Ursachen sind Befürchtungen, dass die chinesischen Banken ihre seit Jahresanfang massive ausgedehnte Kreditvergabe wieder einschränken werden. Händler berichten aber insgesamt von einem eher ruhigen Handelstag – nicht zuletzt weil der Börsenplatz London aufgrund des «Summer Bank Holiday» geschlossen bleibt. Impulse werden allenfalls am Nachmittag vom Index der Einkaufsmanager aus Chicago für den August erwartet.
Das SMI-Index der Blue Chips steht um 12.00 Uhr 0,02% höher auf 6’213,02 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,17% auf 959,15 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 5’342,93 Zähler.
Bankwerte stehen unter Druck, nachdem Frankreich Medienberichten zufolge von der Schweiz Namen und weitere Details zu 3’000 vermuteten Steuerflüchtlingen erhalten hat. Credit Suisse (-1,7%) und Julius Bär (-1,3%) gehören in der Folge zu den schwächsten SMI-Werten.
UBS rücken hingegen um 0,7% vor. Die Grossbank ist nach dem US-Vergleich offenbar wieder interessant für Grossinvestoren und hat mit der Capital Group Companies einen neuen Grossaktionär aus den USA erhalten. Die Investment-Gesellschaft mit Hauptsitz aus Los Angeles hält eine Beteiligung von 4,38%.
Die Versicherungstitel zeigen sich uneinheitlich. Während Baloise (+1,3%) und Swiss Re (+0,1%) Avancen verzeichnen, büssen ZFS (-0,4%) und Swiss Life (-0,7%) etwas an Terrain ein.
Die zuletzt stark gelaufenen Zykliker werden am Montag überdurchschnittlich verkauft. So sinken ABB um 1,5%, Holcim um 0,4%, Richemont um 1,8% und Swatch um 1,1%. Aus dem SLI sind vor allem Givaudan (-1,7%) und Petroplus (-2,1%) von Gewinnmitnahmen betroffen.
Gewinne gibt es für Roche (+0,5%) und Lonza (+1,7%). Die Biotech-Tochter des Pharmakonzerns, Genentech, baut ihre Kapazitäten für den Verkaufsschlager «Avastin» (Antikrebsmittel) aus und übernimmt hierzu von Lonza eine Zellkultur-Anlage in Singapur. Analysten sprechen von guten, jedoch wenig überraschenden Neuigkeiten für Lonza.
Auf der Suche nach Alternativen zu Finanz- und Industriewerten sind viele Anleger heute wieder auf Nestlé gestossen, deren Titel sich um 1,2% verteuern. Da die Nestlé-Aktien rund einen Fünftel der Kapitalisierung des SMI ausmachen, sind die Werte praktisch im Alleingang für das kleine Plus im SMI verantwortlich.
Mit höheren Kursen notieren auch Actelion (+0,6%), Synthes (+0,1%), Nobel Biocare (+0,7%) oder OC Oerlikon (+2,0%).
Der breite Markt konnte im Gegensatz zum Haupttableau einmal mehr mit News aufwarten. Mit ihren Halbjahreszahlen überzeugt haben Metall Zug (+2,1%) und Jelmoli (+0,1%), während Swiss Prime Site (-1,1%) und Precious Woods (-7,1%) nach der Ergebnispublikation zum Teil deutlich zurückbuchstabiert werden.
Metall Zug hat zwar seine Prognosen für den Umsatz und den EBIT im laufenden Jahr etwas reduziert. Analysten sehen jedoch keinen Anlass zu Schätzungsanpassungen, da das bessere Nettofinanzergebnis die schwächere operative Entwicklung ausgleichen werde.
Einen veritablen Kurssprung von 41,2% vollziehen Norinvest. Ein in den letzten Wochen stark beachteter Kolumnist einer Schweizer Sonntagszeitung hat den Titel als «must buy» der Woche bezeichnet. Bis dato wurden mehr als 80’000 Stücke umgesetzt, bei einem normalen Tagesvolumen von 2’400 in den letzten Monaten.
AFG steigen um 9,8%, nachdem Konzernchef und Mehrheitseigner Edgar Oehler in einem Zeitungsinterview das Ende der Talfahrt angekündigt hatte. (awp/mc/ps/18)