Dies sagte ein Händler in Zürich. Auch seien immer weniger private Anleger am Markt auszumachen, das Geschehen werde vom Profihandel dominiert. Nun werde mit Spannung der US-Arbeitsmarktbericht vom Nachmittag erwartet, erklärte der Händler weiter. Dieser dürfte nämlich über den weiteren Verlauf entscheiden, und somit auch darüber, ob die Aktienmärkte die Handelswoche mit einer versöhnlichen Tendenz beenden oder nicht.
Bis um 11.55 Uhr verliert der SMI um 10,17 Punkte oder 0,23% auf 4’380,01 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sinkt um 0,77% auf 614,08 Punkten und der SPI um 0,08% auf 3’684,17 Punkten.
Weiterhin stehen die Finanzwerte unter dem grössten Abgabedruck. Nach dem drohenden Gang unter Chapter 11 von GM drohe den Versicherern Abschreibungsbedarf, erklärte der Händler. Zudem habe sich auch hier die Lage nicht geändert, es seien immer noch keine Anzeichen einer Bodenbildung auszumachen. Am deutlichsten verkauft werden gegen Mittag Bâloise (-9,5% auf 54,10 CHF), Swiss Re (-4,6% auf 12,55 CHF), CS (-4,2% auf 24,04 CHF) oder ZFS (-3,3% auf 137,30 CHF). Im Plus halten sich von den Finanzen derzeit einzig Swiss Life (+1,3% auf 53,15 CHF).
Zu den grössten Verlieren zählen auch Holcim (-3,9% auf 32,88 CHF), Swatch (-2,7% auf 123,60 CHF) oder Logitech (-2,2% auf 9,10 CHF). Nach diversen Instituten am Vortag hat heute auch die UBS ihr Kursziel für die Aktien des Zementherstellers zurückgestuft.
Actelion sinken um 0,7% auf 50,25 CHF. Im Handel wir dabei auf den gestrigen Einbruch der Papiere des Mitbewerbers Gilead Sciences an der US-Börse verwiesen. Gilead Sciences wurde von den Behörden verharmlosende Promotionsaktivitäten für Letairis vorgeworfen, einem Medikament gegen arteriellen Lungenbluthochdruck. Letairis steht in Konkurrenz mit Tracleer von Actelion, den Medikamenten wird ein ähnliches Nebenwirkungsprofil nachgesagt.
Ein grösseres Abgleiten ins Minus wird am Freitag wie bereits am Vortag von den defensiven Schwergewichten verhindert. So avancieren Novartis (+1,1% auf 41,24 CHF) und Nestlé (+0,6% auf 35,86 CHF), Roche notieren dagegen unverändert auf 131,50 CHF. Für Roche hat Morgan Stanley das Kursziel auf 199 (216) CHF zurückgenommen, nennt die Bewertung aber «attraktiv». Zudem stimmten die hohen Investitionen in Forschung- und Entwicklung zuversichtlich, so die Bank.
Noch deutlicher gesucht sind OC Oerlikon (+9,9% auf 30,32 CHF). Die Erleichterung über die diese Woche kommunizierten provisorischen Eckdaten für 2008 sowie die Nachricht, wonach die Kreditbedingungen der Banken erfüllt seien, wirke noch immer nach, heisst es am Markt.
Daneben sind auch Petroplus (+2,6% auf 15,84 CHF) oder Swisscom (+3,2% auf 329,00 CHF) gefragt. Für Swisscom hat JPMorgan die Valoren auf Neutral von bisher Underweight angehoben. Am breiten Markt sinken Looser um 7,8%. Der Industriekonzern hat im Geschäftsbereich Temperierung Kurzarbeit eingeführt.
Nach Jahreszahlen notieren Schweiter und Starrag Heckert zum Berichtszeitpunkt unverändert, IC Cham (-1,8%) und Bellevue (-2,2%) dagegen im Minus. Bei StarragHeckert sprechen die Analysten von einem guten Ergebnis, über das Resultat von IC Cham äusserten sie sich dagegen enttäuscht. Auch Metall Zug (-1,6%) gehen inzwischen nach anfänglichen Avancen im Minus um; die Sparte Belimed hat ein erfreuliches Geschäftsergebnis ausgewiesen. Elma wurden noch nicht gehandelt, das Unternehmen hat ebenfalls Jahreszahlen ausgewiesen. (awp/mc/ps/21)