Das übergeordnete positive Bild an den Aktienmärkten setze sich langsam durch, sagte ein Händler. Die liquiditäts-getriebene Hausse scheine weiterzulaufen. Die Probleme in der Peripherie der Eurozone würden wieder etwas in den Hintergrund gestellt. Für weitere Impulse könnten am Nachmittag noch Konjunkturdaten sorgen. So werden in den USA die Lagerbestände und Umsätze im Grosshandel September publiziert.
Bis um 12.15 Uhr steigt der Swiss Market Index (SMI) um 0,07% auf 6’604,67 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) legt leicht um 0,39% auf 1’033,14 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) erhöht sich um 0,08% auf 5’873,2 Punkte.
Adecco (+4,7%) sind bisher unangefochtener Börsenprimus. Der Personaldienstleister übertraf mit seinen Zahlen für das dritte Quartal die Markterwartungen auf der ganzen Linie – zum Teil sehr deutlich. Die Analysten zeigen sich in ihren Kommentaren denn auch sehr zufrieden mit der gezeigten Performance und loben insbesondere die anhaltende Wachstumsdynamik. Sie sehen auch weiteres Potential für die Aktie.
Auch Swisscom (+1,9%) können ihre Aufschläge gegen Mittag weiter ausbauen und zählen damit zu den grössten Gewinnern unter den 30 Bluechips. Der Telekomkonzern hat mit den vorgelegten Zahlen für die ersten neun Monate 2010 die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen und den Ausblick für das Gesamtjahr 2010 erhöht. Positiv überrascht hat vor allem die starke Entwicklung im Schweizer Geschäft.
Swiss Re (+1,7%) setzen ebenso die Aufwärtsbewegung fort. Swiss-Re-Konkurrent Münchener Rück legte Zahlen vor, die am Markt positiv beurteilt werden und Swiss Re offensichtlich stützen. Es finde wahrscheinlich auch eine gewisse Umschichtung von ZFS in Swiss Re statt, lautet der Kommentar eines Marktteilnehmers. ZFS (-0,1%) stehen denn auch knapp auf der Verliererseite. Ein weiterer Anhaltspunkt für die Abschläge von ZFS sei die Rating-Anpassung durch die Credit Suisse, welche die Titel nach dem enttäuschenden Zwischenbericht zum dritten Quartal auf «Neutral» von bisher «Outperform» herunterstuft.
Auch Transocean (+1,9%) legen stark zu. Grund dafür könnte die für das Unternehmen positive Schlussfolgerung der unabhängigen Kommission zur Untersuchung der Ölpest am Golf von Mexiko sein. Diese hat festgestellt, dass der Untergang der von Transocean geleasten Bohrinsel nicht die Schuld von BP war.
CS (+0,2%) und UBS (unv.) haben sich nach einem schwachen Auftakt etwas erholt. Die Branche hatte an den US-Börsen Verluste verbucht. Jedoch seien die Schweizer Banken breiter diversifiziert und dürften weniger unter der pessimistischen Stimmung an den US-Märkten leiden, so ein Händler.
Roche (-0,6%) und Novartis (-0,5%) knüpfen an die negative Tendenz des Vortages an. Kursbewegende Nachrichten liegen nicht vor.
In der zweiten Reihe ragen Lem (+7,8%) deutlich hervor. Der Elektronikkomponenten-Hersteller zeigt sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres mit einem Umsatzanstieg um rund 80% deutlich erholt.
Meyer Burger (Aktie +2,8%) setzt die Serie von Neuaufträgen aus Asien fort und erhält die Zusage für die Lieferung von Drahtsägen und Wafer-Inspektionssystemen über 70 Mio CHF.
Micronas (+5,6% auf 8,30 CHF) profitieren von einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs auf 10 (6,50) CHF.
Burckhardt Compression (Aktie -1,0%) verfehlt ausser beim Bestellungseingang mit den Halbjahres-Zahlen die Erwartungen der Analysten. (awp/mc/ps/14)