CH-Verlauf: Seitwärtsbewegung – Roche-Titel werden abgestraft
Er erwarte aber, dass sich die positive Tendenz auch in der kommenden Woche fortsetze, allenfalls unterbrochen von kleineren Rückschlägen.
Im Zentrum des Geschehens stehen die Roche-Titel, die nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen deutlich Terrain abgeben. Auch am Nachmittag dürften weiterhin Unternehmensnachrichten im Fokus stehen: So stehen in den USA die Abschlüsse von Goldman Sachs und Citigroup, aber auch von Google und IBM an. Etwas weniger Beachtung als noch in den letzten Wochen dürften die US-Konjunkturdaten erhalten – sofern sie nicht überraschende Ausschläge anzeigten, heisst es in Marktkreisen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI liegt gegen 12.30 Uhr mit 6’399,46 Punkten um 0,10% im Minus. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) liegt 0,03% höher bei 991,81 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) büsst um 0,12% auf 5’521,82 Punkte ein.
Die Roche-Valoren notieren trotz solider Neunmonatszahlen mit -2,4% deutlich im Minus. In Marktkreisen werden die Abgaben vor allem auf die Pharma-Umsatzentwicklung im dritten Quartal zurückgeführt, die ohne Tamiflu im Vergleich zum Vorquartal etwas an Dynamik verloren habe. Dabei werde vor allem in Novartis umgeschichtet, die 0,8% zulegten. Das seien wohl auch etwas «Spielchen» vor dem Oktoberverfall, sagte ein Händler: «Roche wird hier etwas abgestraft.»
Das stärkste Minus unter den SMI-Titeln weisen die Valoren der Swiss Re (-2,6%). Die Titel des Rückversicherers leiden unter einer Rückstufung von Merrill Lynch auf «Underperform» von «Neutral». Die Analysten von Bank of America/Merrill Lynch reduzierten zudem ihre Gewinnschätzungen für die Swiss Re und senkten das Kursziel leicht auf 46 (48) CHF.
Schwach zeigen sich die Aktien der Credit Suisse (-0,3%) während die UBS-Papiere im Verlauf leicht ins Plus drehten (+0,4%). Allerdings hatten die Grossbanken-Titel am Vortag dank dem guten Abschluss von JPMorgan noch stark zugelegt. «Die haben ihre Kurssprünge gemacht», kommentierte ein Marktbeobachter. Er erwarte nicht, dass neue gute Zahlen von Goldman Sachs und Citigroup nun noch weitere Höhenflüge der Bankentitel auslösen würden.
Grösste Gewinner im SMI sind am Donnerstag die Aktien der Swatch Group (+4,2%). Die Titel profitieren Händlern zufolge von positiven Aussagen des grössten chinesischen Uhrenretailers Xinyu Hengdeli. Swatch ist an diesem Unternehmen mit 8,1% beteiligt. Xinyu Hengdeli gab bekannt, dass die Umsätze im laufenden Monat während der «Golden Week Holiday» gegenüber dem Vorjahr um 50% gestiegen sind. Zudem erwartet der Uhrenretailer, dass die Konsumnachfrage über die nächsten drei Jahre ansteigen wird.
Syngenta (+2,3%) konnte von freundlichen Analystenkommentaren profitieren und setzte den Anstieg vom Vortag fort. Bei den SLI-Titeln fallen zudem Clariant (+2,2%) auf, die von besser als erwarteten Ergebnissen der Konkurrentin BASF profitieren. Die Zahlen wurden bereits am Vortag publiziert. Deutlich tiefer notieren die Titel der Hörgeräte-Herstellerin Sonova (-1,6%). Das Unternehmen hat vorbörslich bekannt gegeben, dass es sich mit dem deutschen Bundeskartellamt auf eine Busse von 4,2 Mio EUR geeinigt hat.
Am breiten Markt können Schweiter (+2,5%) deutlich zulegen: Die UBS erhöhte im Nachgang an die Übernahme der Alcan Composites das Kursziel für die Schweizer-Papiere deutlich und bekräftigte ihre Kaufempfehlung. Bei Valora (+0,4%) erregte die Qualifikation der Schweizer Fussballnationalmannschaft die Fantasie: Das Kiosk-Unternehmen dürfte davon über den Verkauf der Panini-Sammelbilder für die WM 2010 profitieren. (awp/mc/pg/21)