CH-Verlauf: Schwächer – Diffuse Ängste kehren zurück

Nachdem der Standardwerteindex, belastet von negativen Vorgaben lediglich etwas leichter in den Handel gestartet war, tendierten die Titel zunächst auf niedrigem Niveau seitwärts, bevor es dann einen weiteren Ruck nach unten gab. Kein einziger Wert hat ein positives Vorzeichen; insbesondere Banktitel sorgen erneut für Druck auf den Markt.


Ein Händler begründet den Rückgang des Indexes mit «wieder aufkommenden allgemeinen Ängsten der Anleger». So gebe es Sorgen wegen der Inflationsentwicklung und schwindenden Gewinnaussichten wegen der hohen Rohstoffpreise. Nicht zuletzt habe damit die US-Notenbank mit ihren jüngsten Aussagen beigetragen.


Bis um 12.00 Uhr sinkt der SMI um 1,47% respektive 104,45 Zähler auf 6’976,92 Punkte. Der SLI verliert 1,76% auf 1’063,02 Punkte und der breitere SPI 1,44% auf 5’884,16 Stellen.


Schlechte Stimmung herrscht insbesondere bei den Banktiteln. UBS (-2,7% auf 23,30 CHF), CS (-3,6% auf 47,10 CHF) und Julius Bär (-3,4% auf 71,309 CHF) leiden unter der Ankündigung einer Kapitalerhöhung des belgisch-niederländischen Finanzkonzerns Fortis, sagt ein Händler. Die Belgier wollen 1,5 Mrd EUR neues Kapital aufnehmen und setzen die Zahlung der Zwischendividende aus. Ausserdem habe Goldman Sachs die Citigroup auf die «Conviction Sell List» genommen, sagt ein Broker. Dies habe im Markt erneut Gerüchte über mögliche weitere Abschreibungen bei der US-Bank aufkommen lassen.


Dem Sog der Bankwerte können sich die Versicherungstitel nicht entziehen. So reduzieren sich ZFS (-2,9% auf 263,00 CHF), Swiss Re (-2,3% auf 69,45 CHF) und Swiss Life (-1,7% auf 268,50 CHF) kräftiger als der Gesamtmarkt.


Clariant verbilligen sich um 3,8% bzw 0,40 CHF auf 10,12 CHF. Die Titel werden allerdings ohne Nennwertreduktion von 0,25 CHF gehandelt. Petroplus rutschen 3,7% auf 56,70 CHF ab.


Die Pharmawerte Novartis (-0,9% auf 55,55 CHF) und Roche (-0,7% auf 175,00 CHF) präsentieren sich besser als der Schnitt. Roche hat eine EU-Zulassung für einen verkürzten Behandlungszyklus mit Pegasys plus Copegus für bestimmte Patienten mit Hepatitis C erhalten.


OC Oerlikon (-1,9% auf 297,75 CHF) verkauft das Geschäfts mit Hard Discs. Beobachter werten dies jedoch als neutral. Der Bereich dürfte einen Umsatz von etwas mehr als 10 Mio CHF und damit deutlich unter 1% zum Konzernumsatz beigetragen haben.


Selbst Syngenta (-0,6% auf 328,25 CHF), die über weiter Strecken des Handels als einziger Wert im Plus notierten, sind in die Verlustzone gerutscht.


Am breiten Markt legen Ypsomed 1,2% zu. Das Unternehmen will in den nächsten Monaten eine Akquisition im Diabetes-Direktgeschäft in Deutschland im Volumen von etwa 1,5 Mio CHF abschliessen. Schweizerhall – bislang ungehandelt – hat im Rahmen ihrer Neugliederung Axel Müller mit sofortiger Wirkung zum CEO ernannt. Weniger Freude bereiten redIT, die 11,1% nachgeben. (awp/mc/pg)

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