CH-Verlauf: Kursgewinne ausgeweitet – Pharmaschwergewichte stützen

Aber auch die Pharmaschwergewichte Novartis und Roche legen stark zu. Händler rechnen jedoch damit, dass die Aufwärtstendenz der vergangenen Tage im heutigen Handelsverlauf merklich nachlassen dürfte und sogar Gewinne mitgenommen werden könnten. Als Auslöser für allfällige Gewinnmitnahmen sehen sie die für den Nachmittag angekündigten US-Konjunkturdaten. Auf dem Programm stehen unter anderem der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago im Mai sowie die zweite Veröffentlichung der von der Universität Michigan ermittelten Verbraucherstimmung im Mai. Sollten die Daten enttäuschen, könnten vor dem verlängerten Wochenende in den USA und in Grossbritannien Positionen glattstellt werden, hiess es.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt gegen 12.00 Uhr um 0,80% auf 6’355,82 (Tageshöchst: 6’370) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,57% auf 972,73 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,64% auf 5’612,57 Punkte.


Die Aktien von Clariant (+3,2%) sind bei den Blue Chips nach wie vor an vorderster Front anzutreffen, ohne dass es zum Unternehmen Nachrichten gegeben hat. Andere konjunkturabhängige Titel wie Kühne + Nagel (+2,2%), Nobel Biocare (+2,4%), SGS (+1,7%) oder Logitech (+1,2%) können ebenfalls deutlich zulegen.


Zu den grössten Gewinnern gehören auch die Pharmawerte Novartis (+2,1%) und Roche (+1,1%). Kursrelevante Nachrichten liegen auch hier keine vor. Roche hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA zwar die Zulassung für einen anti-HCV Immunoassay-Test erhalten, was allerdings als kursneutral gewertet wird.


Die Luxusgüteraktien der Swatch Group (+0,1%) und von Richemont (-1,5%) werden zurückgebunden. Die Schweizer Uhrenexporte haben im April 2010 erneut zugelegt, wobei sich die Wachstumsraten gegenüber März aber wieder deutlich abgeschwächt haben. Auch liegt der April mit den nominalen Wachstumsraten leicht unter dem Durchschnitt der ersten vier Monate von +16,4%. Analysten sprechen jedoch von einer erwarteten Verlangsamung. Allerdings dürften beide Titel die Woche dank den zuletzt gesehenen Avancen deutlich im Plus abschliessen.


Syngenta verlieren im SMI/SLI mit 2,1% am meisten. Wettbewerber Monsanto hatte sein Gewinnprognose für laufende Geschäftsjahr zuvor kräftig gesenkt. Als Grund führte der weltgrösste Agrar- und Biotechnikkonzern das schleppende Geschäft mit Unkrautvernichtern an. Nachgeahmte, billigere Produkte überschwemmen seit einiger Zeit den Markt.


Derweil tendieren die Banken uneinheitlich: Während UBS (+0,4%) und CS (+0,9%) zulegen, geben Julius Bär um 0,1% nach. Bei den Versicherern gewinnen Swiss Life mit 0,8% am meisten dazu.


Im breiten Markt brechen OC Oerlikon um 14,8% ein. Die Titel zeigen sich mit Blick auf die laufende Kapitalerhöhung weiterhin volatil. Die Gruppe hat heute Raafat Morcos zum neuen Chief Restructuring Officer (CRO) ernannt und damit das Executive Commitee erweitert.


Transocean geben um 3,7% nach. Die Zitterpartie im Golf von Mexiko geht weiter. Ob der Ölkonzern BP bei seinem Versuch, das Bohrloch am Meeresgrund zu verschliessen, erfolgreich war, blieb zunächst offen. Am Nachmittag soll über den Stand der Dinge informiert werden.


Dottikon ES sind nach Zahlen nach wie vor ungehandelt. Der Spezialchemiekonzern hat im Geschäftsjahr 2009/10 einen Gewinnrückgang verbucht, die Aktionäre sollen auf eine Dividende verzichten.


Dagegen legen Coltene um 4,2% zu. Die Erstabdeckung der Aktie durch die ZKB mit Kursziel «Übergewichten» wecke Fantasie, heisst es im Handel. Rieter steigen um 4,6%, nachdem die CS die Titel auf die «Swiss Top Pick»-Liste genommen hat. (awp/mc/ps/15) 

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