CH-Verlauf: Sorge um Chinas Wirtschaft sorgt für Kursverluste

Doch auch sonst ist die Stimmung im Handel getrübt. Grund ist die Nachricht, dass Chinas Regierung eine Überhitzung ihrer Wirtschaft befürchtet. Das schürt die Angst vor steigenden Zinsen. Diese Nachricht führt nach Japan nun auch in Europa zu starken Kursabschlägen. «Sollten sich am Nachmittag auch die US-Börsen anstecken lassen, wird der SMI heute wohl in der Verlustzone verharren», sagte ein Händler.

Der SMI steht um 11.50 Uhr 77,44 Punkte oder 0,83% im Minus auf einem Stand von 9`201,09 Zählern. Der SPI notiert 42,61 Stellen oder 0,57% tiefer auf 7`403,95 Punkten.

Synthes verlieren 2,0% auf 155,80 CHF. Der Medizinaltechnik-Konzern ist im ersten Quartal 2007 weniger stark gewachsen als von Anlegern erhofft. Zudem sei der Titel in den letzten Tagen gut gelaufen, so dass die Luft nun etwas draussen sei, sagte ein Händler.

Lonza (Aktie +0,2% auf 117,50 CHF) hat beim Business-Update zum ersten Quartal kaum Überraschendes veröffentlicht. Und auch die früher gemachten Angaben zum weiteren Geschäftsverlauf hat der Lifescience-Konzern unverändert bestätigt.

Neben Lonza sind Roche (+0,3% auf 229,80 CHF) einzige Gewinner im SMI-Tableau. Der Genussschein knüpft damit an die freundliche Tendenz des Vortages an. Vontobel und UBS haben im Anschluss an die Umsatzzahlen zum ersten Quartal ihre Kursziele für Roche angehoben.

Novartis verlieren 0,4% auf 68,15 CHF. Der Konzern hat von Antisoma die Rechte an einem Produktkandidaten erworben, der im kommenden Jahr in die Phase III der klinischen Entwicklung treten soll. Damit baut Novartis ihre `late-stage`-Onkologiepipeline aus.

Mit Nestlé (-0,4% auf 481,25 CHF) gehört ein weiterer defensiver Titel zu den stärksten Werten im der Liste der Bluechips. UBS verlieren zwar 2,10 CHF oder 2,7% auf 74,55 CHF. Da der Titel ex-Dividende von 2,20 CHF gehandelt wird, stünde er ohne diesen Sonderfaktor heute im Plus.

Am breiten Markt (SPI) fallen Logitech (-7,2%) und Actelion (-6,1%) mit umfangreichen Abgaben auf. Actelion hat die Anlegerschaft mit ihren Quartalszahlen enttäuscht, dies vor allem wegen höher als erwartet ausgefallen Abschreibungen im Zusammenhang mit der CoTherix-Übernahme. Und die Computerzubehör-Herstellerin Logitech musste über Probleme beim Geschäft mit Webkameras informieren.

Converium büssen 0,7% ein. Der Rückversicherer hat gute Quartalszahlen vorgelegt, hat aber von Sonderfaktoren profitiert. Converium wehrt sich nach wie vor gegen das Übernahmeangebot aus Frankreich. Sollte Scor jedoch ihr Angebot ändern, wäre Firmenchefin Inga Beale offen für Gespräche, wie sie sagte.

Ob Implenia bald ein ähnliches Schicksal droht, ist noch offen. Fest steht, dass der britische Hedge Fonds Laxey inzwischen knapp 23% am Baukonzern hält und der Verwaltungsrat von Implenia dies als `unfreundlichen Akt` bezeichnet. Vor Handelsbeginn hat erneut ein grösseres Aktienpaket ausserbörslich den Besitzer gewechselt. Die Aktie notiert derzeit auf 43,25 CHF (+4,1%). (awp/mc/ar)

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