CH-Verlauf: Leichter – Grossbanken stemmen sich gegen den Trend

Auch die Skepsis über den Zustand der US-Wirtschaft halte an, heisst es weiter. Vor den am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten hielten sich viele Marktakteure zudem zurück. In den USA stehen die BIPZahlen für das zweite Quartal auf der Agenda. Die dortige Wirtschaft dürfte erneut kräftig gewachsen sein, wenn auch etwas schwächer als im Vorquartal. Die Ende kommender Woche anstehenden US-Arbeitsmarktdaten sollten dann einen weiteren Hinweis über den Zustand der Konjunktur geben.


Das Blue-Chips-Barometer SMI verliert um 12.00 Uhr um 0,64% auf 6’180,57 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,70% auf 952,39 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,52% auf 5’477,94 Stellen.


Am deutlichsten abwärts geht es mit zyklischen Werten. So verlieren ABB (-0,5%) und Adecco (-1,1%). Beim Zeitarbeitsvermittler setzten sich Abgaben aus dem Ausland fort, da die Angst vor einem enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht kommenden Freitag immer mehr um sich greife.


Kräftig nach unten geht es bei Holcim (-2,5%), die von gemischt ausgefallenen Zahlen des Konkurrenten HeidelbergCement und vom wenig erfreulichen Ausblick des Mitbewerbers Lafarge belastet werden. Lafarge präsentierte Zahlen zum Halbjahr wobei sich jedoch im zweiten Quartal eine Abschwächung des negativen Momentums zeigte. Die Aussage könne jedoch aufgrund der unterschiedlichen geografischen Struktur nicht direkt auf Holcim umgelegt werden, merkt die ZKB an.


Synthes reduzieren sich um 1,5% auf 121,10 CHF. Die Analysten von Helvea senkten das Kursziel auf 130 von 135 CHF. Das negative Sentiment dürfte aufgrund des schwierigen Marktumfeldes noch für einige Monate anhalten, schreibt der zuständige Analyst.


Auf wenig Kaufinteresses stossen Nestlé (-0,7%). Die Titel des Nahrungsmittelkonzerns schliessen damit an die Verluste des Vortags an. Umschichtungen in Aktien des Konkurrenten Unilever machen Beobachter dafür verantwortlich. Die schwer gewichteten Pharmawerte Roche (-0,8%) und Novartis (-0,9%) tendieren ebenso im Minus.


Swisscom (-0,3) profitieren nicht von den Zahlen der italienischen Tochter. Fastweb sei weiterhin solide unterwegs, kommentiert die ZKB. Die Steuer-Affäre scheine der Gesellschaft nicht gross zu schaden, für die Muttergesellschaft sei das Ergebnis aber «weitgehend neutral». Der Ausblick für Fastweb wurde indes bestätigt.


Bei Lonza (-0,7%) meldete BlackRock am Morgen einen Erwerb von Anteilen. Aktuell hält die Gesellschaft 3,1% an dem Lifescience-Konzern.


Die Finanztitel halten sich unterdessen gut. Die Grossbanken UBS (+0,8%) und CS (+0,1%) notieren im Plus, nachdem diese bereits in den vergangenen Tagen stark gestiegen waren. Bei der UBS haben die Analysten von Bernstein das Rating auf «Outperform» erhöht. Zudem gebe es Anschlusskäufe, heisst es weiter.


Logitech (+0,1%) profitieren unterdessen von zahlreichen Kurszielerhöhungen. So setzten sowohl Deutsche Bank, als auch Morgan Stanley und Citigroup das Ziel herauf.


Auf der Gewinnerseite stehen neben den volatilen Transocean (+0,1%) noch Nobel Biocare mit Aufschlägen von 0,4%.


Bei den Nebenwerten präsentierte Sika (+1,6%) positive Halbjahreszahlen. Das Unternehmen hat mit den am Morgen publizierten Semesterergebnissen die Schätzungen der Analysten übertroffen. Insbesondere die Margendynamik und die Marktanteilsgewinne werden gelobt.


Cosmo (+5,0%) konnte dagegen die Analystenprognosen nicht ganz erfüllen. Das Unternehmen verzeichne zurzeit ein solides Umsatzwachstum, schreibt unterdessen Vontobel. Der Grund für den Rückgang des Nachsteuergewinns sei die Neubewertung der in Schweizer Franken denominierten Put-Option, die im Rahmen der BioXell-Übernahme ausgegeben worden war.


Die Graubündner Kantonalbank (PS unv.) legte positive Halbjahreszahlen vor. Swissquote – die Online-Handelsbank konnte ihr Wachstum fortsetzen – zeigen sich ebenfalls unverändert.(awp/mc/ps/21)

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