CH-Verlauf: SMI rutscht in Verlustzone ab
Am Markt habe sich die Meinung durchgesetzt, dass die konjunkturelle Talsohle durchschritten worden sei. Vor diesem Hintergrund hätten vor allem Zykliker und Finanzaktien seit den Tiefstständen vom März stark zugelegt, so der Händler weiter. «Auf den nun relativ hohen Niveaus sind diese Papiere heute nicht mehr billig zu haben.» Auf der anderen Seite hätten defensive Aktien durchaus noch Aufwärtspotential und vor allem tiefere Abwärts-Risiken, so der Händler weiter. Er rechnet daher bei defensiven Papieren in den nächsten Wochen mit Kursavancen.
Der SMI steht am Donnerstag um 12.10 Uhr 0,12% tiefer auf 6’194,57 (Tageshöchst: 6’236, Tiefst: 6’188) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,18% auf 959,33 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,02% auf 5’347,41 Punkte.
Die grössten Verluste im SMI/SLI verbuchen Syngenta, die um 2,9% nachgeben. Der Grund dafür sei die am Vorabend vom US-Konkurrenten Monsanto publizierte Prognosesenkung, hiess es. Die Luxusgütertitel von Richemont und Swatch verlieren mit 0,8% respektive 0,9% ebenfalls überdurchschnittlich an Wert.
Deutlich unter Druck stehen zudem Julius Bär (-2,1%). Hier dürften Gewinnmitnahmen die Titel belasten, nachdem sie am Vortag um über 4% geklettert waren. Julius Bär hatte am Vortag den Startschuss für den Börsengang des Asset-Management-Geschäftes in den USA gegeben. Die anderen Finanzwerte zeigen ein uneinheitliches Bild auf: Während CS (+0,9%) oder etwa Swiss Re (+0,6%) zulegen, büssen auf der Gegenseite ZFS (-0,3%) oder UBS (-0,6%) ein.
Uneinheitlich tendieren auch die defensiven Schwergewichte. Die Pharmatitel Novartis (-0,6%) und Roche (-0,2%) verlieren an Wert, während Nestlé (+0,1%) leicht höher stehen. Bei Nestlé bietet eine Kurszielerhöhung durch Merrill Lynch Unterstützung.
Die Titel von Petroplus steigen um 2,4% und nehmen somit den Schwung aus der zweiten Handelshälfte vom Vortag mit. Bereits am Mittwoch waren die Titel trotz Ankündigung diverser Kapitalmassnahmen am Morgen um 4,0% gestiegen. In der Folge haben die Analysten von Nomura das «Buy»-Rating bestätigt und das Kursziel auf 38,20 von zuvor 26,40 CHF erhöht. Exane BNP hob das Rating auf «Neutral» nach «Underperform» an.
Im breiten Markt haben die Titel des Biotechunternehmens Arpida die starken Avancen des frühen Handels nochmals stark ausgebaut und steigen nun um rund 250%. Die nach einem negativen Zulassungsentscheid des am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten Iclaprim ins Schlingern geratene Arpida will mit dem Baselbieter Biotechnologieunternehmen Evolva fusionieren.
Die Aktien von Gurit steigen nach Halbjahreszahlen um 0,8%. Das Unternehmen lag sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn hinter den Erwartungen der Analysten zurück.
Newron (Aktie: -2,2%) hat im ersten Semester die Kontrolle über die Kosten behalten und einen etwas tieferen Verlust ausgewiesen, als von Analysten erwartet worden war. Ausserdem sei Newron in der Entwicklung von Produktekandidaten weiter gekommen.
Die Aktien der BKW steigen dagegen nach Halbjahreszahlen um 4,3%. Der Stromkonzern ist in der Berichtsperiode weiter gewachsen und hat einen höheren Gewinn erzielt. (awp/mc/pg/19)