Die hohen Gewinne der vergangenen Tage müssten erst einmal verdaut werden, sagte dazu ein Händler. Und ob der Leitindex am vergangenen Donnerstag bei gut 6’420 Punkten seinen Tiefststand schon gesehen und zu einer nachhaltigeren Erholung angesetzt habe, müsse sich erst weisen und hänge vom weiteren Verlauf der Berichtsaison und von den nächsten Konjunkturdaten ab.
Solche werden am Nachmittag in den USA zu den Hypothekenanträgen und zu den Preisen der Häuser veröffentlicht. Ausserdem sind die neuesten Daten zu den Lagerbeständen an Öl angesagt, welche sich auf den derzeit wieder im Fokus stehenden Ölpreis auswirken könnten.
Der SMI steht um 11.55 Uhr 39,20 Punkte oder 0,57% tiefer bei 6’819,02 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 0,96% auf 1’026,93 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,58% auf 5’727,72 Einheiten.
Von den Gewinnmitnahmen am stärksten betroffen sind derzeit Swisscom (-3,8% auf 317,50 CHF), Geberit (-3,0% auf 136 CHF), Nobel Biocare (-3,0% auf 32,78 CHF) und Clariant (-3,0% auf 10,72 CHF).
Logitech (-2,1% auf 28,40 CHF) und Actelion (-2,0% auf 45,66 CHF) stehen ebenfalls klar im Minus, nachdem die Unternehmen am Morgen Quartalszahlen vorgelegt haben. Actelion büsste dabei anfängliche Gewinne wieder ein und reihte sich in die lange Liste der Verlierer. Actelion hat mit den Zahlen mit dem Umsatz am oberen Ende der Erwartungen gelegen, mit dem Gewinnziffern dagegen eher am unteren. Das Ergebnis wurde denn auch «gemischt, aber insgesamt innerhalb der Erwartungen» bezeichnet.
Logitech habe «solide» Zahlen vorgelegt, so die Einschätzung der Bank Vontobel zur zweiten Tagesstory. Der Kapitalumschlag sei wieder stark und die Nettoliquidität klar höher als im Vorquartal. Die Aktien von Logitech würden eher von den schwachen Vorgaben des US-Technologiesektors gebremst, als durch die eigentlich gut aufgenommenen Zahlen, so die Einschätzung unter Händlern.
Gegensätzlich entwickeln sich Julius Bär (-3,0% auf 66,20 CHF) und Lonza (+3,0% auf 151,40 CHF), beide im Vorfeld der Halbjahreszahlen von Morgen Mittwoch. Bei Lonza werde offenbar eher mit einer positiven Überraschung gerechnet als bei Julius Bär, hiess es dazu an der Börse.
Und auch Novartis (-0,8% auf 58,75 CHF) und Roche (+0,8% auf 172,40 CHF) sehen sich nur aus der Ferne. Nach dem Absturz vom Vortag im Anschluss an die Bekanntgabe der Übernahme für Genentech haben die Deutsche Bank und die West LB ihre Empfehlungen «Buy» bzw. «Add» für Roche bestätigt und nur die Kursziele leicht angepasst. Roche hat zudem bereits wieder eine Akquisition angekündigt. Mit der amerikanischen Forschungsfirma Mirus für 125 Mio USD ist es ein um einiges kleineres Kaliber als Genentech.
Im breiten Markt gehen Schmolz+Bickenbach (-6,3%), Swissquote (-5,5%) oder BA CA St.Gallen (-5,1%) auffällig zurück. Dafür klettern Gottex nach Angaben zu den verwalteten Vermögen um 9,0% nach oben.
u-blox (+0,3%) halten sich nach Erhalt eines Auftrags immerhin über der Nulllinie.
Gesucht sind unter anderem Tec-Sem (+8,6%), Micronas (+5,6%) oder Uster Technologie (+3,0%). (awp/mc/pg/19)