Auch konjunktursensitive Valoren zeigen sich in der Regel widerstandsfähiger. Nach enttäuschenden Halbjahreszahlen werden Swiss Life markant auf ein Mehrjahrestief zurück genommen.
Der Markt werde auf absehbare Zeit weiterhin keine klare Richtung finden. In diese Richtung würde auch die Charttechnik weisen. So sei weiterhin mit einem «Auf und Ab» zu rechnen, sagte ein Marktbeobachter gegenüber AWP. An den Vortagen habe die Börse im späteren Nachmittagshandel nach Eröffnung der Wall Street jeweils noch zulegen können.
Bis um 12.00 steigt der SMI nach einer Handelsbandbreite von rund 60 Stellen um 0,13% oder 9,13 auf 7’095,77 Punkte. Der gekappte SLI legt um 0,18% auf 1’056,94 Zähler zu. Der SMI zieht um 0,06% auf 5’941,09 Stellen an.
In den SMI-/SLI-Valoren konzentriert sich das Interesse der Anleger vor allem auf Swiss Life. Die Titel des Lebensversicherers geben nach der vorbörslichen Publikation eines markanten Gewinnrückganges im ersten Halbjahr und nach unten revidierten Zielsetzungen für 2008 und 2009 bei hohen Handelsvolumen um 10,5 auf 200,60 CHF nach (Tagestief: bisheriges 192,20 CHF) und werden damit auf dem Niveau des 33-Monats-Tief umgesetzt.
Bâloise (+2,7% auf 95,45 CHF) können sich nach den markanten Abgaben des Vortages im Anschluss an die Publikation enttäuschender Halbjahreszahlen dank Käufen auf tieferem Niveau wieder etwas erholen.
Die grösseren Versicherer zeigen sich jedoch widerstandsfähiger. ZFS legen um 1,7% auf 283,50 CHF und Swiss Re um 0,7% auf 66,55 CHF zu.
Hingegen liegen die defensiven Indexschwergewichte Novartis (-0,5% auf 60,25 CHF), Roche GS (-0,1% auf 183,10 CHF) und Nestlé (-0,4% auf 48,30 CHF) im Angebot, ohne dass dazu Unternehmensnachrichten vorliegen würden.
Givaudan (Aktie: -1,2% auf 855,50 CHF) informiert heute im Detail über das bereits Anfang August vorgelegte Halbjahresergebnis.
Swisscom (Aktie: -0,7% auf 346 CHF) könnte künftig weniger Geld für den Netzzugang von anderen Telekomunternehmen verlangen, wenn eine von Weko und ComCom geforderte Änderung des Fernmeldegesetzes durchkommt.
Zyklische Valoren vermochten nach Kursverlusten in der Eröffnungsphase in die Pluszone vorrücken. Geberit legen um 2,2% auf 156,90 CHF, Adecco um 0,7% auf 50,40 CHF, ABB um 0,8% auf 26,50 CHF, Clariant um 0,6% auf 9,45 CHF und Holcim um 0,5% auf 77,00 CHF zu. Eine Ausnahme bilden Kühne + Nagel (-1,0% auf 84,05 CHF).
SGS (+1,7% auf 1’379 CHF) können von einem guten Halbjahresausweis und den Gewinnprognosen des Mitbewerbers Bureau Vertitas profitieren.
Bankwerte bieten dem Markt eine Stütze. UBS ziehen um 3,2% auf 23,56 CHF an und erzielen damit im SMI/SLI die prozentual grössten Gewinne nach Nobel Biocare (+3,4% auf 34,90 CHF), CS um 2,3% auf 50,00 CHF und Julius Bär um 1,0% auf 64,80 CHF.
Im Gesamtmarkt verlieren VP Bank nach enttäuschenden H1-Zahlen und einer Ratingsenkung durch die ZKB um 4,3. Ebenfalls nach über erwarten tiefer Halbjahresergebnissen geben Valora um 5,6% und Adval Tech trotz vorgängiger Gewinnwarnung um 6,5% nach.
IVF Hartmann ziehen nach einer Reingewinnsteigerung in den ersten sechs Monaten 2008 sowie positiver Signale für den Rest des Jahres um 6,3% an. Romande Energie (+1,7%) sind nach einer Reingewinnsteigerung im H1 trotz anhaltenden Margendruckes etwas gesucht. (awp/mc/pg/21)