Viele Kursbewegungen wirkten eher zufällig, meinen Händler. Für den SMI hat sich das kurzfristige Momentum laut Charttechnik weiter verschlechtert und die Momentum-Indikatoren zeigen deutlichen Abwärtsdruck an. Der mittelfristige Aufwärtstrend sei nach wie vor intakt und die Momentum-Indikatoren seien neutral, heisst es bei der ZKB. Im Anschluss an die erwartete Konsolidierung rechnen die Experten deshalb wieder mit steigenden Kursen.
Um 11.45 Uhr gewinnt der SMI 0,20% auf 6’852,64 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückt um 0,31% auf 1’055,12 Punkte vor und der breiter gefasste SPI um 0,21% auf 5’986,92 Punkte.
Fester tendieren die Assekuranzen, darunter Swiss Life (+1,0%) vor den morgigen Zahlen. Swiss Re gewinnen 1,1%, der Versicherer erwägt einem Medienbericht zufolge den Erwerb einer Beteiligung an der indischen Reliance Life Insurance, was als positives Zeichen wiederkehrender M&A-Tätigkeit gewertet wird. Bâloise rücken um 1,0% vor und ZFS um 0,8%.
CS avancieren um 1,3% an der Spitze im SMI/SLI. Die Grossbank will sich ebenfalls stärker in Indien engagieren und hat die grundsätzliche Genehmigung für eine Banklizenz in Indien erhalten, wie es in der Presse heisst. In der Affäre um gestohlene Bankdaten in Deutschland hat das Institut Strafanzeige eingereicht. Als kursfördernd gilt vor allem eine Studie der HSBC zum Bankensektor, worin die CS einer der Branchenfavoriten ist. UBS rücken dagegen «nur» um 0,2% vor und Julius Bär um 0,4%.
Auch Logitech (+1,0%) zählen zu den grösseren Gewinnern. Aus dem Berufshandel sei von guten Anlagekäufen zu hören, so ein Marktbeobachter. Für Gesprächsstoff sorgten vor allem die zuletzt hohen Baisseengagements in den Papieren des Westschweizer Peripheriegeräteherstellers.
Swatch verlieren 0,2%. Aussagen des Firmenchefs bezüglich Bulgari werden als mögliche Übernahmeabsichten gewertet. Richemont avancieren um 0,2%. Für beide Uhren-Titel haben die Analysten von Nomura das Kursziel erhöht, bei Richemont liegt es allerdings unter dem gegenwärtigen Kursniveau. Die Empfehlung lautet aus Bewertungsgründen «Reduce».
Unter den defensiven Schwergewichten verzeichnen Novartis (-0,9%) grössere Abgaben. Bei dem im Zusammenarbeit mit der britischen Antisoma entwickelten Lungenkrebs-Wirkstoff ASA404 hat der Pharmakonzern einen Rückschlag erlitten. Analysten zeigen sich enttäuscht und beginnen damit, ihre Schätzungen anzupassen. Roche (+0,8%) hingegen sind deutlich gefragt und Nestlé tendieren unverändert.
Am Ende der Tabelle finden sich Givaudan (-0,9% oder -8,50 CHF), die ex-Dividende von 20,60 CHF gehandelt werden. Bei Synthes (+0,8% bzw. 1,00 CHF) und Nobel Biocare (-0,1% oder -0,03 CHF) beträgt der Dividenden-Abschlag 1,35 CHF bzw. 0,55 CHF.
Im breiten Markt hat OC Oerlikon (Aktie +0,7%) Details zur finanziellen Sanierung bekannt gegeben. Die geplante Kapitalerhöhung im Umfang von rund 1 Mrd CHF und der Bezugspreis deckten sich mehr oder weniger mit den bisherigen Erwartungen des Marktes, heisst es. Die Altaktionäre müssten dem schlechten Geld aber viel gutes Geld nachwerfen um die Verwässerung von Stimmrechten und zukünftigen Gewinnen zu dämpfen. Entscheidend für die Verwässerung von Stimmrechten und zukünftigen Gewinnen bleibe die noch nicht näher bekannte Umwandlung von Fremdkapital in Eigenkapital.
Nach Zahlen rücken Gurit um 2,7% vor, Cicor sind noch nicht gehandelt. Kudelski verlieren 0,5%. Der Technologiekonzern hat die vollständige Übernahme der US-Tochter OpenTV abgeschlossen. Temenos (Aktie +4,0%) konnte eine vietnamesische Bank als Kunden gewinnen, die Aufschläge werden aber mit den erwarteten Kursgewinnen im Jahresverlauf begründet. (awp/mc/ps/17)