CH-Verlauf: Schwach – Zyklische Valoren und Finanztitel drücken
Nach einer knapp gehaltenen Eröffnung seien die Notierungen deutlich in die Minuszone gerutscht, so Marktbeobachter. Dabei würden vor allem Verkäufe in zyklischen Valoren und Finanzwerten auf die Stimmung drücken. Es werde sich in den kommenden Tagen zeigen müssen, ob die Korrektur weiter gehe, nachdem der SMI bereits vergangene Woche deutlich nachgegeben hatte. Die ZKB meint in einem Aktienkommentar, dass die Tiefpunkte bei den Aktienmärkten zwar vorbei sind, die Korrektur aber kurzfristig noch weiter gehen könnte und ein Rückgang des SMI in Richtung 5’000 Punkte möglich sei.
Um 12.00 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,61% tiefer bei 5’388,78 Punkten, jedoch wieder über dem bisherigen Tagestief von 5’369,11 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil um 1,06% auf 806,77 Punkte und der SPI um 0,64% auf 4’641,59 Punkte.
Die prozentual grössten Einbussen im SMI-/SLI-Tableau verzeichnen Clariant (-3,7%). Beim Unternehmen geht die Schrumpfkur weiter und zusätzliche 500 Stellen sollen abgebaut werden. Unter den konjunktursensitiven Valoren verlieren deutlich OC Oerlikon (-3,2%), Givaudan (-3,1%) oder Petroplus (-3,1%).
Adecco (-2,9%) geben ebenfalls stark nach, nachdem die Bank of America/Merrill Lynch die Aktie des Personaldienstleisters im Rahmen einer Branchenstudie auf «Underperform» zurückgestuft hat. Die Aktien hätten aufgrund des steigenden Risikoappetits der Investoren jüngst stark zugelegt, so der Kommentar. Die Anleger könnten nach Ansicht des US-Brokers jedoch enttäuscht werden, da sich der Preiskampf im Sektor verstärken und damit die Margen unter Druck kommen könnten.
Das selbe Bankhaus hat auch Holcim (-2,7%) neu bewertet; der Titel wird mit der Einstufung «Buy» versehen. Holcim sei mit Abstand der bestpositionierte Zementhersteller, um im aktuellen Umfeld Übernahmen zu tätigen, heisst es in einer Studie. Dass das Unternehmen solide aufgestellt sei, habe die jüngste Transaktion in Australien gezeigt.
Die Finanztitel, die bereits letzte Woche deutlich verloren haben, stehen auch zu Beginn der neuen Woche im Vordergrund. Bâloise (-3,4%), Swiss Re (-2,6%), Swiss Life (-1,9%), Julius Bär (-1,9%) geben überdurchschnittlich nach. In Swiss Re machten übers Wochenende einige Gerüchte und Spekulationen im Hinblick auf Finanzierungsoptionen die Runde. Dabei sollen dem Rückversicherer von einem Verkauf von Teilbereichen bis zu einer Kapitalerhöhung alle Möglichkeiten offen stehen.
UBS (-0,9%) verlieren nach der kurzen Erholung am vergangenen Freitag erneut; in der vergangenen Woche büssten die Titel 11,2% ein. So sei der Steuerstreit der UBS um 52’000 Dossiers in den USA noch nicht gelöst, hiess es im Handel. Daran habe – anders als teilweise erwartet – das paraphierte Doppelbesteuerungsabkommen der Schweiz und der USA nichts geändert. CS (-0,4%) geben nur wenig nach. Gegen den Trend ziehen Synthes (+0,6%) und Sonova (+0,3%) an. Nestlé (+0,5%) stützen, ebenfalls Novartis (+0,1%). Roche (-0,8%) notieren schwächer.
Im breiten Markt fallen EFG (-5,1%) auf. Marktbeobachter führen die Einbussen auf eine Reduktion der Gewinnschätzungen durch Analysten von CA Cheuvreux zurück. Die zyklischen Uster Technologie (-6,4%) werden ebenfalls kräftig zurück genommen. Die prozentual grössten Avancen erzielen Mindset (+12,3%) und Intershop (+4,1%). (awp/mc/ps/19)