Nach den starken Avancen des Vortages überrasche die Verschnaufpause aber nicht, hiess es. Auch die starken ifo-Daten aus Deutschland brachten kein Ende der Seitwärtsbewegung. Dies zeige, dass der Markt im Vorfeld der US-Hausverkäufe sehr vorsichtig sei. Hier werde über den weiteren Tagesverlauf der Börsen entscheiden. Der Bankensektor steht einmal mehr im Fokus. Diesmal sind es Aussagen der Deutschen Bank, die den Sektor beschäftigen. Der Pharmasektor steht nach negativen Analystenkommentaren tiefer.
Das Blue Chips Barometer SMI steht am Mittag 0,44% oder 31,97 Punkte tiefer auf 7’202,45 Punkten. Der 30 Titel umfassende und gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt 0,41% auf 1’098,08 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,39% auf 5’924,79 Punkte. Im SMI steht am Berichtstag der Versicherer Bâloise im Mittelpunkt, dessen Titel nach Jahreszahlen um 1,5% auf 94,35 CHF anziehen. Die am Morgen vorgelegten Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten bei Weitem. Was den Ausblick angeht, sind sich die Analysten einig, dass die gesteckten Ziele schwierig zu erreichen sein werden.
Die starken Bâloise-Zahlen können jedoch den Rest des Sektors nur bedingt inspirieren: So sinken ZFS 0,9% auf 314,75 CHF und Swiss Re notieren 0,6% tiefer auf 87,40 CHF. Swiss Life (+0,5% auf 247,60 CHF) wird am morgigen Donnerstag die Zahlen vorweisen. Bereits heute hat der deutsche Finanzdienstleister AWD, der von der Swiss Life übernommen wurde, seinen Abschluss vorgelegt.
Deutlich unter Druck stehen die Bankaktien UBS (-1,5% auf 29,76 CHF) und CS (-0,7% auf 51,20 CHF). Der Sektor leide unter den jüngsten Äusserungen der Deutschen Bank. Das deutsche Institut wies in einem Aktionärsbrief auf die äusserst unsicheren kurzfristigen Aussichten hin und sieht sein Gewinnziel 2008 wegen des schwachen Marktumfeldes gefährdet. Mit Aufschlägen zeigen sich hingegen die Konjunkturzykliker, die nicht zuletzt vom robusten ifo-Index profitieren. ABB gewinnen in der Folge 2,1% auf 26,06 CHF und lösen Bâloise als stärkster SMI-Wert ab.
Die defensiven Schwergewichte belasten den Markt auf der anderen Seite. Allen voran Novartis (-1,7% auf 49,94 CHF) leiden unter Gewinnmitnahmen. Für Novartis und Roche (-0,7% auf 188,10 CHF) hat Morgan Stanley die Kursziele gesenkt. Nestlé stehen mit plus 0,3% auf 496,75 CHF in der Gewinnzone und Swisscom (+1,8% auf 345,25 CHF) erholt sich deutlich von den Abgaben der letzten Wochen.
Im SLI profitieren die Aktien des Warenprüfers SGS (+2,1%) von den guten Zahlen und vor allem vom positiven Ausblick des Konkurrenten Bureau Véritas. Bei Ciba (+1,3%) ziehen die Anleger positive Schlüsse aus den starken Zahlen der niederländischen DSM. Ein gutes Zeichen für die gesamte Branche sei, dass DSM erfolgreich höhere Rohmaterial- und Energiekosten auf die Abnehmer überwälzen konnte.
Aus dem breiten Markt haben Schlatter (-4,5%) und SHL (-1,0%) Zahlen vorgelegt. Die Titel des Backwarenherstellers Hiestand verteuern sich um 5,6%. Hiestand steht nach den Worten seines CEO operativ sehr gut da. Akquisitionen seien dagegen zurzeit keine geplant, sagte der CEO Urs Jordi der «Handelszeitung». Die an der SWX zeitkotierten Titel des Minenkonzerns Xstrata brechen um 8,8% ein, nachdem sich eine Übernahme durch den brasilianischen Rivalen Vale zerschlagen hat. (awp/mc/ps)