CH-Verlauf: Leichte Abgaben – Markt volatil – Finanzkrise im Fokus

Eine leichte Stütze sei derweil die Hoffnung auf eine Leitzinssenkung durch die grossen Notenbanken. Vor diesem Hintergrund habe sich bereits am Vortag die Wall Street etwas erholt. Den Auftakt für weltweite geldpolitische Lockerungen habe womöglich heute Morgen die Zentralbank Australiens mit ihrer Zinssenkung um einen ganzen Prozentpunkt gemacht, so der Händler weiter.


Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 12.10 Uhr 3,55 Einheiten oder 0,05% auf 6’462,47 Punkte. Der 30 Titel umfassende gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert derweil 0,43% tiefer auf 927,69 Zählern und der breite Gesamtmarkt (SPI) gibt 0,20% auf 5’358,46 Punkte nach.


Am hiesigen Markt stehen – wie überall an den Aktienmärkten – die Finanztitel im Vordergrund. Marktteilnehmer verweisen dabei vor allem auf Gerüchte über Liquiditätsprobleme bei den britischen Banken. Demnach sollen die Royal Bank of Scotland, Lloyds TSB und Barclays mit der Regierung über eine Finanzspritze verhandeln. Spekulationen gab es auch in Deutsche Bank. Marktteilnehmer kolportierten das Gerücht, die Bank stehe vor einer Kapitalerhöhung. Das Institut wollte die Gerüchte nicht kommentieren, in Finanzkreisen wurde es allerdings als «Unsinn» bezeichnet.


Die grössten Verluste verzeichnen im SMI derweil Swiss Re (-4,8% auf 50,65 CHF), gefolgt von Credit Suisse (-3,0% auf 50,85 CHF) und ZFS (-2,4% auf 275,25 CHF). UBS (-1,2% auf 20,66 CHF), Bâloise (-1,4% auf 69 CHF) und Swiss Life (-1,0% auf 154,80 CHF) halten sich etwas besser.


Julius Bär (+0,4% auf 44,58 CHF) hat an einer Investorenveranstaltung in London ihre Zielsetzungen für die Bank Julius Bär bis 2010 bekräftigt. Demnach will die Gruppe im Private Banking weiterhin einen Nettoneugeldzufluss von mehr als 6% und eine Cost/Income Ratio von rund 60% erreichen. Die Vorsteuer-Marge soll bei 42 Basispunkten liegen. Keine konkreten Angaben wurden hingegen zum Asset Management respektive GAM gemacht, welche für die grossen Kursverluste in den letzten Tagen verantwortlich waren.


Auch bei den meisten Industrietiteln geht es weiterhin abwärts. Am Schluss der SMI/SLI-Tabelle notieren OC Oerlikon mit einem Minus von -6,5% auf 167 CHF, die damit noch schwächer als die Finanztitel abschneiden. Aufschläge hingegen verzeichnen Lonza (+1,1% auf 125,9 CHF) oder Petroplus (+1,1% auf 34,58 CHF).


Gesucht sind derweil vor allem defensive Werte. So gewinnen die SMI-Schwergewichte Nestlé (+1,6% auf 46,02 CHF), Roche (+1,4% auf 174,30 CHF) und Novartis (+1,0% auf 60,20 CHF) dazu. Novartis hat vorbörslich positive Ergebnisse einer Phase-II-Studie zu NVA237 veröffentlicht, Roche ebenfalls günstige Resultate einer Phase-III-Studie zu Mabthera bei der Krebsart CLL.


Aus der zweiten Reihe veröffentlichte heute Morgen Bossard (-5,4%) die Zahlen zu den vergangenen 8 Monaten. Der Schraubenhersteller hat dabei seine Prognose für den Umsatz für das laufende Jahr etwas reduziert. Die erwartete Gewinnentwicklung wurde aber bestätigt. Die Flughafenbetreiberin Unique (-1,4%) teilt mit, dass sie über ihren Fluglärmfonds ebenfalls von der Sigma-Pleite betroffen ist. Die grössten Verluste verzeichnen im breiten Markt derweil die Aktien von Global Natural (-27,8%). (awp/mc/ps/21)

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