Nach einem – gestützt durch gute Vorgaben – zunächst positiven Start, setzten Abgaben ein, die am Markt einerseits auf fehlende Anschlusskäufe zurückgeführt wurden. Andererseits gingen Gerüchte um eine mögliche Gewinnwarnung der Deutschen Bank um, die am Donnerstag ihre Geschäftszahlen 2007 vorlegt. In der Folge fielen die Bankenwerte in die Verlustzone.
Für den weiteren Tagesverlauf rechne er nicht damit, dass sich der Markt von seinem derzeitigen Niveau noch deutlich wegbewegen könnte, sagte ein Händler. Impulse könnten allenfalls noch die US-Auftragseingänge Industrie Dezember bringen. Zudem erhoffe man sich vom heutigen Strategie-Update von Microsoft weitere News zur Yahoo-Geschichte.
Bis gegen 11.55 Uhr steigt der SMI um 0,28% oder 21,73 Punkte auf 7’837,71. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,4% auf 1’197,70 Zähler und der breitere SPI 0,43% auf 6’381,04 Stellen. Gegenüber den Grossbankenaktien UBS (+0,1% auf 44,40 CHF) und CS (-0,1% auf 62,20 CHF) bleiben die Anleger zurückhaltend. Klar schwächer notieren die Titel von Julius Bär (-1,0% auf 81,80 CHF); der Vermögensverwalter wird am Freitag seine Jahreszahlen vorlegen.
Gegen die UBS hat ein US-Staatsanwalt einem Pressebericht zufolge vorläufige Ermittlungen wegen Fehlinformation von Investoren im Zusammenhang mit Immobilienkrediten aufgenommen. In der Wochenendpresse hatten sich der aktuelle und der ehemalige Nationalbank-Vizepräsident zudem für die Kapitalerhöhung bei der Grossbank mit Hilfe des Staatsfonds von Singapur stark gemacht.
Deutliche Abgaben müssen auch Nobel Biocare (-2,2% auf 262,00 CHF) und weiterhin Swiss Re (-1,3% auf 81,80 CHF) hinnehmen. Société Générale startet die Abdeckung für die Aktie des weltgrössten Rückversicherers mit ‹Sell›. Zudem lasten die Schwergewichte Novartis (-0,2% auf 54,80 CHF) und nach einer Kurszielsenkung Nestlé (-0,4% auf 494,00 CHF) auf dem Markt. Neben Swiss Re stehen auch die Aktien anderer Versicherer wie Bâloise (-0,1% auf 97,30 CHF) und ZFS (-0,4% auf 311,80 CHF) am Berichtstag im Minus.
Die ‹Bons› von Roche steigen 0,8% auf 201,00 CHF, nachdem der Pharmakonzern von der EU-Kommission die Zulassung für das Medikament Xeloda zur Behandlung von metastasierendem Dickdarmkrebs erhalten hat. Zuversichtliche Aussagen von Swatch-CEO Nick Hayek in der Sonntagspresse stützen den Kurs der Swatch-Aktien, die 2,2% auf 303,30 CHF zulegen. Hayek beurteilt die Entwicklung des Konzernumsatzes und generell das Umfeld für die Schweizer Uhrenindustrie positiv. Richemont (+1,7% auf 64,00 CHF) klettern trotz einer Kurszielsenkung durch Morgan Stanley.
Nachfrage verzeichnen daneben zyklische Werte wie Tabellenführer ABB (+2,9% auf 28,70 CHF), die von einer Goldman-Sachs-Studie profitieren, Syngenta (+1,4% auf 281,00 CHF), Holcim (+1,3% auf 109,70 CHF) oder Clariant (+1,6% auf 8,90 CHF). Im SLI haben sich mittlerweile Ciba SC mit +3,4% auf 45,30 CHF an die Spitze gestellt. Die Raffinerieaktien von Petroplus (-0,3% auf 70,00 CHF), die am Morgen noch den SLI-Spitzenplatz belegten, zeigen sich einmal mehr volatil.
Am breiten Markt gilt die Aufmerksamkeit weiterhin Galenica, die markante 15,1% auf 439,80 CHF klettern (Tageshoch 448,50 CHF). Ein beratender Ausschuss der FDA hatte eine positive Empfehlung zu Gunsten des Eisenersatzpräparates Ferinject ausgesprochen; die ZKB und Merrilll Lynch reagieren mit Hochstufungen der Aktie. Gesucht sind erneut auch Ascom (+8,3%) die von Gerüchten um einen Einstieg des ehemaligen Von Roll-Aktionärstrios Rudolf Maag, Oskar Ronner und Thomas Straumann getrieben werden.
Fester tendieren daneben Aktien wie Oridion (+5,5%), Schmolz & Bickenbach (+5,3%) oder Rieter (+4,7%), während Affichage (-4,0%), Interroll (-5,6%) oder Dottikon ES (-3,1%) an Boden verlieren. Emmi bewegen sich nach Umsatzzahlen 2007 um 2,1% nach Norden. (awp/mc/ps)