CH-Verlauf: Nach starkem Start abgerutscht – ABB und Lonza top
Die sehr guten Halbjahreszahlen der drei SMI-Unternehmen ABB, Lonza und Syngenta wirken sich lediglich bei den zwei ersteren positiv auf die Kursperformance aus.
Das Blue Chips Barometer SMI steht um 11.35 Uhr 7,28 Punkte bzw. 0,09% tiefer auf dem Stand von 8`916,36 Zählern. Der neu berechnete Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,20% auf 1`372,75 Punkte nach, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,13% auf 7`301,50.
Nach Vorlage guter Halbjahreszahlen notieren ABB (+2,5% auf 28,40 CHF) und Lonza (+2,5% auf 115,20 CHF) an der Tabellenspitze. Der Technologiekonzern ABB hat die Schätzungen auf allen Ebenen deutlich übertroffen und sich auch positiv zum weiteren Geschäftsverlauf geäussert. Das Ergebnis sei sehr stark, kommentierte ein Marktbeobachter, offenbar laufe das Geschäft an allen Enden weiterhin auf Hochtouren.
Auch der Lifes-Science-Konzern Lonza übertraf die Erwartungen. Experten sind vor allem vom starken Wachstum in der Biopharmazeutiksparte angetan. Die Margenentwicklung sowie die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr dürften Aufwärtsrevisionen bei den Gewinnerwartungen der Analysten nach sich ziehen und den Kurs weiter unterstützen, meinen Marktbeobachter.
Syngenta (-1,8% auf 227,50 CHF) sind mit deutlich höheren Kursen in den Handel eingestiegen, zählen gegen Mittag aber bereits zu den grössten Verlierern. Der Agrochemiekonzern habe solide Zahlen ausgewiesen, selbst unter Berücksichtigung ausserordentlicher Posten, meint die Bank Vontobel. Laut Marktkreisen dürfte es sich um Gewinnmitnahmen handeln.
Zu den stärkeren Werten zählen gegen Mittag Nestlé (+0,7% auf 466,75 CHF). Die Augenheil-Tochter Alcon hatte am Vorabend Quartalszahlen vorgelegt und die Markterwartungen um 3% übertroffen. Gewinne gibt es mitunter auch für Nobel Biocare (+0,5% auf 384,00 CHF), SGS (+0,3% auf 1`502 CHF), Givaudan (+0,3% auf 1`128 CHF) und Clariant (+0,3% auf 19,00 CHF).
Roche gewinnen nach einer EU-Zulassung für das Medikament Mircera leichte 0,2% auf 215,90 CHF. Novartis legen knapp um 0,1% auf 65,75 CHF zu. Julius Bär (+0,1% auf 86,40 CHF) gaben einen grossen Teil ihrer morgendlichen Gewinne wieder her. Der grösste Schweizer Vermögensverwalter wird morgen Freitag sein Halbjahresergebnis präsentieren.
Die schwächsten Werte sind neben Syngenta CS (-2,0% auf 80,00 CHF), ZFS (-1,5% auf 351,25 CHF) und Adecco (-1,2% auf 87,35 CHF). Addecco konnten in der Eröffnungsphase zwar einen kleinen Teil der gestrigen deutlichen Verluste (-5,5%) wettmachen, rutschten jedoch wieder ab und notieren derzeit unter dem Vortagesniveau.
In der Verlustzone notieren auch Richemont (-1,0% auf 77,40 CHF). BAT, an der Richemont zu 19,1% beteiligt ist, hat am Vorabend gute Zahlen, aber einen vorsichtigen Ausblick vorgelegt. Die Analysten der Zürcher Kantonalbank gehen von indirekten negativen Kursreaktionen bei Richemont aus.
Im breiten Markt legen Schweizerhall N nach Zahlen 4,3% zu. Der Pharmakonzern hat mit seinen Halbjahreszahlen die Markterwartungen übertroffen und erneut seine Guidance für das Gesamtjahr angehoben. Analysten kommentieren die Resultate positiv. Die Quartalszahlen von Cytos (Aktien +0,6%), die die Markterwartungen nicht durchwegs erfüllten, werden von Analysten aber als `non-event` bewertet.
OC Oerlikon haben einen neuen Grossauftrag für den Solarbereich aus Taiwan vermeldet und gewinnen dadurch 1,6%. Kunoi avancieren um 0,3%. Der Reiseveranstalter hat die französische Les Ateliers du Voyage übernommen, welche einen Umsatz von EUR 13 Mio. erzielt.
Die PS der Basler Kantonalbank (-0,2%) verlieren trotz Vorlage guter Zahlen leicht. Jelmoli I gehen um 1,0% zurück; die Wettbewerbskommission (Weko) liess vorbörslich verlauten, dass sie die Übernahme von Fust (Jelmoli) durch Coop einer vertieften Prüfung unterziehen werde. (awp/mc/ar)