CH-Verlauf: Phasenweise ins Plus gedreht – Finanzsektor unter Druck

Zu sehr wolle sich derzeit aber niemand exponieren, es fehle immer noch an Vertrauen, deshalb seien die Kurse auch schnell wieder abgebröckelt.


Die Handelsvolumina seien weiterhin sehr dünn, erklärte der Händler weiter. Viele Akteure würden neben den Quartalszahlen von Goldman Sachs auch auf neue US-Wirtschaftsdaten und vor allem auf das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank am Abend warten.


Bis um 12.05 Uhr gewinnt der SMI um 7,64 Punkte oder 0,14% auf 5’534,18 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI steigt um 0,05% auf 785,97 Punkte und der breite SPI um 0,17% auf 4’561,60 Punkte.


Als grösste Gewinner im SMI/SLI profilieren sich am Dienstagmittag SGS (+4,6% auf 1’034 CHF), Nobel Biocare (+2,8% auf 19,05 CHF) und Syngenta (+1,9% auf 209,50 CHF). Die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS erhalten Auftrieb von einer Ratingerhöhung durch die Royal Bank of Scotland.


Von den Schwergewichten legen Nestlé (+1,2% auf 41,28 CHF) und Novartis (+0,8% auf 53,95 CHF) überdurchschnittlich zu, Roche (-0,1% auf 161,70 CHF) notieren leicht im Minus. Roche hat vorbörslich positive Resultate für Eldecalcitol zur Behandlung von Osteoporose vermeldet. Gegen Mittag vermeldete der Pharmakonzern ausserdem, in Europa ein Zulassungsgesuch für das Medikament Avastin (Bevacizumab) zur Behandlung von agressivem Hirntumor eingereicht zu haben.


Mit den grössten Verlusten positionieren sich CS (-4,7% auf 27,36 CHF). Händler verweisen auf eine Abstufung durch Morgan Stanley auf «Equalweight». Aufgrund der sehr schwierigen Marktbedingungen im Bereich Investmentbanking rechnet die US-Bank mit weiteren Abschreibungen und roten Zahlen bei der CS für 2009. Zudem belaste der ausstehende Rechtsstreit im Fall Huntsman die CS-Titel, meinte ein Händler. Im gegenwärtigen Börsenumfeld werde eine solche Unsicherheit nicht goutiert.


Der Finanzsektor stehe am Berichtstag aber auch im Schatten von Goldman Sachs, so der Händler weiter. Es werde erwartet, dass das US-Finanzinstitut erstmals einen Quartalsverlust ausweisen werde. Dies würde den gesamten Sektor belasten. So brechen neben CS weitere Finanztitel ein, darunter UBS (-1,8% auf 13,95 CHF), Swiss Life (-1,6% auf 72,50 CHF), ZFS (-1,4% auf 230,40 CHF) oder Swiss Re (-1,0% auf 47,34 CHF).


Mit zu den grössten Verlierern gehören Holcim (-3,0% auf 60,10 CHF). Belastet wird das Papier von einem Trading Statement des Konkurrenten Cemex, welcher unter den Erwartungen abgeschlossen hat. Cemex erwartet für das vierte Quartal einen Umsatzrückgang von rund 23%, was in Marktkreisen als belastend für die Zementindustrie weltweit angesehen wird.


Am breiten Markt gewinnen Huber+Suhner (+4,1%) nach einem Grossauftrag der Swisscom für den Bereich Fiberoptik. Ein Plus von 0,3% verzeichnen Adval Tech, nachdem das Unternehmen Kurzarbeit in drei Werken von Styner+Bienz ab Januar 2009 ankündigt hat. Infranor sind nach den detaillierten Halbjahreszahlen noch nicht gehandelt.


Die rote Laterne halten Arpida (-17,1%). Der Verwaltungsrat des biopharmazeutischen Unternehmens hat die Umsetzung der angekündigten Massnahmen zur Kostensenkung bestätigt. Analysten zeigten sich wenig überrascht über die bereits früher angekündigten Massnahmen, äusserten sich aber eher verhalten zur Zukunft des Medikamentes oder gar des Unternehmens.


Mit am Tabellenende finden sich Vetropack (-12,3%) nach einer Gewinnwarnung. CKW (-0,3%) geben nach dem Jahresergebnis leicht nach. (awp/mc/pg/21)

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