CH-Verlauf: Leichter – Banken belasten und Pharma stützt

Als kursstützend für die Böse erweisen sich dagegen die schwer gewichteten Pharmatitel, die von Übernahmefantasien profitieren.


Bis um 12.00 Uhr verliert der SMI 28,86 Punkte oder 0,67% auf 4’282,75 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI notiert 1,18% tiefer auf 597,66 Punkten und der SPI sinkt 0,55% auf 3’605,51 Punkten.


Im Blickfeld der Anleger stehen die Wechsel in den Verwaltungsräten der Swiss Re und der Credit Suisse. So übernimmt Walter Kielholz das Präsidium beim Rückversicherer Swiss Re, während er diese Funktion bei der Credit Suisse (CS) abgeben wird. Swiss Re (-1,7% auf 12,16 CHF) profitieren ebensowenig wie CS (-7,5% auf 22,16 CHF) vom sich drehenden Personalkarussell.


In ersten Kommentaren wird die Rochade unterschiedlich beurteilt. Schliesslich hatte die Öffentlichkeit in den vergangenen Wochen verstärkt auch den Rücktritt von Kielholz gefordert. Die Vorschläge für den Swiss Re-VR dürften kaum im Sinne der Investoren und Kunden sein, so ein Marktbeobachter. Ein Bruch mit der Vergangenheit scheine so kaum möglich.


UBS (-5,8% auf 8,53 CHF) und Julius Bär (-2,5% auf 20,72 CHF) können sich dem Abwärtssog nicht entziehen. Swiss Life (-4,8% auf 49,34 CHF), ZFS (-3,1% auf 126,90 CHF) und Bâloise (-4,6% auf 53,40 CHF) stehen auch auf den Verkaufslisten.


Die Schwäche bei Finanzwerten führen Händler auf die Erhöhung des Staatsbeteiligung an Lloyds zurück. Die Regierung werde ihren Anteil von 43% auf 65% aufstocken, teilte das Finanzministerium am Samstag in London mit. Zusammen mit nicht stimmberechtigten Aktien steigt der Anteil sogar auf 77%. Ausserdem dürfte auch die mögliche Kapitalerhöhung bei der Commerzbank den Sektor belasten.


Die Pharmawerte Roche (+2,8% auf 132,40 CHF) und Novartis (+2,1% auf 41,06 CHF) ziehen dagegen im Verlauf des Handels deutlich an. Börsianer verweisen auf einen neuen Mega-Deal in der amerikanischen Pharmabranche, der die Konsolidierungsfantasien im Sektor angeheizt habe: Merck & Co will den Konkurrenten Schering-Plough für über 40 Mrd USD schlucken.


An der Tabellenspitze stehen OC Oerlikon (+7,3% auf 33,54 CHF). Bei den Titeln wirkt weiterhin die Aussage des Unternehmens nach, wonach die Kreditbedingungen der Banken erfüllt seien. Von den Aussagen der Hauptaktionärin Renova, die auch an Sulzer (+7,1% auf 49,70 CHF) beteiligt ist, dürften Oerlikon eher nicht partizipieren. Renova beteuerte, keine beherrschende Stellung bei Sulzer erlangen zu wollen, was die Investoren etwas beruhigte, wie es im Handel hiess.


Eine bereits viel diskutierte und sehr umstrittene Fusion mit OC Oerlikon rücke damit wieder etwas weiter weg. Bei Sulzer stützt zudem die Aussage von Ex ABB-Chef Jürgen Dormann, dass er das Verwaltungsratspräsidium auf Wunsch übernehmen würde. Im Plus rangieren noch Petroplus (+2,0% auf 15,59 CHF) und SGS (+2,0% auf 1’092 CHF).


Im breiten Markt haben Aryzta (+4,2%) und Mikron (unv.) über den Geschäftsverlauf berichtet. Die aus Hiestand und der irischen IAWS neu geschaffene Aryzta hat den Pro-forma-Umsatz um knapp 16% und den Gewinn um gut 15% gesteigert. Mikron ist dagegen deutlich in die Verlustzone gerutscht. (awp/mc/ps/19)

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