Die Stimmung sei aber abwartend, kommentierte ein Händler: «Man verharrt noch auf der Seitenlinie». Nachdem Impulse von Unternehmensseite weitgehend fehlen, könnten am Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA zum Verbrauchervertrauen sowie zum Immobilienmarkt die Märkte noch bewegen. Die Daten aus den USA seien in jüngster Zeit stets positiver als noch vor zwei bis drei Wochen ausgefallen, sagte ein Marktbeobachter.
Der Leitindex SMI steht um 12.22 Uhr 0,09% tiefer auf dem Stand von 6’333,08 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,06% auf 972,5 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) gibt um 0,06% auf 5’615,05 Zähler nach.
An der Spitze der SMI-Kursliste stehen am Mittag Richemont und Swatch (je +0,7%) sowie Novartis (+0,5%). Auch SGS (+0,4%) legen zu. In der Folge des Investorentages des Warenprüfkonzerns haben am Dienstag die Analysten von Morgan Stanley ihr Kursziel für die SGS-Valoren leicht gesenkt, während diejenigen von JP Morgan dieses etwas erhöht haben.
Actelion (+0,8%) gehören zu den Gewinnern, nachdem sie am Vortag noch mit einem Minus von 8,0% stark nachgegeben hatten. Der Pharmakonzern hatte am Montag einen Rückschlag mit dem Produktkandidaten Clazosentan in einer Phase-III-Studie vermelden müssen. Die UBS hat am Dienstag das Kursziel für die Actelion-Aktien zwar leicht gesenkt, bestätigen aber dennoch ihr Buy-Rating.
Unter den Grossbanken notieren vor allem CS (-1,0%) schwach, aber auch UBS (-0,3%) verharren im Minus. Bankentitel stünden europaweit unter Druck, nachdem Gerüchte um eine Abstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens durch die Ratingagentur Moody’s aufgekommen seien, hiess es am Markt. Julius Bär verlieren 0,6%.
Zu den Verlierern gehören einmal mehr auch Roche (-0,7%). Ein Händler machte Verkaufsdruck aus dem Ausland auf die Titel aus. Die grosskapitalisierten Nestlé (+0,1%) legen minim zu. Am US-Aktienmarkt waren Gerüchte über eine Übernahme der Green Mountain Coffee Roasters (GMCR) durch Nestlé aufgekommen. Demnach würde der Schweizer Konzern rund 6,5 Mrd USD für den US-Kafferöster bieten.
Leicht im Minus notieren auch Swiss Re (-0,7%). Der Rückversicherer will in Brasilien eine Versicherungsgesellschaft für rund 40 Mio USD übernehmen, wie er vorbörslich mitteilte.
Unter den SLI-Titeln sind Petroplus (+2,4%) gefragt, nachdem die Titel bereits am Montag knapp 4% zulegen konnten. Marktbeobachtern zufolge stützen weitere Aussagen des Managements zum Verkauf der PBF-Beteiligung vom Vorabend. Zudem hat Credit Suisse das Rating des Raffineriebetreibers auf «Outperform» von bisher «Neutral» hochgestuft. Auch Nobel Biocare (+2,8%) legen erneut zu. Nach umfangreichen Optionenkäufen kamen am Markt Spekulationen über eine anlaufende Übernahmeattacke auf.
Am breiten Markt legen die wenig gehandelten Edipresse-Titel (+5,8%) deutlich zu. Das Medienhaus publizierte am Morgen Halbjahreszahlen und informierte über ein Aktienrückkaufprogramm. Das Rückkaufprogramm könne potenziell stützen, meinte ein Analyst.
Temenos (+2,2%) reagieren mit Aufschlägen auf die Nachricht zur Übernahme des luxemburgischen Softwarespezialisten Odyssey Group. Analysten werten die Akquisition überwiegend als strategisch sinnvoll. Uster notieren nach einer Produktlancierung und zuversichtlichen Aussagen zum Geschäftsjahr unverändert. (awp/mc/ps/15)