Swiss Life werden zudem von einigermassen zuversichtlichen Äusserungen des CEO in der Wochenendpresse begünstigt. Dass der derzeitige Aufwärtstrend aber nachhaltig und mehr als eine technische Erholung ist, wird in Marktkreisen bezweifelt. Einiges dürfte dabei von der Berichtssaison abhängen, welche diese Woche mit den Ergebnissen von Novartis und Lonza so richtig anläuft.
Der SMI zieht bis um 12.00 Uhr um 45,97 Punkte bzw. 0,87% auf 5’352,88 Punkte an. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verzeichnet ein Plus von 1,29% auf 746,60 Punkte und der breite SPI ein solches von 0,79% auf 4’406,43 Einheiten.
Nachdem Swiss Re in der Vorwoche um über 40% eingebrochen sind, verzeichnet der Titel nach vorerst schwachem Start mittlerweile einen guten Gewinn von 12,7% auf 30,44 CHF, auch wenn damit die jüngsten Verluste nicht annähernd ausgeglichen sind. Einerseits seien diese Gewinne eine technische Reaktion auf die massiven Abgaben, andererseits profitiere das Papier von der Tatsache, dass nach den Gerüchten um einen Milliardenverlust im vierten Quartal am heutigen Montag keine Pressemitteilung publiziert worden sei, hiess es in Marktkreisen. Die Befürchtungen seien wohl übertrieben gewesen.
Swiss Life (+7,6% auf 61,30 CHF) profitieren von Aussagen des designierten Verwaltungsratspräsidenten Rolf Dörig gegenüber der Sonntagspresse. Trotz massiver Verluste auf den Finanzanlagen für 2008 sei ein Reingewinn zu erwarten, sagte Dörig gegenüber der «SonntagsZeitung». Ausserdem sei eine Kapitalerhöhung nicht nötig. «Wir haben eine solide Kapitalausstattung und wir haben keine Liquiditätsprobleme», fügte er an. Vergangene Woche hatten Swiss Life immerhin ebenfalls knapp 20% verloren.
Die Avancen von ZFS (+1,6% auf 203,20 CHF) und Bâloise (+1,7% auf 69,70 CHF), welche über die vergangenen fünf Börsentage mit Verlusten von gut bzw. knapp 10% etwas moderater zurückgestuft wurden, sind entsprechend etwas verhaltener. Dafür geniessen die Banken nach der guten Performance des Sektors vom Freitag in den USA das Vertrauen der Investoren, allen voran CS (+8,2% auf 29,26 CHF). Julius Bär (+6,1% auf 35,82 CHF) und UBS (+3,0% auf 14,42 CHF) folgen mit einem gewissen Abstand.
Über 2% legen unter den Blue Chipas auch Petroplus, Lonza (Jahresergebnis morgen Dienstag) und OC Oerlikon zu. OC Oerlikon hat am Morgen den Verkauf der Sparte Esec und des Etch-Geschäfts bekanntgegeben. Analysten bezeichneten die Veräusserungen als Schritt in die Richtige Richtung. Da seit längerem über einen Verkauf von Esec spekuliert worden sei, komme dies allerdings nicht überraschend.
Auf der Verlierseite finden sich Clariant (-3,9% auf 5,40 CHF), Logitech (-2,2% auf 11,54 CHF) oder Actelion (-2,0% auf 62,75 CHF) wieder, ebenso Nestlé oder ABB mit Abgaben von je gut einem halben Prozent. ABB werden dabei von der Meldung eines Auftrags aus Saudiarabien für knapp 100 Mio USD kaum gestützt.
Im breiten Markt verlieren Georg Fischer 1,6%. Dies ist der dreizehnte Börsentag in Folge für Georg Fischer mit sinkenden Kursen. Die Bank Vontobel hat am Montag das Kursziel für GF auf 210 von 270 CHF gesenkt, das Rating «Hold» aber beibehalten. Insbesondere über die Rentabilität von AgieCharmilles und Automotive gibt sich die Bank besorgt. Dennoch sollte das Unternehmen in der Lage sein, einen freien Cashflow zu erwirtschaften, heisst es. Markante Einbussen erleben GNR (-17,0%) oder Infranor (-15,2%). In die andere Richtung tendieren Dottikon (+10,2%) oder Newron (+9,8%).
Phoenix Mecano halten sich mit einem Plus von 2,8% ebenfalls in der Gewinnzone. Das Unternehmen hat am Montag angekündigt, eventuell Teile der konkursiten deutschen Okin zu übernehmen. Sollten die Verhandlungen mit dem Konkursverwalter zum Erfolg führen, wäre für Phoenix Mecano ein Umsatzzuwachs im zweistelligen Millionen-Bereich möglich, wie CEO Benedikt Goldkamp gegenüber AWP erklärte. (awp/mc/ps/18)