CH-Verlauf: Knapp behauptet – Warten auf US-Berichtssaison

Entsprechend seien die Handelsaktivitäten wie bereits an den letzten Tagen sehr dünn. «Der Markt gleicht derzeit einem Nullsummenspiel», so der Händler. Positiv sei allerdings anzumerken, dass sich der SMI ebenso wie der Dax klar über der psychologisch wichtigen Marke von 6’000 Punkten hielten.


«Die Anleger warten auf die Berichtssaison», sagte der Beobachter weiter. Bereits am Berichtstag wird nach US-Börsenschluss in Amerika traditionell der Aluminiumhersteller Alcoa den Zahlenreigen eröffnen. Hierzulande machen am Donnerstag die Blue Chips SGS und Novartis den Anfang.


Bis um 11.40 Uhr sinkt der SMI um 0,25% auf 6’194,78 Punkte an. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,20% auf 949,83 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,03% auf 5’480,90 Punkte.


Nachrichten sind auch hierzulande Mangelware und konzentrieren sich beinahe ausschliesslich auf den breiten Markt. Angesichts der fehlenden Impulse und der dünnen Handelsvolumina haftet einigen Aktienbewegungen etwas Zufälliges an. «Kursbewegungen gleichen derzeit einem Lotteriespiel», sagte der Händler.


Die rote Laterne halten unter den Blue Chips ABB (-2,1% oder -0,41 CHF auf 19,32 CHF). Die Titel werden zu Wochenbeginn allerdings von einer Nennwertrückzahlung von 0,51 CHF gebremst.


Mit am Tabellenende finden sich einige zyklische Valoren wie Holcim (-1,6%), Richemont (-1,5%), Adecco (-1,3%) oder Swatch (-1,0%). Logitech verlieren moderate 0,1%. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Titel leicht gesenkt. Als Gründe für die Anpassung werden die ungünstige Währungsentwicklung sowie die leicht verschlechterten Aussichten für die Margen infolge der Lohninflation in China genannt.


SGS sinken um 0,7%. Der Warenprüfkonzern hat das kanadische Privatunternehmen Assayers Canada übernommen. Die auch unter dem Namen Mineral Environments Laboratories Ltd bekannte, in der Geochemie tätige Gesellschaft erwirtschaftete im vergangenen Jahr 2 Mio CAD. Die Akquisition stärke das Mineralien-Geschäft des Genfer Unternehmens, heisst es von Analystenseite.


Die Indexschwergwichten Roche (-0,4%), Nestlé (-0,2%) und Novartis (unv.) zeigen sich nur wenig verändert.


Bei den Finanzwerten haben sich UBS (+0,3%) und CS (+0,5%) ins Plus vorgearbeitet, Julius Bär (-0,8%) verharren im Minus. CS-Verwaltungsratspräsident Hans-Ulrich Doerig hat in einem Zeitungsinterview Fehler bei der Boni-Ausschüttung für das Top-Management der Grossbank eingestanden.


Uneinheitlich zeigen sich auch die Assekuranzen: Swiss Re (+0,7%), Swiss Life (+0,4%) und Baloise (+0,4%) gehen im Plus um, ZFS (-0,4%) dagegen im Minus.


Die grössten Kursgewinne sichern sich im SMI/SLI Clariant (+1,5%), gefolgt von den stets volatilen Transocean (+0,9%).


Etwas mehr Nachrichten liegen zu SPI-Unternehmen vor. Rieter sieht wieder steigende Bestellungseingänge, wie VR-Präsident und CEO Erwin Stoller in einem Interview sagte. Die Aktien avancieren um 2,3%. BKW ist nach dem Ausstieg der deutsche Eon aus ihrer 21%-Beteiligung auf Partnersuche, will aber eigenständig bleiben, wie CEO Kurt Rohrbach im Interview. Die Titel legen um 2,4% zu. Temenos steigen um 0,6%. Das Bankensoftwareunternehmen hat seine T24-Software bei der BforBank implementiert.


EMS-Chemie (+2,4%) knüpfen an die Gewinne vom letzten Freitag nach Vorlage der Halbjahreszahlen an. Im Nachgang der Zahlen hat Helvea das Kursziel erhöht. Die Nachfrage sei im zweiten Quartal besser als erwartet ausgefallen und der Gewinn dürfte im kommenden Jahr von höheren Preisen profitieren, schreiben die Analysten. (awp/mc/ss/17)

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