Zu Beginn der Sitzung hätten die am Vorabend nachbörslich veröffentlichten Zahlen der US-Technologieriesen IBS und Apple das Marktgeschehen noch etwas belastet, hiess es im Handel. Wie bereits am Vortag hätten die Kurse dann aber, angeführt von den Banken, zugelegt. Insgesamt sei die Stimmung denn auch weiter freundlich, heisst es im Handel. Die vermutlich bald umgesetzten neuen geldpolitischen Massnahmen der US-Notenbank Fed und der Bankensektor dürften die Märkte weiter stützen.
Der Leitindex SMI steht um die Mittagszeit 0,35% höher bei 6’492,85 Punkten. Der 30 Titel umfassende, aber gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,47% auf 1’008,19 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,31% ein auf 5’765,31 Punkte.
Nachdem am Vortag die US-Grossbank Citigroup überraschend gute Zahlen veröffentlicht hat, stehen am Nachmittag mit Goldman Sachs und der Bank of America wieder zwei wichtige Finanzhäuser im Fokus. Die hiesigen Grossbanken können in Erwartung der Zahlen am frühen Nachmittag erneut zulegen: Bei der UBS sind es am Dienstagmittag +2,7% (nach +1,4% am Vortag) und bei der CS +2,4% (nach +2,4%). Die Erwartungen der Anleger seien hier so gering, dass die Kurse eigentlich fast nur steigen könnten, meinte ein Händler.
Auch der dritte SMI-Bankentitel, Julius Bär, avanciert mit +1,2% deutlich. Freundlich präsentieren sich ausserdem die Papiere des Erstversicherers ZFS (+1,3%). Sie profitieren davon, dass die die Ratingagentur Moody’s bei der ZFS-Tochter Zurich Insurance Company eine Höherstufung prüft.
Grösste Gewinner bei den SMI/SLI-Titeln sind allerdings Petroplus (+3,6%). Der Titel ist mit einer Jahresperformance von derzeit -32% allerdings nach Nobel Biocare (Jahr -49%, Dienstag -1,5%) der schwächste Wert.
Wichtige Unternehmensnews bei den Blue Chips gibt hierzulande nur wenige. Dies dürfte sich erst am Donnerstag so richtig ändern, wenn mit Novartis, Credit Suisse, Actelion und Synthes gleich vier der Top-20-Unternehmen ihre Quartalszahlen veröffentlichen werden, am Freitag folgt dann noch Nestle.
Die Umsatzzahlen des weltgrössten Nahrungsmittelkonzern dürften solide ausgefallen sein, heisst es im Markt, wobei allerdings der starke Franken klar negativ durchschlagen dürfte. Die Aktie ist denn auch mit -0,7% schwächster SMI-Wert. Das Papier leide allerdings mehr unter seinem – heute nicht gefragten – defensiven Charakter, heisst es, ebenso gilt das für Novartis (unverändert) und Roche (-0,3%).
Bei Actelion (-0,5%) gehen die Gewinnmitnahmen, die gestern angefangen haben, am Dienstag weiter. In den beiden Wochen davor hatte das Papier nach Gerüchten um eine bevorstehende Übernahme allerdings rund 35% zugelegt.
Heute stehen bezüglich Firmennews vor allem Small- und Midcaps im Vordergrund, allen voran Micronas (+13,5%). Die Halbleiterherstellerin hat mit den Zahlen für das dritte Quartal vor allem beim Gewinn positiv überrascht und zudem den Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. Weiter haben Bossard (+1,5%) und Also (ungehandelt) Zahlen präsentiert, und Swisslog (+1,2%) hält einen Investorentag ab. Valiant (-3,9%) leiden unter einer Rückstufung durch die Bank Vontobel. LifeWatch plant eine Nennwertreduktion und die Auszahlung von 0,70 CHF je Aktie an die Aktionäre. Die Titel legen um 0,5% oder 5 Rappen zu.
Für Gesprächsstoff sorgt hierzulande ausserdem eine bevorstehende Neukotierung. Das in Zug beheimatete, aber operativ vor allem aus den USA tätige Unternehmen Weatherford, das im Bereich Öl-und Gasförderservies tätig ist, plant nämlich ein SIX-Listing bereits im nächsten Monat. Die Aktien könnten – wie das bereits vor ein paar Monaten bei Transocean der Fall war – schon bald (ausserordentlich) in den SMI-Index aufgenommen werden. Ein entsprechender Antrag sei bei der SIX jedenfalls eingereicht worden, sagte eine Firmensprecherin gegenüber AWP. (awp/mc/ps/14)