CH-Verlauf: Schwächer – Gewinnmitnahmen – SMI an 6’400 gescheitert

Hingegen sei das von US-Präsident Barack Obama angekündigte Infrastrukturprogramm keine Stütze. 50 Mrd USD seien angesichts der Grösse der USA ein Tropfen auf einen heissen Stein, so der Händler weiter.


Vor diesem Hintergrund sei der SMI erneut an der Marke von 6’400/6’430 Punkte gescheitert, wie bereits im Juni und Juli dieses Jahres. Damit der Widerstand in Richtung 6’600/6’650 Stellen genommen werden könnte, wären einige gute Konjunkturdaten nötig. Doch sei diese Woche arm an Makrodaten, hiess es weiter. Vor diesem Hintergrund wird vor allem in konjunktursensitiven Werten sowie Finanzvaloren zu Abgaben geschritten. Defensive Werte zeigen sich widerstandsfähiger.


Bis um 12.00 Uhr verliert der Leitindex SMI um 0,97% auf 6’355,88 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 1,11% auf 965,67 Stellen, und der breite Swiss Performance Index (SPI) gibt um 0,87% nach auf 5’611,79 Zähler.


Im SMI-/SLI-Tableau erleiden denn auch die konjunktursensitiven Adecco (-3,0% auf 49,50 CHF) die prozentual grössten Abgaben. In den Titeln des Temporärarbeitsvermittlers hat die HSBC bei einer unveränderten «Underweight»-Empfehlung das Kurziel auf 40 CHF von zuvor 45 CHF zurück genommen.


Weitere grössere Verlierer sind unter den eher zyklischen Titeln Nobel Biocare (-2,5%), Transocean (-1,8%) oder SGS (-1,5%). Richemont (-1,4%) geben dem allgemeinen Trend folgend nach. Morgen Mittwoch publiziert das Luxusgüterunternehmen im Vorfeld der Generalversammlung ihr Trading-Statement, das über die Entwicklung der Geschäfte in den ersten fünf Monaten des Rechnungsjahres 2010/11 Auskunft gibt. In Swatch (-1,3% auf 337,00 CHF) hat Barclays das Kursziel bei unveränderter «Overweight»-Empfehlung auf 365 CHF von 389 CHF gesenkt.


Holcim (-0,1%) hingegen würden von der Ankündigung des Infrastrukturprogrammes von Obama begünstigt, hiess es in Marktkreisen. Widerstandsfähiger zeigen sich auch Geberit (-0,4%).


Im Finanzsektor verlieren die Versicherer Swiss Life (-2,4%), Swiss Re (-1,5%) oder ZFS (-1,2%) deutlicher. Beim Rückversicherer Swiss Re werden im Zuge des schweren Erdbeben in Neuseeland im Handel Schadenschätzungen von rund 300 Mio USD herumgeboten. Swiss Re rechnet allerdings nicht mit einer materiellen Schadenbelastung, wie eine Sprecherin am Montag gegenüber AWP sagte. Dies deutet gemäss Branchenkennern auf einen möglichen Schaden unter 50 Mio USD hin.


Bei den Banken geben CS (-1,9%), UBS (-1,6%) oder Julius Bär (-1,5%) überdurchschnittlich nach. Hier würden neben Gewinnmitnahmen eben noch die Basel-III-Spekulationen auf die Stimmung drücken, so Marktbeobachter.


Demgegenüber halten sich defensive Valoren besser. So zeigen sich Actelion (-0,3%), Novartis (-0,4%), Swisscom (-0,5%), Roche (-0,6%) oder Nestlé (-0,8%) widerstandsfähiger.


Im Plus liegen unter den SMI-/SLI-Werten einzig Petroplus (+2,6% auf 12,49 CHF). Die Titel würden davon profitieren, dass die Deutsche Bank das Rating für die Erdölaktie auf neu «Buy» mit einem Kursziel von 21 CHF erhöht hat, hiess es im Handel.


Im breiten Markt profitieren MCH Group (+9,0%) von einer deutlichen Ertragssteigerung im ersten Halbjahr und den positiven Aussichten. Loeb (+1,1%) würden vor allem aufgrund der positiven Aussichten gesucht, so Marktbeobachter. Nach Zahlen notieren Burkhalter unverändert, Jungfraubahn (-1,0%) und Airesis (-0,6%) tiefer. (awp/mc/ps/16)

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