Händler sprechen von einem impulslosen und ruhigen Geschäft. Daran könnten am Nachmittag die Daten zu den US-Hypothekenanträgen und später jene zu den Öl-Lagerbeständen vielleicht etwas ändern. In der Schweiz richtet sich das Interesse in der zweiten Handelshälfte auf die UBS. Heute Nachmittag sollen im Steuerstreit mit den USA die Details aus dem Vergleich veröffentlicht werden.
Der SMI verliert bis um 12.05 Uhr 0,60% auf 5’917,87 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,80% auf 899,52 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,62% auf 5’092,35 Punkte.
Grössere Abgaben verzeichnen bei den Blue Chips weiterhin die meisten Finanzaktien. Diese haben die Abgaben sogar zumeist noch ausgebaut. Julius Bär verlieren mittlerweile 3,0%, CS 2,3%, Swiss Re 1,6% und Swiss Life 1,8%.
Auch UBS (-2,4%) sind deutlicher in die Verluste abgerutscht. Im Vergleich zwischen der Schweiz und den USA dürfte die Bank wahrscheinlich zu der Herausgabe von Kundendaten gezwungen werden. Die Rede ist von bis zu 5’000 Kundendossiers. Dagegen hat die Bank wohl keine Busse zu befürchten.
Clariant (-3,9%) stehen weiterhin im SMI/SLI am Tabellenende. Die Credit Suisse hat das Rating auf «Underperform» nach zuvor «Neutral» zurückgenommen. Das Kursziel lautet neu auf 6,80 CHF (bisher 7,20 CHF). JP Morgan erhöhte das Kursziel dagegen auf 6,40 (4,80) CHF mit unverändertem Rating «Underweight». Beide Institute zeigen sich bezüglich den Restrukturierungsplänen skeptisch.
Grössere Abgaben verzeichnen etwa auch noch Swatch (-2,5%), Sonova (-1,9%) oder OC Oerlikon (-2,1%).
Dagegen hat sich das Blatt bei einigen Schwergewichten gewendet. Neu legen Nestlé um 0,3% zu und Roche steigen um 0,1%. Novartis (-0,3%) tendieren dagegen weiterhin im Minus.
Actelion (+1,7%) profitieren von einer Höherstufung auf «Overweight» (zuvor «Neutral») durch JP Morgan. Das Kursziel wurde auf 66 von 61 CHF angehoben. Hier bezieht sich die zuständige Analystin auf diverse positive klinische Studien. Adecco legen ebenfalls um 1,7% zu.
Im breiten Markt büssen Basilea 2,9% ein. Das Pharmaunternehmen hat von der Gesundheitsbehörde FDA für das Medikament Ceftobiprol (Markenname: Zeftera/Zevtera) einen Warnbrief erhalten. Dieser bezieht sich auf Mängel im Zulassungsprozess, welche allerdings von Basilea schon erkannt und geäussert wurden.
Arpida verlieren nach Halbjahreszahlen 2,3%. Nach dem Rückschlag des am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten Iclaprim versucht das Management weiterhin ein strategisches Abkommen mit einem Partner abschliessen zu können. Schlimmstenfalls könne es auch zu einer Liquidation kommen, heisst es.
Acino büssen derweil 0,8% ein. Der Pharma- und Generikahersteller gab am Vorabend bekannt, dass neben Clopidogrel nur zwei weitere Produkte für die Rabattverträge der Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) in Deutschland in Erwägung gezogen werde. Analysten bewerteten diese News allerdings als positiv.
Sulzer (+1,1%) legen am Tag nach der ausserordentlichen GV zu. Die Wahl von Jürgen Dormann in den Verwaltungsrat bzw. zum neuen VR-Präsidenten wird in Marktkreisen eher positiv bewertet. (awp/mc/pg/19)