CH-Verlauf: Leicht schwächer – Vorsicht vor Fed-Sitzung

Im Vergleich zur Entwicklung an anderen wichtigen Märkten müsste der SMI bei 6’700/6’800 Punkten stehen, doch würde der starke Schweizer Franken und der defensive Charakter des Marktes das Aufwärtspotenzial beschränken, hiess es weiter.


Die Unsicherheit über die erwartete quantitative Lockerung der Geldpolitik dürfte gemäss dem Händler die Marktteilnehmer in den kommenden Tagen weiterhin eine vorsichtige Haltung einnehmen lassen. Zudem stünden in den USA noch die dieses Wochenende noch die Erneuerungswahlen in den Senat an.


Bis um 12.00 Uhr verliert der Leitindex SMI um 0,50% auf 6’452,13 Punkte (bisheriges Tageshoch/-tief: 6’504,13/6’540,48). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,61% auf 997,09 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,43% auf 5’735,68 Punkte. Damit tendiert der hiesige Markt im Einklang mit den wichtigsten europäischen Handelsplätzen.


Unter den SMI-/SLI-Werten fallen durch die prozentual grössten Einbussen Synthes (-3,5%) auf. Diese Titel würden darunter leiden, dass der US-Mitbewerber Zimmer über einen schleppenden Geschäftsgang berichtet und die Prognosen gesenkt hat. Allerdings werden diese Abgaben teils auch als ungerechtfertigt bezeichnet, da Synthes die Zahlen bereits vorgelegt habe und weitere Marktanteile gewonnen haben dürfte.


Zu den weiteren grösseren Verlierern zählen konjunktursensitive Werte wie Syngenta (-1,7%), Adecco (-1,4%), Clariant (-1,4%), Petroplus (-1,3%) oder ABB (-1,1%). Die weiteren Abgaben von ABB (Vortag: -4,1%) werden im Handel teils ebenfalls als ungerechtfertigt bezeichnet. Der Technologiekonzern habe gestern Donnerstag ein «Top-Ergebnis» vorgelegt, hiess es.


Unter den Zyklikern sind weitere grössere Verlierer Geberit (-1,0%) oder die Luxusgüter-Hersteller Swatch (-1,0%) und Richemont (-0,9%).


Unter den Finanzvaloren verlieren CS (-1,2%) ebenfalls überdurchschnittlich. UBS (-0,4%) geben durchschnittlich nach. Bei den Assekuranz-Titeln verlieren Swiss Re (-0,9%) mehr als ZFS (-0,1%), die beide kommende Woche die Q3-Zahlen vorlegen.


Gegen den Trend legen die zyklischen Logitech (+1,8%) zu. Nach den Gewinnmitnahmen am Vortag seien diese Werte auf tieferem Niveau nun wieder gesucht, so Marktbeobachter.


Die defensiven Nestlé (+0,1%) oder Swisscom (+0,2%) schlagen sich besser als Novartis (-0,3%) oder Roche GS (-0,8%). Novartis zeigt sich damit wenig unbeeindruckt von der – allerdings erwarteten – Konkurrenz für das Medikament Glivec/Gleevec in der Erstlinientherapie von CML, hat doch die US-Gesundheitsbehörde FDA-Zulassung Sprycel von Bristol-Myers Squibb zugelassen. Roche hat von der EU-Gesundheitsbehörde für MabThera die Zulassungserweiterung als Erhaltungstherapie bei follikulärem Lymphom erteilt.


Aus dem breiten Markt haben mehrere Unternehmen mit Neuigkeiten aufgewartet. So berichtet u.a. der Fräsmaschinen-Hersteller StarragHeckert (+6,2%) von einem Aufschwung auf allerdings tiefem Niveau und stellt einen Gewinn für das Ganzjahr 2010 sowie eine weitere Nennwertrückzahlung in Aussicht. Damit glänzen die Titel im breiten Markt mit den prozentual grössten Gewinnen. Auf der Gegenseite fallen u.a. Schmolz + Bickenbach (-7,1%) auf, die unter der Kapitalerhöhung leiden. Acino (-6,2%) verlieren nach anhaltenden Abgaben weiter.


Meyer Burger (+4,2%) hat die Umsatzprognose erhöht und Züblin (+3,1%) hat erste, provisorische Zahlen zum Halbjahr genannt.


OC Oerlikon (+4,2%) würden von einer Heraufstufung auf «Übergewichten» durch die ZKB profitieren, hiess es im Handel. Bis auf den Bereich Solar und die spätzyklische Division Drive Systems hätten alle Sparten wieder Niveaus erreicht, auf denen klar positive Betriebsergebnisse erzielt werden könnten, wird die Heraufstufung u.a. begründet. (awp/mc/ss/19)

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