberichts zu den Grossbankenrisiken fort.


Die zyklischen Adecco (+1,8%) und ABB (+0,7%) finden Anklang bei den Anlegern. Der Umstand, dass sich ABB mit weiteren juristischen Auseinandersetzungen konfrontiert sieht, belastet nicht. Die staatliche Elektrizitätsgesellschaft von Mexiko reichte wegen Korruption gegen das Unternehmen Klage ein.


Die ebenso konjunktursensitiven Holcim (-1,7%) können nicht mithalten und geben im Einklang mit den europäischen Zementkonzernen nach. Ursache seien pessimistische Aussagen des irischen Konkurrenten CRH zu den Aussichten im US-Geschäft. Syngenta (-0,9%) leiden unter den schwachen Zahlen des US-Konkurrenten Monsanto und dessen vorsichtigen Ausblick.


Swatch verlieren 1,0%. Im Rechtsstreit zwischen Swatch und der UBS um angebliche Millionenverluste ist ein Vermittlungsversuch gescheitert. Gespräche vor dem Friedensrichter in Zürich endeten am Mittwoch ohne Einigung. Richemont geben 0,5% nach.


Kaum Ausschläge gibt es bei Roche (-0,1%) und Novartis (unv). Roche erwirbt von InterMune für 175 Mio USD weltweit alle Entwicklungs- und Vertriebsrechte an Danoprevir, einen gegen das Hepatitis-C-Virus gerichteten Wirkstoff. Um die führende Rolle in der Hepatitis-C-Behandlung beizubehalten, müsse Roche sicherstellen, dass es auch mit Produkten für alternative Behandlungen der nächsten Generation präsent sei, schreibt Vontobel in einem Kommentar.


Konkurrent Novartis vereinbarte mit Synthetic Genomics Vaccines eine Zusammenarbeit bei der Impfstoffproduktion. Die Neuigkeit wird von der ZKB als insgesamt «neutral» für den Aktienkurs bezeichnet.


In der zweiten Reihe legen Panalpina (+2,0%) nach einer Hochstufung durch Morgan Stanley auf «Equalweight» zu. Das Logistik-Unternehmen habe sich sehr viel schneller erholt als bisher angenommen, schreibt der verantwortliche Analyst. Von einer Hochstufung auf «Neutral» durch die UBS können auch die Titel der LLB (+3,3%) profitieren.


Abwärts geht es hingegen bei Precious Woods (-3,2%) und Lenzerheide (-4,9%). allerdings bei geringem Volumina. ADB verlieren 1,9%. Der enttäuschende Umsatz- und Gewinnausblick des südkoreanischen Elektronikgiganten Samsung Electronics dürfte auf den Zulieferern lasten, heisst es. (awp/mc/ss/22)

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