CH-Verlauf: SMI baut Verluste ab – Novartis stützt

Kurz vor Mittag haben jedoch gute Geschäftszahlen des US-Chemieriesen DuPont die Verluste reduziert. In der Schweiz verhindern zudem die Avancen des Indexschwergewichts Novartis einen noch tieferen Fall des SMI.


Im Verlauf des Morgens konnten weder die Angaben zum ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland noch die britischen BIP-Daten die Stimmung an den europäischen Börsen aufhellen. Während der ifo-Index etwas besser als erwartet ausgefiel, beschreiben Händler in London die BIP-Daten aus Grossbritannien als «grosse Enttäuschung». Am Nachmittag werden aus den USA Unternehmenszahlen (Johnson & Johnson) sowie Konjunkturdaten (Häuserpreise, Verbrauchervertrauen) erwartet.


Bis um 12.15 Uhr verliert der SMI 0,39% auf 6’426,38 (Tagestiefst: 6’386) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,62% auf 984,34 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,47% auf 5’553,22 Punkte.


Novartis (+1,6%) gehören am Dienstag zu den wenigen Gewinnern bei den Blue Chips. Das Zahlenset 2009 ist nach Meinung der Analysten solide ausgefallen. Nach Sondereffekten hat der Basler Pharmakonzern mit dem Ergebnis die Erwartungen übertroffen. Positiv hervorgehoben wird aber auch der gute Ausblick für das laufende Jahr sowie die erhöhte Dividende.


Mehr Beachtung als die Zahlen finden jedoch die personellen Änderungen an der Konzernspitze. Die geplante Aufgabe des Doppel-Mandats von Daniel Vasella stösst am Markt auf breite Zustimmung. Damit scheine ein neues Kapitel in der Konzerngeschichte aufgeschlagen, so ein Händler.


Fester tendieren im SMI/SLI u.a. auch noch Logitech (+1,7%) oder Lonza (+0,8%). Die Citigroup hat die Logitech-Titel auf «Hold» von zuvor «Sell» erhöht. Bei Lonza wird im Vorfeld der am Donnerstag anstehenden Geschäftszahlen zugekauft. ABB legen mit Blick auf die positiven Geschäftszahlen des deutschen Konkurrenten Siemens noch um 0,1% zu.


Die Novartis-Konkurrenzpapiere von Roche (+0,1%) haben die grossen Verluste des frühen Handels abgetragen. Nestlé geben dagegen mit -1,0% immer noch deutlich nach.


Zu den grossen Verlierern gehören am Dienstag die Grossbanken: UBS büssen derzeit 2,3% ein, Credit Suisse 2,0%. Gedrückt werde die Stimmung im Bankensektor von den Plänen der chinesischen Regierung sowie der Sorge vor eventueller Abschreibungen und nötig werdenden Kapitalerhöhungen in der Branche.


Bei UBS belastet zudem nach wie vor der Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts zur Übergabe von Kundendaten an die USA. Das Gericht hat dieses Vorgehen als illegal eingestuft. Damit sind nach Ansicht der Händler die rechtlichen Risiken für die Bank wieder gestiegen.


Grössere Einbussen verzeichnen zudem konjunkturabhängige Titel wie etwa Adecco (-2,5%), Clariant (-2,3%), Petroplus (-2,4%) oder Geberit (-1,6%). Holcim (-1,3%) hat das Übernahmeangebot für die ausstehenden Aktien des Zementherstellers Jurong Cement in Singapur angehoben.


Im breiten Markt haben AFG (-3,2%) nach Umsatzzahlen die Verluste noch ausgeweitet. Trotz eines Umsatzschwunds von beinahe 12% hätten sich beim Bauausrüster zusehends Stabilisierungseffekte gezeigt, heisst es in einem Händlerkommentar. Ausserdem habe die Verlustprognose für 2009 erwartet werden können. Allerdings belaste die noch immer nicht gelöste Nachfolge für VR-Präsident und CEO Edgar Oehler den Titel.


Die Papiere der Dätwyler-Gruppe büssen 2,7% ein, obwohl das Unternehmen im zweiten Halbjahr 2009 eine Verbesserung der Marktnachfrage verzeichnete. Zehnder (-0,4%) sind bis am Mittag in die Verlustzone abgerutscht. Händler sprechen allerdings von einem überzeugenden Umsatzausweis.


Feintool sind nach dem Umsatzausweis für das erste Quartal 2009/10 noch nicht gehandelt und wurden am Mittag bis auf weiteres vom Handel ausgesetzt. Die Feintool-Aktionäre haben an der ordentlichen Generalversammlung die Schaffung von genehmigten Kapital abgelehnt. (awp/mc/pg/18)

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