CH-Verlauf: Knapp unter Vortageswert – Pharmawerte belasten

Die Nachrichtenlage präsentiere sich eher ausgedünnt, weshalb es zu verschiedenen Spezialsituationen nach Analystenkommentaren komme.


Im Fokus der Anleger stehen die Aktien des Rückversicherers Swiss Re, nachdem dieser Angaben zur Schadensbelastung aus dem Erdbeben in Chile und dem Wintersturm Xynthia gemacht hat. Da am Nachmittag auch keine richtungsweisen Konjunkturdaten aus den USA anstehen, richte sich der Blick schon einmal auf den Handelsstart an der Wall Street, hiess es weiter.


Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis um 12 Uhr um 0,10% auf 6’861,29 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil leicht um 0,04% auf 1’047,07 Zähler, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,08% auf 5’963,60 Punkte nachgibt.


Swiss Re (-0,3%) haben ihre frühen Verluste deutlich reduziert. Der Rückversicherer hat am Morgen erste Angaben zur Schadensbelastung aus dem Erdbeben in Chile und dem Wintersturm Xynthia in Europa gemacht. Mit insgesamt 640 Mio CHF muss Swiss etwas mehr als von Analysten erwartet tragen. Es sei nicht auszuschliessen, dass der Betrag noch nach oben korrigiert werden muss, meinen Experten. Allerdings sei zu berücksichtigen, dass der Valor bereits am Folgetag des Erdbebens in Chile an Terrain eingebüsst hatte.


Bâloise (Aktie: +1,6%) profitieren von einer Ratingerhöhung durch Keefe, Bruyette & Woods auf «Outperform». Der zuständige Analyst attestiert dem Titel im Vorfeld der Ergebnispublikation ein Aufwärtspotenzial von 36%, die Aktien seien daher einen Kauf wert.


Freundlich tendieren auch die Bankenwerte, unterstützt von den Vorgaben des US-Bankenindex vom Vortag. So gewinnen Credit Suisse 0,8% und Julius Bär 1,1%. UBS hinken mit minus 0,1% etwas hinterher.


Gerade in den Vermögensverwaltern sei wieder ein steigendes Momentum zu beobachten, sagten Marktteilnehmer. Sarasin steigen im breiten Markt um 0,4% und Vontobel um 0,8%. Beobachter sind überzeugt, dass die Gewinner der anstehenden Konsolidierung gestärkt aus dem Rennen gehen werden.


Novartis büssen 0,4% ein. Der Pharmakonzern kündigte am Morgen die Aufnahme von 5 Mrd USD am Anleihemarkt an. Die Mittel werden zur Refinanzierung der Alcon-Akquisition sowie für allgemeine Geschäftszwecke verwendet. Händler sprechen von sehr günstigen Konditionen für Novartis. Roche verbilligen sich in Folge von Gewinnmitnahmen um 0,9%.


Actelion büssen 0,1% ein. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat von dem Pharmakonzern ergänzende präklinische und klinische Informationen bezüglich der Indikationserweiterung für das Medikament Zavesca verlangt. Damit sei Actelion ein weiteres Mal gebremst worden, sagten Beobachter. Der positive Newsflow lasse weiter auf sich warten.


Nach den jüngsten Gewinnmitnahmen erholen sich die Nestlé-Papiere wieder um 0,3%.


Auf eine Rückstufung durch ING reagieren die Papiere des Zementkonzerns Holcim (-0,4%). Das Aktienresearch der Bank hat in einer Branchenstudie seine Gewinnprognosen und die Anlageratings für die europäischen Baustoffkonzerne überarbeitet. Gewinne schreiben hingegen die Inhaber verschiedener anderer zyklischer Aktien wie Adecco (+1,3%), Richemont (+1,4%) und Swatch (+0,9%).


Im breiten Markt haben Bossard (+4,0%), Swisslog (-6,6%) und Ascom (-1,3%) die Jahreszahlen vorgelegt.


Die Gewinnzahlen des Schraubenhändlers Bossard lagen nach Ansicht von Analysten deutlich über den Erwartungen. Besonders erfreulich habe sich die die Bilanz entwickelt. Das Ergebnis von Swisslog wird als «solide» gewertet, allerdings veranlasse der zu Schätzungsreduktionen für das laufenden Jahr. Der hohe Auftragseingang gebe erst wieder für das Jahr 2011 zur Hoffnung Anlass. (awp/mc/pg/18)

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