CH-Verlauf: Schwächer – CS verspielen Vertrauen

Entsprechend sind die Titel abgesackt und haben den nicht nur die Bankvaloren mitgezogen. Ob sich die Börse wieder etwas erholen könne, hänge vor allem von der Eröffnung an der Wall Street ab, hiess es im Handel.


Die «sehr schlechten News» von der CS hätten wieder einmal gezeigt, wie anfällig der Markt sei, so der Händler weiter. Die Anleger würden derzeit sehr stimmungsgetrieben agieren. Negative News, wie neuerliche Abschreibungen oder schlechte Makrodaten, liessen in einem solchen Umfeld den Markt kehren. An der New Yorker Börse dürften die vorbörslich zur Publikation anstehenden Zahlen der Detailhandelskette Walmart das Sentiment beeinflussen. Nachbörslich publiziert HP Zahlen. Makrodaten zum Häusermarkt und zur Konjunktur stehen erst morgen Mittwoch und am Donnerstag wieder zur Publikation an.


Bis um 11.45 Uhr verliert der SMI um 1,41% oder 105,48 auf 7’381,23 Punkte. Der nächste Support liegt bei 7’340. Der gekappte SLI gibt um 1,28% auf 1’140,12 Zähler nach. Der SMI sinkt um 1,28% auf 6’066,66 Stellen.


Nach den überraschenden und negativen News steht die Credit Suisse (CS) im Mittelpunkt. Nun habe es die CS auch erwischt, kommentieren Marktbeobachter. Man habe sich etwas gewundert, wie gut die CS die Kreditkrise gemeistert habe. Mit den nun vorzunehmenden Abschreibungen und der laufenden Untersuchung habe die Grossbank viel Vertrauen verspielt, zumal sich die Anleger nun fragen würden, ob dies nun alles sei. Helvea hat das Rating für die CS postwendend reduziert – auf neu «neutral» von bisher «accumulate» und das Kursziel auf neu 60 CHF von bisher 90 CHF.


Die CS muss eine Neubewertung von Positionen im Handelsgeschäft vornehmen. Die Grossbank schätzt diese Neubewertung infolge einer negativen Marktentwicklungen während des ersten Quartals 2008 derzeit auf insgesamt 2,85 Mrd USD. Der Abschreiber dürfte einen negativen Einfluss von 1,0 Mrd USD auf den Reingewinn des ersten Quartals 2008 haben. Das Quartalsergebnis soll aber «schwarz» bleiben. Darüber hinaus wird geprüft, ob die Neubewertung auch das 2007er Ergebnis negativ beeinflusst.


CS geben um 9,3% auf 51,50 CHF nach und können sich etwas vom Tagestief lösen. Gleichsam in Sippenhaftung werden UBS um 2,4% auf 35,26 CHF zurück genommen. Julius Bär verlieren um 1,6% auf 79,40 CHF.


Unter den weiteren Finanzwerten geben Swiss Re um 1,9% auf 76,80 CHF nach und verlieren damit ebenfalls mehr als der SMI. Swiss Life sinken um 1,0% auf 253,25 CHF, obwohl der Lebensversicherer vor dem Abschluss des Verkaufs der Banca del Gottardo nochmals vom guten Ergebnis des Instituts profitieren kann. Bâloise (-0,5% auf 93,95 CHF) und ZFS (-0,2% auf 311,00 CHF) kommen etwas besser weg.


Während die Titel des Luxusuhrenherstellers Richemont (-2,2% auf 61,05 CHF) etwas überdurchschnittlich verlieren, geben Swatch (-0,9% auf 296,50 CHF) leicht weniger nach.


Am besten entziehen sich zyklische Valoren der Abwärtstendenz. So legen Holcim um 1,1% auf 108,40 CHF zu. Syngenta gewinnen um 0,6% auf 297,50 CHF. Auch die defensiven Nestlé (-0,5% auf 473,75 CHF) und Swisscom (-0,4% auf 408,00 CHF) kommen besser weg.


Im SLI haben Givaudan mit der heutigen Publikation des Ergebnisses 2007 die Erwartungen der Anleger enttäuscht. Die Titel können sich mit Abgaben um 2,1% jedoch vom Tagestief lösen. Kühne+Nagel liegen heute ebenfalls wieder im Angebot (-2,9%). Petroplus notieren um 2,7% tiefer. Actelion (-1,4%) drehen ins Minus, nachdem die Titel zuvor noch von den Schwierigkeiten eines Konkurrenten profitieren konnten und im Vorfeld der Publikation des 2007er Abschlusses am Donnerstag waren. Zu den wenigen Gewinnern zählen Lonza (+1,2%).


Im breiten Markt fallen Pelikan Holding durch Abgaben um 7,1% auf. u-Blox werden um 5,5% zurück genommen. Micronas verlieren um 5,0%. Die am Vortag im Zuge der Steueraffäre arg gebeutelten Liechtensteiner Banktitel geben weiter nach: VP Bank sinkt um 2,8% und die Liechtensteinische Landesbank um 2,3%. Erfolgreicher verläuft der Handel für Tornos, die um 6,0% avancieren.


Biopharma-Unternehmen legen im Zuge eines Interviews mit Henri B. Meyer (HBM Bioventure) in einer Wirtschafszeitung zu: Addex avancieren um 4,0%, Santhera um 3,7%, Speedel um 3,6% und Cytos um 2,5%. (awp/mc/pg)

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