Dies verlautete aus Händlerkreisen. In zweiter Linie würden konjunktursensitive Werte in Mitleidenschaft gezogen, nachdem sich vorauslaufende Indikatoren nach einer Stabilisierung im Januar jüngst überwiegend wieder verschlechtert hätten. So werde eine weitere Abwärtsspirale im Rückkoppelungseffekt von Finanz- auf Realwirtschaft und umgekehrt befürchtet. Daran hätten die bisher gesprochenen Konjunkturförderungsprogramme noch nichts geändert. Der Händler hält denn weitere Verkäufe für möglich bzw. realistisch.
Bis um 11.45 Uhr verliert der SMI um 2,69% bzw. 134,30 Stellen auf 4’856,22 Punkte (bisheriges Tagestief: 4’808,44). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 3,74% auf 680,49 Punkte und der breite SPI um 2,61% auf 4’035,71 Zähler.
Unter den SMI-/SLI-Werten erleiden denn auch die Finanzwerte trotz bereits sehr tiefem Kursniveau die grössten Einbussen: UBS -15,5% auf 10,82 CHF, Swiss Re -9,6% auf 15,13 CHF, Julius Bär -9,5% auf 30,42 CHF, ZFS -8,5% auf 160,70 und CS -8,3% auf 26,70 CHF. Bâloise (-4,0% auf 65,75 CHF) halten sich etwas besser.
Gegen den Trend legen Swiss Life (+7,8% auf 48,68 CHF) zu. Nach einer Gewinnwarnung im November würden die Anleger die heute überraschend publizierten Eckdaten – insbesondere die Solvabilität – des Lebensversicherers für das Geschäftsjahr 2008 als beruhigend werten, so Händler. Swiss Life stellte einen Reingewinn von rund 340 Mio CHF in Aussicht, nach 1’368 Mio CHF im Vorjahr. Im aktuellen Umfeld sei offensichtlich Schlimmeres erwartet worden. Auch würden Short-Positionen gedeckt, hiess es.
Ebenfalls überdurchschnittlich korrigieren konjunktursensitive Werte wie Holcim (-5,7% auf 41,82 CHF), Richemont (-4,0% auf 16,28 CHF), ABB (-3,7% auf 13,81 CHF), Kühne+Nagel (-3,5% auf 62,40 CHF), Adecco (-3,3% auf 37,72 CHF), Logitech (-3,0% auf 10,10 CHF), Geberit (-2,8% auf 108,30 CHF) oder Swatch (-2,6% auf 133,30 CHF). In Holcim könnte zusätzlich noch die Kapitalerhöhung von Lafarge auf die Stimmung drücken.
Widerstandsfähiger zeigen sich defensive Werte. Die Indexschwergewichte Nestlé (+0,1% auf 38,98 CHF) rücken gar etwas vor. Nobel Biocare legen um 2,3% auf 17,69 CHF zu, von allerdings tiefem Niveau aus. Actelion (+0,6% auf 59,40 CHF) werden nach den Abgaben des Vortages im Zuge des 2008er Abschlusses wieder als kaufenswert eingestuft.
Roche (-0,6% auf 143,50 CHF) zeigen sich unbeeindruckt von der EMEA-Empfehlung an eine Merck-Tochter, das Medikament Raptiva in Europa vom Markt zu nehmen. In den USA vertreibt die Roche-Gesellschaft Genentech Raptiva. Roche und Genentech wollen die Sicherheit des Medikamentes überprüfen. Novartis verlieren um 0,7% auf 48,00 CHF.
Im breiten Markt legen Basellandschaftliche KB nach Zahlen um 0,5% zu. Romande Energie (+0,3%) haben ebenfalls Zahlen publiziert, während Alpiq infolge eines unsicheren Ausblicks um 4,3% tiefer umgesetzt werden. Burckhardt Compression (-4,1%) haben vorbörslich eine kleine Übernahme in den USA angekündigt. (awp/mc/ps/20)