CH-Verlauf: Leichter – Defensive Titel unter Druck

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Dezember überraschend deutlich eingetrübt, wie der ifo-Geschäftsklimaindex belegt. Insbesondere defensive Werte stehen am Handelstag unter Druck. Als Belastung für den SMI erweist sich denn auch das Schwergewicht Nestlé.


Der Swiss Market Index (SMI) steht um 11.50 Uhr 57,43 Punkte oder 0,68% tiefer bei 8’409,64 Punkten und der Swiss Performance Index (SPI) verliert 0,59% auf 6’855,73 Punkte. Der nach Gewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,48% auf 1’279,66 Punkte nach.


Nestlé (-1,3% auf 515 CHF) stehen weit unten in der SMI-Tabelle. Das Börsenschwergewicht wurde bereits am Vortag von Rückstufungen der UBS und der Deutschen Bank belastet.


Bei den Anlegern von Bankwerten kommt ebenso keine Feiertagsstimmung auf. UBS, die von Goldman Sachs auf ‹Neutral› von ‹Buy› abgestuft wurden, geben 2,0% auf 52,55 CHF nach. Damit sind die Titel bislang Tagsverlierer, gefolgt von Julius Bär (-1,8% auf 91,75 CHF). CS sinken 0,7% auf 67,30 CHF.


Nach unten geht es auch bei den Versicherungswerten. ZFS geben 0,8% auf 327,50 CHF nach, Swiss Life verbilligen sich um 1,0% auf 285,75 CHF und Swiss Re um 0,4% auf 80,75 CHF.


Synthes (Aktie +1,8% auf 144,00 CHF) macht dagegen den Investoren ein vorweihnachtliches Geschenk. Das Unternehmen hat die Zulassung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA für den Vertrieb des Halswirbelsäulen-Bandscheibenersatzes ProDisc-C in den USA erhalten.


Roche (-0,4% auf 197,10 CHF) können nicht von der Nachricht profitieren, von den EU-Behörden die Zulassung für Avastin in Kombination mit Interferon als ‹first-line treatment› zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasierendem Nierenzellkarzinom erhalten zu haben.


Bei den SLI-Titel haben Geberit (-1,0% auf 151,70 CHF) vor Logitech (-0,6% auf 39,00 CHF) die rote Laterne. SGS (+1,1% auf 1’310 CHF) profitieren dagegen von einer Anlageempfehlung der Bank Vontobel. Das Unternehmen hat zudem mitgeteilt, das Chemisches Laboratorium Dr. Merten GmbH in Freiburg im Breisgau übernommen zu haben.


In der zweiten Reihe steigen COS um mehr als 5%. Der IT-Dienstleister will während der laufenden Neuausrichtung einen Teil der liquiden Mittel von gegenwärtig gut 30 Mio CHF ausschütten. Das Unternehmen schlägt den Aktionären eine Nennwertrückzahlung von 12,00 CHF pro Aktie vor.


EFG International sinken 0,1% und profitieren nicht von der Übernahme von 75% am indischen Broker Stratcap Securities India (SSI).


Swisslog verteuern sich um 2,0% auf 1,53 CHF. Das Aktienresearch der UBS hat das Kursziel auf 1,63 CHF von bisher 1,95 CHF gesenkt; Swisslog liegen damit also immer noch über dem gegenwärtigen Kurs. Die Anpassung erfolge aufgrund der eingetrübten Konjunkturaussichten sowie eines ungünstigen Produktemix, heisst es in einer Studie. (awp/mc/pg)

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