CH-Verlauf: Leicht schwächer – Richemont gesucht, Nestlé drücken
Im Angebot liegen denn auch vor allem Finanzvaloren und konjunktursensitive Titel. Zudem drücken, wie bereits am Vortag, die Indexschwergewichte Nestlé auf den Markt. Gesucht sind nach dem Halbjahresabschluss hingegen Richemont. Weitere Impulse könnten im Lauf des Nachmittags Makrodaten aus den USA liefern.
Bis um 11.50 Uhr sinkt der SMI um 0,36% auf 6’333,03 Punkte (bisheriges Tagestief/-hoch: 6’327,62/6’356,54). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,04% auf 974,74 Punkte nach; der breite Swiss Performance Index (SPI) verliert um 0,29% auf 5’465,38 Punkte.
Unter den SMI-/SLI-Werten haben heute Richemont (+5,3%) mit ihrem Halbjahresausweis positiv überrascht. So lag der EBIT des Luxusgüterherstellers deutlich über den Konsensusschätzungen und auch über den optimistischsten Prognosen. Der Umsatz fiel im Rahmen der Erwartungen aus. Das Management gibt sich nun vorsichtig optimistisch und hofft auf ein besseres Weihnachtsgeschäft als im schwachen Vorjahr. Swatch (+2,2%) profitieren vom guten Zwischenausweis des Branchenkollegen ebenfalls.
Im Angebot liegen vor allem Finanz- und zyklische Titel. So verlieren Julius Bär (-2,5%) und Swiss Life (-2,0%) ohne News deutlich. UBS (-1,6%) verlieren ebenfalls etwas stärker. Das Darlehen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an die UBS belief sich zum 30.09.2009 auf 21,5 Mrd USD, teilt die SNB in ihrem heute publizierten Zwischenausweis mit. Per Ende Juni waren es noch 23,5 Mrd USD. CS (-1,2%), GAM (-1,2%), Swiss Re (-0,5%) geben auch nach.
Bei den zyklischen Titeln setzen Logitech (-2,3%) und ABB (-1,6%) ihre Talfahrten fort.
Allerdings gibt es neben den Luxusgüterherstellern auch einige weitere Gewinner. So avancieren Sonova (+1,6%), Givaudan (+1,1%) oder Adecco (+0,5%). Auch Holcim (+1,5% auf 72,55 CHF) setzen sich positiv in Szene. Die UBS hat das Kursziel für die Aktien des Zementkonzerns auf 86 CHF von bisher 77 CHF erhöht und die «Buy»-Empfehlung bestätigt.
Im breiten Markt stehen Goldbach (-16,2%) im Mittelpunkt des Interesses. Das Medienunternehmen hat vorbörslich eine Gewinnwarnung ausgegeben.
Das Immobilienunternehmen PSP (-0,3%) hat mit dem Neunmonatsausweis die Konsensuserwartungen erfüllt. Das Ausbleiben einer positiven Überraschung werde nach den Avancen der Titel seit Jahresanfang zu einigen Gewinnmitnahmen genutzt, hiess es unter Marktbeobachtern.
Positive News gibt es u.a. von Kudelski (+3,3%). So kommt mit das Westschweizer Unternehmen mit der Vollübernahme von OpenTV voran. Castle Private Equity (+0,8%) weist für das dritte Quartal einen Gewinn aus, verharrt aber in den ersten neun Monaten noch in der Verlustzone. Emmi (+1,4%) reagieren positiv auf die neuen Marketinganstrengungen mit der Übernahme eines Sponsorings für internationale Skirennen.
Die prozentual grössten Gewinne im breiten Markt erzielen Barry Callebaut (+5,1%). Die Titel würden vor allem von einer Heraufstufung auf «Buy» durch die UBS profitieren, so Marktbeobachter. (awp/mc/pg/18)