CH-Verlauf: Kurse steigen – Fokus richtet sich auf US-Arbeitsmarkt

Präsident George W. Bush hat nämlich ein Hilfspaket für Hypothekenschuldner angekündigt, das eine Ausweitung der Immobilienkrise verhindern soll. Nun rückt der am Nachmittag zu publizierende US-Arbeitsmarktbericht in den Fokus der Anleger. Der SMI ist im Verlauf des Vormittags über 8’800 Punkte gestiegen und konnte sich seither über diesem Niveau halten.

Gemäss den Chartanalysten der ZKB wäre kurzfristig ein dynamischer Anstieg über 8’813 Punkte ein positives Signal. Dies würde den Weg in Richtung 9’000 Punkte frei machen. Unterstützung erhält der Schweizer Markt von den Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs, die den SMI auf «Overweight» von zuvor «Neutral» hochgestuft haben. Zum einen sei der Index defensiv und nicht speziell wachstumssensitiv, zum anderen sei der SMI mit Blick auf eine mögliche «harte Landung» der Wirtschaft am wenigsten exponiert, lautet die Begründung. Auch der britische FTSE wurde von Goldman Sachs hochgestuft, während die Einschätzung für den DAX auf «Underweight» gesenkt wurde.

Die ZKB hat in einer Studie die Dollar-Sensitivität von Schweizer Bluechips überprüft. Der Dollar habe sich seit Anfang Jahr bis Ende November gegenüber dem Schweizer Franken um 7% abgewertet und am 23. November mit 1,0890 CHF einen Allzeittiefststand erreicht. Schweizer Unternehmen, die einen Teil ihrer Umsätze im Dollarraum erwirtschaften, würden besonders unter der Dollar-Schwäche leiden, so der Bericht. Am stärksten der Dollar-Veränderung ausgesetzt ist laut der ZKB-Studie Clariant. Bei einem Dollar-Verfall von 1% sind die Clariant-Aktien rund 1,6% gesunken. Relativ dollarsensitiv reagieren auch die Papiere von Julius Bär, UBS und Swatch.

Bis um 12.00 Uhr steigt der SMI 0,74% oder 64,95 Stellen auf 8’806,69 Punkte. Der SLI gewinnt 0,78% auf 1’337,25 Zähler und der breite SPI steht 0,72% höher auf 7’153,83 Einheiten.

Bei den Bluechips stehen nach wie vor die Banken und Versicherer weit vorne. UBS steigen mittlerweile um 2,1% auf 57,25 CHF. CS haben die Konkurrenz sogar noch überholt und liegen mit 2,5% auf 70,20 CHF im Plus, während auch ZFS (+1,6%), Swiss Re (+1,7%) oder Bâloise (+1,3%) deutlich zulegen können.

Die grössten Avancen verzeichnen Clariant (+2,7% auf 9,92 CHF), die allerdings am Vortag einen Kursrückschlag hinnehmen mussten. Auf der Gegenseite dämpfen Roche (-0,7% auf 203,00 CHF) nach wie vor die gute Marktstimmung. Novartis (+0,2% auf 64,35 CHF) und Nestlé (+0,3% auf 542,00) notieren etwas fester.

Im SLI steigen OC Oerlikon mit 3,2% am deutlichsten. Die grössten Abgaben müssen Actelion (-2,8%) und Givaudan (-1,8%) hinnehmen. Im breiten Markt sind Sulzer (+2,6%) nach der Empfehlung der Übernahmekommission (UEK) gesucht. Die UEK-Empfehlung, wonach Sulzer zusammen mit Renova/Everest eine Gruppe bilde und demzufolge ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten müsste, sofern der an Sulzer gehaltene Anteil die Drittelsgrenze überschreite, hat für Kursfantasie gesorgt. Übernahmefantasien gibt es seit dem CEO-Wechsel bei Bâloise auch in Helvetia (+2,7%) und Nationale Suisse (+2,1%), die ihre Gewinne vom Donnerstag noch ausbauen können.

(awp/mc/hfu)

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