CH-Verlauf: Knapp gehalten – Teils Korrekturen deutlicher Gewinne
Dies hat angesichts des überkauften Marktes in einigen Titeln eine Korrektur ausgelöst, so der Händler weiter. Die Gewinnmitnahmen seien bisher überraschend gering ausgefallen, so der Händler mit Blick auf die Kursentwicklung an den übrigen europäischen Börsen. Kurzfristig hält er im SMI eine Korrektur bis auf ein Niveau von 5’500 Punkten für durchaus möglich. Mittelfristig sieht er den Trend positiver und nennt 5’900 Stellen als Marke.
Bis um 12.15 Uhr sinkt das Blue Chips Barometer SMI um 0,07% auf dem Stand von 5’632,52 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI verliert um 0,27% auf 837,17 Punkte und der SPI um 0,10% auf 4’839,39 Punkte.
Im Handel wird vorderhand mit einer Seitwärtsbewegung auf etwas tieferem Niveau gerechnet. Neue Impulse würden aus den USA erwartet. So legen heute unter anderem Morgan Stanley, Wells Fargo, Pfizer und Boeing Zahlen vor. Makroseitig dürften die wöchentlichen Hypothekenanträge und Rohöllagerbestände, der FHFA-Hauspreisindex Mai sowie weitere Aussagen des Fed-Chairmans auf Interesse stossen. Bisher hätten etwas mehr als drei Viertel der 100-110 US-Unternehmen, die Abschlüsse vorgelegt hätten, positiv überrascht. Dies sei ungewöhnlich, hiess es im Handel weiter.
Hierzulande liegen heute – im Gegensatz zu morgen Donnerstag – nur wenige Halbjahresabschlüsse vor. Im Mittelpunkt des Interesses unter den SMI-/SLI-Titeln stehen Lonza (-2,9%). Der Lifescience-Konzern hat mit seinem H1-Abschluss die Erwartungen der Analysten enttäuscht. Für das zweite Halbjahr wird mit einem stärkeren EBIT-Beitrag gerechnet, sodass im Ganzjahr ein EBIT auf Vorjahreshöhe erreicht werden soll. Im H1 ging der EBIT um rund 30% zurück; der Reingewinn wurde etwas mehr als halbiert.
Weitere, etwas grössere Verlierer sind Titel, die überdurchschnittlich zugelegt hatten. So verlieren unter den konjunktursensitive Werten Holcim (-2,8%), Clariant (-2,2%), Petroplus (-1,5%), Synthes (-1,1%) oder SGS (-1,0%).
Ebenfalls vermehrt im Angebot liegen Finanzwerte wie ZFS (-1,8%), Swiss Re (-1,1%) oder Swiss Life (-0,9%). UBS (-0,6%) können damit nicht davon profitieren, dass sie von Merrill Lynch auf die «Most Preferred»-Liste gesetzt worden sind. ABB (-0,8%), CS (+0,7%) und Logitech (-1,2%) legen morgen Donnerstag ihre H1-Zahlen vor.
Unter den Pharmatiteln ziehen Roche (+0,7%) vor der morgigen Publikation der Halbjahreszahlen und einer neuen Guidance an. Die Tochtergesellschaft Chugai hat zudem in Japan einen Zulassungsantrag für Mircera gestellt. Novartis (-0,1%) notieren kaum verändert. Actelion (+0,3%) können nach der Veröffentlichung des H1-Abschlusses am Vortag etwas avancieren.
Eine Stütze bieten neben Roche auch die Index-Schwergewichten Nestlé (0,1%) dem Markt. Die grössten Avancen erzielen unter den SMI-/SLI-Titeln Swatch (+1,3%), gefolgt von Adecco (+1,2%).
Im breiten Markt haben Gottex (-2,6%) über den Geschäftsverlauf informiert. Der Vermögensverwalter meldete eine Rückgang der Assets under Management auf 8,2 Mrd USD im Q2 gegenüber 8,5 Mrd USD im Vorquartal.
Temenos (-2,1%) konnte Unstimmigkeiten mit der US-Firma Metavante im Zusammenhang mit der Lancierung einer IT-Bankenplattform beiliegen.
Die prozentual grössten Einbussen erleiden Mindset (-9,8%), gefolgt von Arpida (-3,6%). Unter den Gewinnern eingereiht haben sich Forbo (+11,1%), Orascom (+6,4%) und Uster Technologies (+3,9), wobei letztere den Kursanstieg nach der Publikation der H1-Zahlen am Vortag fortsetzen. (awp/mc/ps/16)