Nestlé zeigen sich vor den für morgen anstehenden Resultaten nervös und Nobel Biocare geraten unter Druck.
Für den weiteren Verlauf könnte allenfalls die Entwicklung in den USA noch für Impulse sorgen, heisst es. Dort stehen an Makrodaten die Produktivität ex Agrar im zweiten Quartal zur Veröffentlichung an, wie auch die Lagerbestände und Umsätze im Grosshandel Juni. Wesentlich grösseres Gewicht wird den für morgen Mittwoch angekündigten Aussagen der US-Notenbank am Ende ihrer Zinssitzung beigemessen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 12.00 Uhr 0,28% tiefer bei 5’990,71 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,31% auf 905,67 Zähler ein und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,21% auf 5’153,90 Punkte.
Adecco (-3,9%) sind nach der Vorlage der Quartalszahlen sehr schwach gestartet und haben sich im Verlauf der Sitzung etwas erholt. Der Personaldienstleister ist als Folge ausserordentlicher Wertberichtigungen im zweiten Quartal überraschend stark ins Minus gerutscht. Grundsätzlich positiv gewertet wird dagegen der angekündigte Zukauf in Grossbritannien.
Deutliche Einbussen gibt es noch bei Nobel Biocare (-3,6%) nach einem freundlichen Start. Konkurrent Straumann aus dem breiten Markt (Aktie -4,9%) lag beim Halbjahresumsatz zwar unter den Erwartungen, konnte diese aber bei den Gewinnzahlen übertreffen. Vor allem die Betriebsgewinnmarge von 24% wird von Analysten positiv kommentiert. Marktbeobachter erklären den Kursrückgang mit Gewinnmitnahmen nach dem Kursanstieg der letzten Wochen und dem Ausblick auf einen weiter schrumpfenden Gesamtmarkt.
Bei Nobel Biocare sind Geschäftszahlen für morgen Mittwoch angekündigt, wie auch für Swisscom (-0,3%) und Nestlé (unv.). Letztere präsentieren sich einem Händler zufolge leicht nervös, was sich aufgrund des grossen Gewichts im Leitindex SMI sofort dort niederschlage.
Geberit (+3,7%) setzen dagegen den seit Wochen andauernden Höhenflug im Anschluss an die Halbjahreszahlen fort und belegen den Spitzenplatz unter den Blue Chips. Die Zahlen wurden vor allem hinsichtlich der hohen Profitabilität gelobt. Diese Einschätzung überwog den Umstand, dass die Verkäufe hinter den Erwartungen zurückblieben.
Die Assekuranzen tendieren uneinheitlich. Während Swiss Life (+2,0%), Bâloise (+1,0%) und ZFS (+0,1%) zulegen, haben Swiss Re (-1,3%) die Vorzeichen gewechselt. UBS (-1,3%) , CS (-0,3%) und Julius Bär (-0,6%) notieren zum Teil deutlich tiefer als am Morgen, was den SMI ebenfalls belastet.
Novartis verlieren 0,1%. Die Tochter Sandoz hat in den USA die erste generische Version des Immunsuppressivums Prograf lanciert. Roche geben 0,3% nach.
Im breiten Markt fallen Kardex um 3,9% zurück. Der Anbieter von Logistik-Systeme hat mit dem Halbjahresabschluss die Erwartungen grösstenteils verfehlt. Gelobt wird allerdings der weiter positive freie Cash Flow und die damit verbundene Stärkung der Bilanz.
Bucher (-5,3%) geben stärker nach. Der Landmaschinen- und Fahrzeughersteller hat mit seinen Zahlen die Schätzungen auf der ganzen Breite verfehlt. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Talsohle erreicht wurde. Phoenix Mecano sind noch nicht gehandelt und Bank Linth tendieren unverändert.
Für Aryzta (+1,2%) gab es eine Hochstufung auf «Buy» («Neutral») durch die UBS bei einem höheren Kursziel. (awp/mc/pg/17)