CH-Verlauf: SMI dreht ins Minus – Portugal-Abstufung belastet

Die Abstufung drücke vor allem auf den Banken-, den Auto- und den Bausektor, so ein Händler. Defensive Werte werden dagegen gesucht.


Die Nachricht zu Portugal habe die Unsicherheiten betreffend den hoch verschuldeten europäischen Länder wieder erhöht, hiess es im Handel. Das Thema sei wieder in den Fokus der Anleger gerückt und dürfte am morgen Donnerstag beginnenden Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs diskutiert werden. Auf der anderen Seite hat der über den Erwartungen ausgefallene und gestiegene ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland kaum Einfluss auf den Aktienmarkt gehabt. Am Nachmittag könnten Daten aus den USA zu Auftragseingängen, Neubauverkäufen und Öllagerbeständen neuen Schwung bringen.


Bis um 12.15 Uhr verliert das Bluechips-Barometer SMI 0,18% auf 6’865,10 (Tageshöchst: 6’905; Tagestiefst: 6’842) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,35% auf 1’049,83 Punkte und der breiter gefasste SPI um 0,18% auf 5’980,15 Punkte nach.


Finanztitel sind im Nachgang an die Portugal-Abstufung besonders unter Druck gekommen: Dabei verlieren Credit Suisse 1,5%, UBS 0,8% und sowohl Swiss Life als auch Bâloise je 0,9%.


Die CS hat zudem im Rechtsstreit um den Verkauf von sogenannten Auction Rate Securities (ARS) an den Halbleiterhersteller STMicroelectronics eine Niederlage hinnehmen müssen. Ein US-Gericht hat den im Februar 2009 getroffenen und von der CS angefochtenen Entscheid bekräftigt. Demnach muss die CS von STMicroelectronics ARS-Wertpapiere im Umfang von über 431 Mio USD zurücknehmen. Allerdings hat die Bank für solche Fälle Rückstellungen gebildet.


ZFS verlieren mittlerweile 1,1%. Merrill Lynch hat das Rating für ZFS auf «Neutral» von zuvor «Buy» gesenkt, gleichzeitig wurde aber das Kursziel leicht angehoben. Die Analysten bevorzugen die Aktien der deutschen Allianz und Händler berichten von entsprechenden Umschichtungen.


Givaudan (-1,8%) stehen noch stärker unter Druck. Die Titel haben zuletzt jedoch deutlich dazugewonnen. Holcim verlieren unter dem Eindruck von Portugal lediglich 0,6%. Derweil werden SGS ex-Dividende (60 CHF) gehandelt und verlieren dementsprechend 4,0% oder 62 CHF.


Zu den wenigen Gewinnern gehören die defensiven Novartis (+1,0%), Roche (+0,2%) und Swisscom (+0,2%), Nestlé (-0,3%) kann nicht ganz mithalten. Die grössten Gewinne erzielen allerdings Sonova mit 1,4%.


Im breiten Markt steigen Vetropack nach Jahreszahlen noch um 1,0%. Der Glasverpackungshersteller habe das Jahr 2009 sehr solide abgeschlossen und habe im zweiten Semester mit einer guten EBIT-Marge überrascht, heisst es in einem Analysten-Kommentar. Auf der anderen Seite verlieren Komax nach leicht unter den Erwartungen liegenden Zahlen mittlerweile schon 3,8%, wobei am Vortag ein Plus von über 2,2% zu verzeichnen war.


OC Oerlikon (-5,2%) weiten derweil die Verluste vom Dienstag stark aus. Die Sorge, dass die Sanierung des angeschlagenen Konzerns zu einer sehr grossen Verwässerung führen könnte, belastet die Aktie weiterhin.


Basilea (+3,2%) gehören zu den grössten Gewinnern, da Morgan Stanley das Rating auf «Overweight» von «Equalweight» angehoben hat. Schweiter (+4,5%) avancieren nach dem gestrigen Anstieg von 7% im Zusammenhang mit der Bilanzvorlage 2009 erneut stark. Die Bank Vontobel und die UBS erhöhten das Kursziel, die ZKB gar das Rating. (awp/mc/pg/18)

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