CH-Verlauf: Knapp behauptet – Gegenreaktion nach Vortagesverlusten

Zunehmend bröckelten die Gewinne bis zum Mittag ab und rutschten ins Minus. «Den Märkten fällt es gegenwärtig schwer, alle Einflussfaktoren abzuschätzen», sagt ein Marktbeobachter. Es gebe auch zunehmend die Sorge vor einem Scheitern des Rettungsschirms für in finanzielle Schieflage geratenen Länder der Eurozone. Der Trend an der Börse zeige grundsätzlich nach unten. «Dabei gibt es gute und schlechte Tage», so der Experte.


Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 12.40 Uhr um 0,12% tiefer bei 6’399,93 Zählern. Das Tageshoch liegt bei 6’438 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,29% auf 970,11 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) legt noch leicht um 0,03% auf 5’625,18 zu.


Die über weite Strecken an der Indexspitze stehenden Finanzwerte rutschten deutlich ab. UBS verlieren 0,7%, während CS (+0,2%) noch leicht im Plus stehen. Die Titel der Versicherer Swiss Life (-0,2%) und Swiss Re (+0,9%) sowie ZFS (+0,3%) zeigen sich uneinheitlich.


Roche (-0,1%) und Novartis (+0,2%) zeigen sich ebenso uneinheitlich. Bei Novartis belastet offensichtlich die Nachricht nicht, dass ein US-Gericht das Unternehmen wegen Benachteiligung von Frauen zu einer Strafzahlung von 250 Mio USD verurteilt hat.


Die Experten von Merrill Lynch haben unterdessen ihre Sektorempfehlungen überarbeitet und die Healthcare-Sektor auf Overweight angehoben. Als Grund nennen die Experten u.a. die Wachstumschancen der Branche in den Emerging Markets, die attraktive Bewertung sowie den defensiven Charakter des Sektors.


Die Titel des Indexschwergewichts Nestlé (+0,1%) notieren etwas fester und stützen den Markt leicht.


Swatch (-0,5%) und Richemont (-0,8%) können die Anfangsgewinne ebensowenig halten. Richemont verhandelt einem Pressebericht zufolge über einen Einstieg beim Münchener Brillenhersteller Rodenstock, was kaum kursrelevant ist.


Lonza (+0,1) schloss unterdessen die in der Vorwoche angekündigte Akquisition der US-Gesellschaft MODA Technology Partners ab.


Am Tabellenende sind hingegen Kühne + Nagel (-1,4%) zu finden, wobei die Verluste komplett auf Kosten eines Dividendenabgangs gehen.


In der zweiten Reihe stehen Santhera (-36,6%) unter massivem Verkaufsdruck. Das Unternehmen erlitt einen herben Rückschlag und teilte mit, in einer Studie mit Catena in Friedreich-Ataxie den primären Endpunkt verfehlt zu haben.


Dufry (+2,2%) reagieren mit Kursgewinnen auf die Zahlenvorlage zum ersten Quartal. Der Reisedetailhändler konnte sowohl seinen Umsatz als auch den Gewinn teils kräftig steigern. Inficon (ungehandelt) meldet derweil den Vollzug der Übernahme der Micro-Gas-Chromatographie-Produktelinie von Agilent Technologies.


An der Tabellenspitze weit oben rangieren Groupe Minoteries (+6,0%), die am Vortag 8,3% eingebüsst hatten. OC Oerlikon (-1,9%) setzen die Berg- und Talfahrt der vergangenen Tage fort. (awp/mc/gh/18)

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