Die Stimmung sei zwar freundlich, angesichts der schwachen Kaufimpulse stünden derzeit aber auch die Unsicherheitsfaktoren wieder vermehrt im Vordergrund, sagte ein Händler. Die Ungewissheit um die weitere konjunkturelle Entwicklung sowie der weltweite Zinsanstieg würden sich momentan eher dämpfend auf die Kauflust auswirken. Aber auch die Hedge-Fonds-Krise sei noch nicht ausgestanden – ob das nur die Spitze des Eisberg gewesen sei, bleibe offen.
Bis um 11.45 Uhr steigt der SMI um 0,23% oder 21.04 Punkte auf 9’261,35 Zähler. Der neu lancierte Swiss Leaders Index (SLI) gewinnt 0,29% auf 1’424,44 Stellen. Der breiter gefasste SPI rückt derweil 0,23% oder 17,09 Punkte vor auf 7’563,94 Stellen.
Wegen der dünnen Handelsvolumina sind die Kursausschläge generell minim. Mit den deutlichsten Gewinnen fallen zyklische Werte auf: Holcim rücken um 1,0% auf 135,20 CHF vor und ABB um 0,9% auf 28,90 CHF. Auch Swatch (I: +1,0% auf 353,25 CHF, N: +0,8% auf 70,00 CHF) und Richemont (+0,8% auf 73,55 CHF) verzeichnen überdurchschnittliche Avancen.
Auch die meisten Finanzwerte legen moderat zu, die Versicherungswerte etwas stärker als die Banken. Swiss Life rücken um 0,4% auf 324,25 CHF vor und Baloise um 0,3% auf 121,60 CHF.
CS (+0,1% auf 88,20 CHF) und Julius Bär (+0,2% auf 79,35 CHF) folgen mit moderateren Gewinnen. Julius Bär erhalten von einer Kurszielerhöhung durch die DKIB leichten Rückenwind. Julius Bär seien zwar mit der aktuellen Bewertung nicht als defensiv einzustufen, aber mit den erwarteten Neugeldzuflüssen sowie dem Aktienrückkauf sei die Anhebung des Kursziels gerechtfertigt, heisst es in der DKIB-Studie. Gleichzeitig hat das Institut allerdings die Kursziele für die CS und die UBS reduziert. UBS notieren unverändert auf 74,05 CHF,
Swisscom (+0,2% auf 420,25 CHF) wurden von Helvea auf ‹Buy› von ‹Accumulate› hinaufgestuft und das Kursziel wurde auf 490 (480) CHF angehoben. Ausschlaggebend sei die Übernahme von FastWeb gewesen, schreibt die Bank dazu. Diese sei für Swisscom wertsteigernd.
Adecco hingegen geraten durch eine Ratingsenkung unter Druck und zählen mit einem Minus von 0,6% auf 95,15 CHF zu den stärksten Verlieren. Die Deutsche Bank hat das Rating für Adecco auf ‹Hold› von ‹Buy› gesenkt. Die Auslöser, die im Februar zu einer Hochstufung der Aktien geführt hätten, seien inzwischen mehrheitlich im Kurs enthalten, hiess es zur Begründung.
Clariant (-0,5% auf 19,75 CHF), SGS (-0,3% auf 1’470 CHF) und Novartis (-0,2% auf 68,05 CHF) leisten Adecco am Tabellenende Gesellschaft.
Am breiten Markt bauen Von Roll die Vortagesgewinne weiter aus und rücken um 5,9% vor. Die steigenden Kurse seien im Spannungsfeld der Auseinandersetzungen zwischen Von Roll und der Aktionärsgruppe zu sehen, hiess es in Marktkreisen. Im Vorfeld der ausserordentlichen Generalversammlung vom 13. August werde vermehrt spekulativ gekauft.
Sulzer legen um 3,2% zu. Die Titel profitieren von einer Kursziel- und Ratingerhöhung durch Helvea. Die Bank empfiehlt die Sulzer-Titel neu mit dem Anlagerating ‹Accumulate› und setzt ein Kursziel von 1’880 (1’450) CHF.
Ascom (+3,2%) und Phonak (+1,4%) sind nach Interviews ihrer CEO’s gesucht. (awp/mc/pg)