Auch die wieder vermehrt an die Oberfläche getretenen Unsicherheiten um die Staatsverschuldung verschiedener europäischer Länder lassen die Investoren zögern. UBS fallen anlässlich eines Investorentages kaum auf.
Der vor kurzem publizierte ZEW-Index vermochte keine grossen Impulse zu setzen. Die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten hat sich im November zwar überraschend deutlich aufgehellt. Dies beflügelt die hiesigen Aktien aber wenig. Im Tagesverlauf könnten allerdings weitere Konjunkturdaten für Impulse sorgen. Nach dem ZEW-Index in Deutschland folgen am Nachmittag aus den USA die jüngsten Erzeugerpreise und Daten zur Industrieproduktion. Des weiteren bringen Wal-Mart und Home Depot Quartalszahlen.
Um 12.00 Uhr verzeichnet der Swiss Market Index (SMI) ein Minus von 0,47% auf 6’531,26 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) geht um 0,59% auf 1’021,02 Punkte zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,43% auf 5’810,89 Punkte.
UBS (-0,7%) stehen am Dienstag verstärkt im Fokus, wobei der Titel allerdings kaum aus der Reihe tanzt. Die Bank hat am Morgen anlässlich des heutigen Investorentages in London die mittelfristigen Ziele bestätigt. Das Vertrauen der Kunden werde zurückgewonnen und die Transformation des Geschäfts sei auf Kurs, hiess es bei der UBS, was in Marktkreisen als grundsätzlich positives Zeichen gewertet wird.
Einzige Neuinformation war, dass von den im Wealth Management verwalteten Vermögen von 787 Mrd CHF 15 Mrd bis 40 Mrd CHF (2-5%) von möglichen Änderungen der europäischen Doppelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz betroffen sein könnten. Entscheidend werde nun sein, wie überzeugend die UBS-Konzernleitung ihre Strategie vermitteln könne, mit der sie die mittelfristigen Ziele für die nächsten drei bis fünf Jahre erreichen wolle, hiess es in Marktkreisen. Auch der soeben bekanntgewordene endgültige Rückzug der US-Steuerbehörde aus dem John Doe Summons-Verfahren gegen die UBS hilft dem Papier nicht auf die Sprünge.
Grösste Verlierer sind mittlerweile Petroplus (-2,8%), Syngenta (-1,9%) und Transocean (-1,9%). Transocean hat am Vorabend den Kauf einer weiteren Hubinsel für knapp 200 Mio USD bekanntgegeben. Für die Verluste der Aktie werden im Handel indes eher die kräftigen Gewinne der Vorwoche verantwortlich gemacht, welche nun eingefahren würden.
Mehr als 1% verlieren dahinter noch Swiss Life, Holcim, Clariant oder Adecco.
Sonova (+1,6%) stehen nach den Halbjahreszahlen mit an der Spitze und haben damit die frühen Verluste abgeschüttelt. Das Unternehmen hat zwar die Erwartungen der Analysten auf der Gewinnebene ganz leicht verfehlt und vor allem im Segment High-End an Tempo verloren. Der Reingewinn profitierte aber von einem niedrigeren Steuersatz und lag daher etwas über den Konsensus-Erwartungen. Positiven Impulsen durch neu lancierte Produkte stünden negative Wechselkurstrends, ein verschärfter Wettbewerb sowie die Übernahmekosten für Advanced Bionics und Insound Medical gegenüber, hiess es in Analystenkreisen.
Auch Lonza werden 1,6% höher gehandelt. Dies im Umfeld eines heute und morgen stattfindenden Investorenanlasses.
ZFS (-0,6%) halten sich im Mittelfeld. Eine Trading-Kaufempfehlung einer grösseren Bank entfaltet offenbar noch keine grosse Wirkung. Gemäss der Empfehlung ist der Titel nicht nur wegen einer hohen Dividendenrendite attraktiv sondern biete angesichts der Investorentages von anfangs Dezember auch Aufwärtspotential dank möglicher neuer Impulse.
Als Absicherung für den Gesamtmarkt nach unten tendieren Novartis (+0,1%) und Roche (Unv.) kaum verändert.
Im breiten Markt fallen IMZ (+4,5%) mit deutlichen Avancen auf, nachdem das Unternehmen eine Projektfinanzierung mit einem chinesischen Unternehmen für die Entwicklung zweier Goldminen in Ecuador abschliessen konnte. Die am Vortag vorgelegten Quartalszahlen wurden in Marktkreisen als solide bezeichnet.
Nach Neunmonatszahlen geben Dufry (-1,4%) und Tornos (-0,9%) etwas nach. Tornos hat sich für die Zukunft recht zuversichtlich gezeigt und zu Beginn hatte die Aktie auch noch zugelegt. (awp/mc/ps/14)