Die weitere Entwicklung dürfte vom G-20-Gipfel und dem Zinsentscheid der EZB beeinflusst werden.
Bei den Einzelwerten stehen neben den Banktiteln, die den Standardwerte-Index antreiben, vor allem Swiss Re im Blickfeld der Anleger. Der Rückversicherer profitiert von einem angekündigten Stellenabbau.
Der SMI gewinnt bis um 12.00 Uhr 2,51% auf den Stand von 5’140,67 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt derweil 3,27% auf 729,50 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 2,49% auf 4’308,92 Zähler zu.
Einmal mehr stehen am Handelstag die Finanzwerte weit oben auf der Liste der Gewinner. UBS (+7,6% auf 12,01 CHF), CS (+4,7% auf 38,44 CHF) und Julius Bär (+8,8% auf 31,56 CHF) haben die Gewinne des frühen Geschäfts weiter ausgebaut und profitieren von der europaweiten Erholung des Bankensektors. Als Stütze erweisen sich zudem die Aussagen des Vorstandschefs der Deutschen Bank. Aus Sicht von Josef Ackermann ist nämlich der März für den deutschen Branchenprimus gut gelaufen und es bestehe kein zusätzlicher Kapitalbedarf.
Im Sog der Banken legen die Versicherungswerte ZFS (+6,3% auf 195,50 CHF) und Baloise (+3,1% auf 77,00 CHF) zu. Swiss Life (+1,5% auf 86,30 CHF) bleiben dagegen etwas zurück. Die Citigroup hat die Anlageempfehlung auf «Hold» («Buy») gesenkt.
Swiss Re (+7,3% auf 20,80 CHF) verteuern sich dagegen deutlich. Das Unternehmen will weltweit 10% der Stellen abbauen, die Organisationsstruktur weiter vereinfachen und dadurch die betriebliche Effizienz steigern.
Clariant (+9,8% auf 4,84 CHF) beschleunigt unterdessen die Restrukturierung und will die Konzern-Strukturen an die Erfordernisse eines Unternehmens seiner Grösse anpassen, was «aller Wahrscheinlichkeit nach» zu weiteren Personalmassnahmen führen wird, so der CEO an der Generalversammlung.
Die Indexschwergewichte Nestlé (+1,3% auf 39,62 CHF) sowie Roche (+1,5% auf 158,20 CHF) und Novartis (+2,2% auf 44,44 CHF) legen weniger als der Gesamtmarkt zu.
ABB (+1,6% auf 16,48 CHF), die am Morgen noch unter einer im Markt als Gewinnwarnung aufgenommenen Mitteilung litten, arbeiten sich in positives Terrain vor. Die Schwankungen bei wichtigen Rohstoffpreisen und Wechselkursen im aktuellen Quartal würden auf den EBIT voraussichtlich negativ auswirken, hatte es geheissen. Aus Sicht von Marktbeobachtern bietet diese Aussage von ABB Raum für Spekulationen.
Mit Holcim (+6,4% auf 44,02 CHF) und Adecco (+5,5% auf 38,10 CHF) legen weitere zyklischenTitel zu. Bei Adecco dreht sich zudem das Personalkarussell. An Stelle des bisherigen CEO Dieter Scheiff übernimmt neu Patrick De Maeseneire das Steuer. Am Markt zeigt man sich ob des Wechsels überrascht, erachtetet aber auch den von Barry Callebaut kommenden De Maeseneire als gute Wahl.
In der zweiten Reihe legte Barry Callebaut (+1,7%) einen soliden Zahlenausweis vor. Insbesondere die trotz schwierigem Umfeld gesteigerte EBIT-Marge und auch der Ausblick überzeugten, heisst es in einem ersten Kommentar. Einzig der Abgang des erfolgreichen CEO Patrick de Maeseneire dürfte einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Die ZKB merkt an, Barry habe das Wachstumstempo des Vorjahres trotz der Outsourcing-Volumen nicht halten können, hat aber bei den Margen eine erstaunliche Verbesserung erzielt.
Die Spitze des SPI erklimmen Accu Oerlikon (+17,7%). Das Unternehmen erhielt von der SBB einen Auftrag zur Lieferung von Batteriesystemen. Der Vertrag laufe 5 Jahre und entspreche einem Auftragswert von über 10 Mio CHF.
Valora (+6,1%) profitieren von den vorgelegten soliden Zahlen und dem optimistischen Ausblick. Zudem publizierten die Banque Privée Edmond de Rothschild (-1,0%), Newron (+2,3%) sowie Comet (+1,8) Zahlen. (awp/mc/pg/20)