CH-Verlauf: Sehr fest – Grossbanken stützen Sentiment
Die Erleichterungsrally im Finanzsektor wirkt sich auch auf die Bankwerte an den wichtigsten europäischen Aktienmärkten positiv aus. Die moderat positiven Vorgaben von Wall Street und die Aufschläge an der asiatischen Leitbörse in Tokio spielen unterdessen kaum eine Rolle für das Marktgeschehen, sagte ein Händler. Es gebe lediglich ein Thema: UBS. Am Nachmittag könnte sich der Blickwinkel der Anleger jedoch etwas verändern. Dann werden in den USA der ISM-Index verarbeitendes Gewerbe März und die Daten zu den Bauausgaben Februar veröffentlicht.
Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis um 11.50 Uhr um 147,80 Punkte oder 2,05% auf 7’372,11 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index legt 2,3% auf 1’130,43 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,9% auf 6’073,30 Punkte zu.
Die UBS-Aktien (+6,9% auf 30,84 CHF) waren am Morgen – nach einem zunächst verhaltenen Start – schnell auf den Tageshöchststand (31,86 CHF) geklettert, reduzierten sich dann jedoch wieder etwas. Die Bank hat weitere Abschreibungen auf Positionen im US-Immobilienmarkt von ungefähr 19 Mrd USD sowie eine Kapitalerhöhung im Umfang von 15 Mrd CHF angekündigt. Die Massnahmen verschaffen der Bank nach Ansicht der Analysten wieder viel Spielraum, bringen aber auch eine massive Verwässerung für die Aktionäre. Bezüglich des grossen Kurssprunges zeigen sich die Händler überrascht. Als Gründe für den starken Anstieg werden nicht zuletzt hohe Shorteindeckungen gesehen. Ein Händler vermutet, die Anleger gingen offensichtlich nun davon aus, dass es ab jetzt nur noch besser werden könne. Er merkt jedoch an, einen fairen Preis zu finden dürfte Schwierigkeiten bereiten. Die Analysten der Deutschen Bank haben unterdessen das Rating auf «BUY» («HOLD») angehoben.
CS (+4,7% auf 52,90 CHF) und Julius Bär (+2,1% auf 74,70 CHF) legen im Sog der UBS zu. Ein guter Börsentag zeichnet sich auch für die Anleger bei Versicherungswerten ab, die sich wie erwartet im Einklang mit den Banktiteln verteuern. ZFS steigen um 3,1% auf 322,50 CHF, Swiss Re um 4,3% auf 90,45 CHF, Baloise um 2,0% auf 100,70 CHF und Swiss Life um 2,6% auf 283,25 CHF.
Die Pharmawerte Novartis (+1,0% auf 51,40 CHF) und Roche (+1,4% auf 189,50 CHF) steigen unterdurchschnittlich. Roche hat positive Sicherheitsdaten aus einer Phase-II-Studie vorgestellt. Nestle (+1,2% auf 502,00 CHF) legen ebenso weniger als der Markt zu. Am Tabellenende sind Swisscom (+0,6% auf 342,25 CHF) und Syngenta (+0,8% auf 293,25 CHF) zu finden.
Im SLI stehen Logitech (+2,9% auf 25,86 CHF) weit oben auf dem Tableau. Petroplus (+1,9% auf 62,25 CHF) haben den Kauf von zwei Shell-Raffinerien in Frankreich abgeschlossen. Lonza steigen 0,8% bzw 1,00 CHF auf 132,70 CHF, wobei die Titel ex Dividende (1,75 CHF) gehandelt werden.
Am anderen Ende der Tabelle sind Kühne + Nagel (-0,1% auf 54,10 CHF) zu finden. In der zweiten Reihe fallen Tecan (+6,5%) und Quadrant (+5,1%) auf. Quadrant haben solide Zahlen vorgelegt. Nationale Suisse (+0,9%) und Bioxell (-0,3%) haben ebenso Ergebnisse vorgelegt. Arpida (-2,5%) hat zudem 1,6 Mio neue Aktien herausgegeben.
(awp/mc/hfu)