Nach dem neuen Rekordhoch vom vergangenen Donnerstag und der am Freitag erfolgten Korrektur, habe die freundliche Grundstimmung an den Börsen wieder Oberhand gewonnen, hiess es in Marktkreisen.
Die schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA vom vergangenen Freitag seien angesichts der guten Unternehmensergebnisse wieder in den Hintergrund getreten, so die Einschätzung der ZKB. Beinahe 70% der Unternehmen aus dem S&P 500 hätten bisher die Analystenerwartungen übertroffen und in der Schweiz immerhin fünf von sieben SMI-Unternehmen. Der Optimismus für die Aktienmärkte bleibe deshalb intakt, auch wenn die Dynamik der Aufwärtsbewegung gering und nur noch mit kleinen Kursfortschritten zu rechnen sei.
Der Bluechipindex SMI notiert um 11.45 Uhr mit einem Plus von 44,9 Punkten oder 0,48% bei 9’464,8 Zählern, der breiter gefasste Swiss Performance Index (SPI) legt 31,82 Punkte (+0,42%) auf 7’641,73 Punkte zu.
An der Spitze des SMI stehen derzeit die beiden Swatch-Valoren (I +3,2% auf 351,75 CHF, N +3,0% auf 71,10 CHF) sowie Adecco (+2,0% auf 84,65 CHF). Vontobel hat das Kursziel für die Swatch-Inhaber auf 380 von 350 CHF erhöht und Adecco werden von einer Aufstufung auf ‹Buy› durch die UBS getrieben.
Weit oben sind auch Swisscom zu finden, welche 0,9% auf 428,50 CHF zulegen. Der Titel erhält von einer Aufstufung durch HSBC auf ‹Overweight› von ‹Underweight› im Zuge des Angebots an Fastweb Rückenwind.
Nur knapp hinter Swisscom liegen Novartis (71,35 CHF), Swiss Life (315,50 CHF), CS (95,35 CHF) und Syngenta (243,30 CHF) welche um je 0,8% teurer sind als noch am Freitagabend. Die Citigroup hat für die Aktien der Credit Suisse das Kursziel ebenso erhöht wie für UBS (+0,4% auf 78,95 CHF). Beide Banken werden in dieser Woche noch die Quartalszahlen vorlegen, genau wie Syngenta, Holcim (+0,6% auf 129,70 CHF) und Ciba SC (+0,6% auf 80,20 CHF).
Einziger Verlierer sind aktuell Julius Bär (-0,4% auf 84,90 CHF), welche mit einer Rückstufung auf ‹Neutral› durch die Credit Suisse zu kämpfen haben. Um 0,2% oder noch weniger ziehen Swiss Re, ZFS oder ABB an, welche sich damit ebenfalls am hintersten Ranglistenbereich tummeln.
Am breiten Markt legen Sulzer nach dem gescheiterten Versuch, die britische Bodycote zu übernehmen, knapp um 0,1% auf 1’636 CHF zu. Die disziplinierte Akquisitionspolitik von Sulzer sei grundsätzlich sehr begrüssenswert, hiess es dazu bei der ZKB. Es gab aber auch Stimmen des Bedauerns über das Nicht-Zustandekommen einer an sich strategisch sinnvollen Akquisition.
Auffallender sind Avancen von 5,5% bei Burckhardt Compression oder von 5,1% bei Schulthess.
Pragmatica stehen nach den Jahreszahlen noch 1,8% im Minus und haben damit einen Grossteil der massiven Verluste aus der Startphase wieder wettgemacht. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2006 einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen, wobei die Gewinnziffern auf gegen Null gesunken sind. Das bisher nur im Bereich IT tätige Unternehmen will sich neu auch auf die Entwicklung von Projekten in den Landwirtschaft, im Bereich alternativer Energien und in anderen erneuerbaren Ressourcen fokussieren. Nebst einer Namensänderung auf ‹Global Natural Resources Holding AG› (GNR) wird den Aktionären eine Kapitalerhöhung vorgeschlagen.
Adval Tech fallen nach der Ankündigung einer kleineren Übernahme in Ungarn um 1,5% zurück. (awp/mc/pg)