Im Wochenverlauf dürfte die Volatilität jedoch zunehmen, wenn die US-Börsen wieder am Start sind, so ein Händler. Auch stehen in den nächsten Tagen wichtige Makrodaten zur Veröffentlichung an, darunter die US-Arbeitsmarktdaten für Mai am Freitag. Auch die Schuldenproblematik in der Eurozone dürfte weiter Thema sein.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis 11.55 Uhr um 0,25% auf 6’337,76 (bisheriges Tageshoch 6’352). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,26% auf 969,20 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,03% auf 5’579,10 Punkte.
Die Finanzwerte haben ihre Avancen im bisherigen Verlauf abgebaut oder sind teils ins Minus gerutscht. Die Stimmung im europäischen Sektor ist negativ. Marktakteure verweisen unter anderem auf Befürchtungen, dass es in Spanien zu weiteren Fusionen bzw. Übernahmen durch die spanische Notenbank kommen könnte.
UBS avancieren noch um 0,8%. Die Grossbank will ihr Wealth-Management-Geschäft rasch wieder in die schwarzen Zahlen führen. Er strebe so bald wie möglich ein positives Quartal an, erklärte der neue Bereichsleiter Jürg Zeltner am Samstag in der «Finanz und Wirtschaft».
Unterdessen haben die Geschäftsprüfungskommissionen den Untersuchungsbericht zur UBS-Affäre veröffentlicht, ihrer Ansicht nach hat der Bundesrat seine Führungsverantwortung nicht wahrgenommen. Die parlamentarischen Aufsichtsorgane fordern nun Schritte, um künftig solche Krisen zu verhindern.
Julius Bär (+0,2%) und CS (+0,3%) notieren noch leicht freundlich. Die Assekuranzen tendieren uneinheitlich, wobei Swiss Re (+0,4%) und ZFS (-0,2%) die grössten Ausschläge aufweisen.
Deutlicher aufwärts geht es dagegen für Richemont (+0,8%) nach einigen Kurszielerhöhungen im Gefolge der Geschäftszahlen vom vergangenen Donnerstag. Swatch rücken um 0,6% vor. Ohne News können auch Sonova (+1,5%), Holcim (+0,8%) und Geberit (+0,7%) deutlich zulegen.
Unter anderem zu Lonza (+0,5%) gibt es von der Bank Vontobel Feedback von einer institutseigenen Konferenz. Zwar sei das Orderverhalten in Biopharmaceuticals nach wie vor uneinheitlich, dass Management könnte aber seine Vorschau für das Jahr 2010 – ein ausgeglichenes EBIT – einhalten oder sogar übertreffen, heisst es dort.
ABB gewinnen 0,1%, das Unternehmen hat über ein langfristiges Entwicklungsprojekt in Helsinki informiert, welches im Handel als kursneutral gewertet wird.
Verhalten zeigen sich die defensiven Novartis (+0,1%) und Roche (+0,1%), Nestlé (+0,4%) stehen etwas besser da. Am Tabellenende im SMI/SLI rangieren Synthes (-0,4%), Kühne+Nagel (-0,6%) und SGS (-0,8%).
Im breiten Markt stehen Transocean (-7,5%) weiter im Fokus, die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hält vorerst an. Die ZKB rechnet mit längerfristigen Belastungen für die Offshore-Bohrindustrie, unter anderem durch verstärkte Sicherheitsmassnahmen und zusätzliche Umweltabgaben und stuft die Valoren auf «Untergewichten» herab.
Bei OC Oerlikon (+2,1%) will sich der russische Investor Viktor Vekselberg mit der Busse im Zusammenhang mit seinem Einstieg nicht abfinden und beschreitet den Gerichtsweg. Die Kapitalerhöhung läuft noch bis zum morgigen Dienstag.
Cosmo gewinnen 1,6%. Mögliche Konkurrenz für das Medikament Lialda in den USA soll dem Pharmaunternehmen zufolge nur einen «sehr beschränkten Einfluss» auf die erwarteten Einkünfte haben. Auch Galenica (+1,2%) steigen überdurchschnittlich, gestützt von positiven Studienergebnissen zu Ferinject. (awp/mc/ps/15)