Ingesamt befinde sich der Markt derzeit in einer Übergangsphase, was erfahrungsgemäss durch eine zeitlich gedehnte Seitwärtsbewegung die Nerven strapaziere, lautet eine Einschätzung.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht am Mittag 0,20% höher auf dem Stand von 6’194,05 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert 0,19% auf 956,80 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,27% auf 5’337,60 Zähler.
An die Tabellenspitze im SMI/SLI rücken Givaudan (+1,6%) sowie ABB (+1,3%) vor. Der Industriekonzern habe die Refinanzierung eines Kredits über 2 Mrd USD eingeleitet, heisst zu Letzteren im Handel. Auch Kühne + Nagel (+1,2%), Syngenta (+1,2%) und Logitech (1,1%) sind gefragt, ohne dass Unternehmensnews vorliegen.
Erholt zeigen sich inzwischen Julius Bär (+1,0%), die am Vortag unter Spekulationen über einen möglichen Bieterwettkampf um die Privatbank-Aktiväten von ING gelitten hatten.
Aufschläge verbuchen auch Swiss Re (+0,7%) nach einer Kurszielerhöhung durch Jefferies sowie Swiss Life (+0,9%). ZFS (+0,1%) steigen nur leicht, die Valoren haben von Jefferies eine Herabstufung auf «Hold» («Buy») erhalten. Bâloise (-0,6%) werden verkauft.
Vor den für morgen Mittwoch erwarteten Umsatzzahlen für die ersten fünf Monate legen auch Richemont (+0,9%) erneut zu und zeigen sich dabei stärker als Swatch (-0,4%).
Roche notieren 0,4% fester. Analysten werten den Generationenwechsel an der Firmen-Spitze als leicht positiv. Bezüglich einer gemeinsamen Studie mit GlaxoSmithKline zu den Grippemitteln Tamiflu und Relenza betonen Marktakteure, es könne sich zeigen, welches Präparat wirksamer sei. Novartis (+1,0%) profitieren indes von einer Kurszielerhöhung durch JPMorgan.
Nestlé verlieren 0,4%. Am Vortag wurden Übernahmepläne des Wettbewerbers Kraft Foods für Cadbury bekannt. Es könne durchaus sein, dass sich zwei oder drei Konzerne zusammenschlössen, um ein gemeinsames Angebot für die britische Firma Cadbury zu unterbreiten und danach die Beute aufzuteilen, heisst es. Nestlé verfüge zwar über entsprechende Mittel, sei nach eigenen Angaben jedoch nicht an einer grösseren Akquisition interessiert, so eine zweite Stimme.
Die Grossbanken tragen rote Vorzeichen, unter anderem nach schlechten Vorgaben der asiatischen Branchentitel. UBS verlieren dabei 1,0%. Gemäss einem internen Schreiben des CEO Oswald Grübel sieht sich die Grossbank auf gutem Weg, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. «Unser Effizienzsteigerungsprogramm ist im Plan», so der UBS-Chef. CS geben um 0,4% nach.
Neues aus der Branche gibt es auch aus Deutschland, dort rechnet Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann mit höheren Refinanzierungskosten für Banken wegen der regulatorischen Neuausrichtung, wie er bei einer Veranstaltung erklärte. Zwar gebe es an den Finanzmärkten positive Signale, er warnte jedoch vor einer zu grossen Euphorie.
Bei Holcim (-0,9%) verweisen Händler auf eine Herabstufung durch die Analysten von JPMorgan auf «Neutral». Schlusslichter sind Petroplus und Nobel Biocare (je -1,1%).
Im breiten Markt gewinnen Vaudoise nach Halbjahreszahlen 2,7%, Loeb bleiben ungehandelt und SES verlieren 2,9%. Dufry (-1,4%) können den gestrigen Höhenflug nach einer Kaufempfehlung der UBS nicht fortsetzen. Temenos (+5,5%) profitieren von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank.
Galenica legen 2,7% zu. Das im Gesundheitswesen tätige Unternehmen baut mit der Akquisition der Schweizer OM Pharma das Pharmageschäft aus. Analysten nennen den Zukauf strategisch sinnvoll. (awp/mc/pg/20)